Mild-nasse Witterungsperiode zwischen dem 24. und 29. Dezember

Wetterlexikon: Weihnachtstauwetter

Im Kindergarten Spielhaus in Frankfurt (Oder) schauen am Mittwoch (20.12.2006) Nele (r) und Jonas mit traurigen Gesichtern aus dem vom Regen nassen Fenster und warten sehnsüchtig auf den ersten Schnee. Alle Jahre wieder lautet die Frage vor Weihnachten: grün oder weiß? Durch eine Hochdruckwetterlage über Mitteleuropa sinken die Chancen auf weiße Weihnachten weiter, so die aktuelle Wettervorhersage. Es wird zwar infolge hochdruckbedingter nächtlicher Auskühlung relativ kalt, aber da keine Niederschläge zu erwarten sind, wird es wohl in weiten Teilen Deutschlands eine grüne Weihnacht werden.  Foto: Patrick Pleul dpa/lbn +++(c) dpa - Bildfunk+++
Weiße Weihnachten sind in Deutschland ein eher seltenes Ereignis.

Als Weihnachtstauwetter wird jene mild-nasse Witterungsperiode bezeichnet, die zwischen dem 24. und 29. Dezember herrscht und hauptsächlich in Mitteleuropa vertreten ist. Sie tritt in sieben von zehn Jahren, also mit einer Wahrscheinlichkeit von bis zu 70 Prozent auf.

Beim Weihnachtstauwetter strömt milde atlantische Luft von Westen heran

Damit das Weihnachtstauwetter entstehen kann, muss feuchtwarme Meeresluft aus dem Westen und Südwesten bis nach Mitteleuropa vorstoßen. Durch sie kommt es zu ergiebigen Regenfällen in den betroffenen Gebieten. Die im Frühwinter gebildete Schneedecke schmilzt teilweise. Hiervon können sogar die Hochlagen der Mittelgebirge betroffen sein. Nicht selten kommt es während des Weihnachtstauwetters zu Hochwasser in Flüssen und Bächen, da das Regen- und Schmelzwasser oft nicht in den noch gefrorenen Boden sickern kann.

Das Weihnachtstauwetter herrscht nicht immer gleichmäßig in Mitteleuropa vor. Die milde Südwestluft grenzt sich von der kalten Nordostluft ab und sorgt dafür, dass sich eine Grenze quer durch Mitteleuropa zieht. Entlang dieser Grenze kommt es des Öfteren zu gefährlichem Eisregen.