Krasser Wetterwechsel mit Rutschgefahr

Glatteisregen droht am Sonntag und zum Start in die neue Woche

von Claudia Träger

Der Winter geht, das Weihnachtstauwetter kommt. Aber nicht heimlich, still und leise, sondern mit ordentlichem Wumms. Vom Superfrost Richtung 15 Grad in kürzester Zeit. Weil es dabei auch Glatteis geben kann, kommt womöglich nicht nur der Kreislauf ins Schlingern.

Eiskalter Start in den Wetterwechsel

Das „arktisch ambitionierte Winterwetter“ (O-Ton unseres Meteorologen Björn Alexander) geht auch am Sonntag zunächst weiter. In der Nacht geht es unter Aufklaren und über den Schneeflächen locker auf -10, teilweise auf unter -20 Grad runter. „Und das nicht in irgendwelchen Mittelgebirgsmulden oder Alpentälern, sondern auch in bewohnten Regionen“, erklärt der wetter.de-Meteorologe. An der Donau und am Bodensee bleibt es bei zähem Nebel auch tagsüber mit -7 Grad äußerst frostig.

Glätte trifft zunächst den Westen

Im Ruhrgebiet beispielsweise geht es aber schon rauf auf +4 Grad. Und am Sonntagnachmittag kommen in der milden Luft im Westen Wolken auf, am Abend fängt es an zu regnen. Da die Böden teils noch gefroren sind, gefriert der Regen dort auf der Stelle. Blitzeis – so der anschauliche Name des Phänomens. Besonders von der Eifel bis ins Siegerland besteht Glatteisgefahr.

Glättelage breitet sich aus

Niederschlag am Montag trifft gefrorene Böden.
Die Niederschlagsgebiete decken sich mit den Gebieten erhöhter Glatteisgefahr.

Am Montag breitet sich die mildere Luft samt Regen in den Norden und den Osten aus und trifft auch dort auf zum Teil tiefgründig gefrorene Böden. „Eine brisante bis brandgefährliche Gemengelage mit hoher Rutschgefahr“, nennt es Alexander. Nicht nur auf den Straßen, sondern ebenso auf den Geh- und Fahrradwegen ist die Sturz- und Unfallgefahr groß. Zumal es eine Weile dauert, bis der Frost aus den Böden raus ist.

Außen vor bleibt in Sachen Glatteis voraussichtlich der Süden, wo das schöne Wetter in die Verlängerung geht. Das Ganze bei windigen 2 bis 11 Grad. Einzig im Donaunebel bleibt es beim leichten Dauerfrost.

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Glättegefahr für alle

Da das Tief mit Milderung und Regen aus heutiger Sicht ganz Deutschland erfasst, sind auch fast alle jetzt noch eiskalten Regionen betroffen. „Grundsätzlich kann von einer neuen und zumindest kurzfristig erheblichen Glätte in weiten Teilen Deutschlands ausgegangen werden“, fasst wetter.de-Meteorologe Paul Heger die Entwicklungen zusammen. „Die genaue Entwicklung hinsichtlich Timing, Intensität und Regionalität müssen wir aber noch abwarten.“

Wenn der Boden gefährlich rutschig wird – so entsteht das tückische Glatteis

Motor des Winters - so entwickelt sich der Polarwirbel

In der Vorhersage wird die Temperatur in einigen Kilometern Höhe dargestellt. Je gleichförmiger die blauen, also kalten Bereiche zusammenhängen, umso stärker ist der Polarwirbel. Werden hingegen große Lücken und mildere Einschübe in Richtung Nordpol berechnet, dann ist der Wirbel instabiler. Bei einem Polarwirbel-Split teilen sich die blauen Flächen in zwei Teile auf.

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(ctr, bal)