Selbst ein Schneezember ist möglich
Dezember-Prognose zwischen Regen, Sturm und Schnee
Bald ist Hoch Clemens dran, bevor sich für den Start in den meteorologischen Winter ein ganz anderer Schnack abzeichnet. Die Atmosphäre will es nass und sehr dynamisch, mit Sturmgefahr – weiße Überraschungen inklusive.
Ruhiger Anfang, dann wird’s wuschig

Das Anfangsszenario des Winters 2024/2025 ist so ruhig, wie es überhaupt nur sein kann. Hoch Clemens folgt auf Sturmtief Telse und damit erwartet uns ein entspannter und gebietsweise sonniger Übergang vom meteorologischen Herbst in den Winter.
Zuvor lässt Frau Holle noch ein paar Flocken auf die Berge oberhalb von rund 600 Metern rieseln und außerdem spielt Väterchen Frost ein Ründchen mit. Insbesondere nachts, wenn es unter dem klaren Himmel und bei wenig Wind verbreitet frostig kalt wird.
Doch allzu lange durchhalten will der charmante Clemens wahrscheinlich nicht.
Wechselwilligkeit nimmt zu
Bereits mit dem Beginn der nächsten Wetterwoche hat ein Teil der Wettercomputer die nächsten Tiefausläufer für uns im Angebot. Damit wird es zum Montag voraussichtlich etwas milder, aber auch wechselhafter. Anschließend machen die klassischen Wettermodelle dann die Grätsche, was die weitere Entwicklung angeht.
Uneinheitliches Bild - Chancen auf Wintereinbrüche sind da
Die klassischen Wetterberechnungen, beispielsweise das GFS-Modell, zeigen wiederholt Ansätze zu einem Skandinavientief, das seinen Wirkungsbereich bis nach Deutschland ausbreiten könnte. Eine sehr dynamische Entwicklung, die einerseits mit Sturmgefahr einhergehen kann.
Andererseits zeigen die Berechnungen auch kalte Polarluft mit Schnee im Bergland, dem sich zu Beginn des zweiten Monatsdrittels ein Wintereinbruch bis herunter ins Flachland bei uns anschließen soll. Ein Ansatz, der sich ebenfalls mit einigen Langfristvorhersagen deckt.
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Langfristvorhersage wollen es ebenfalls dynamisch
Schauen wir auf die experimentellen Langfristtrends, dann sehen wir, dass die maßgeblichen Modelle aktuell ebenfalls auf eher zu niederschlagsreiche Varianten mit erhöhter Tiefdruck- und Sturmneigung setzen.
Insofern scheint der dynamische Ansatz sehr plausibel. Fraglich ist nur, wie sich der Polarwirbel und die Kältepole positionieren wollen. Hier gibt es nämlich große Unterschiede.
Wie verläuft der Winter? Das sagen die Bauernregeln im Dezember
Regen oder Schnee, das ist hier die Frage
Geht es nach der Monatsvorhersage der NOAA (amerikanischer Wetterdienst), dann erwartet uns ein überdurchschnittlich temperierter Dezember. Schnee wäre demnach tendenziell ein Phänomen der Berge.
Unterdessen zeigt der im vorherigen Absatz gezeigte wetter.de-Trend eine ganz andere Marschroute. Mit nahezu durchschnittlichem Temperaturverlauf wäre Schnee bis ins Flachland nicht nur denkbar, sondern gleichermaßen wahrscheinlich.
Entscheidungsträger Polarwirbel: Wie bringt er sich in Stellung?

Wenn die Nächte lang sind und im hohen Norden die Zeit der Polarnächte läuft, dann ist die hohe Zeit des Polarwirbels. Ein riesiges Kaltluftpolster arktischer Luft, das die nördlichen von den gemäßigten Breiten trennt und uns damit vor eisiger Kälte schützt. Dabei ziehen die Tiefdruckgebiete tendenziell auf nördlicheren Routen und haben für uns in Deutschland milde Luftmassen im Angebot.
In diesem Jahr könnte es derweil ganz anders aussehen. Denn insbesondere der wetter.de-Trend bevorzugt einen südlicheren Verlauf der wettersteuernden Strömung, sodass zwar ebenfalls feuchte, aber wesentlich kältere Luftmassen eingemischt werden könnten.
Das hätte schneereiche Verhältnisse für uns zur Folge, die den Dezember quasi zum Schneezember machen könnten und auch die Chancen auf eine weiße Weihnacht wahren würden.



