Schluchten, Schlösser und Straßen voll Wein

Warum der Pfälzerwald auf jede Bucket-List gehört

von Larissa Königs

Peter Zschunke
Abendstimmung auf einer Wiese bei Ludwigswinkel (Kreis Südwestpfalz) im Pfälzerwald.

Manchmal liegt das Schöne zum Greifen nah – für tollen Wein, zauberhafte Schlösser und erholsame Natur müsst ihr nicht nach Frankreich, Italien oder in die Schweiz. Fahrt doch mal alternativ in den Pfälzerwald! Warum auch die deutsche Region alles mitbringt, was ihr für einen gelungenen Urlaub braucht? Wir verraten es euch.

Grund eins für einen Urlaub im Pfälzerwald: Die Natur

Sunrise above Dahn Rockland seen from Rock Sprinzelfelsen, Dahner Felsenland, Rhineland-Palatinate, Germany, Europe
Lohnt sich nicht nur bei Sonnenaufgang: das Dahner Felsenland

Der Pfälzerwald ist in erster Linie das, was sein Name verrät: ein Wald in der Pfalz. So weit, so wenig überraschend. Doch viele wissen nicht, dass es sich auch um das größte zusammenhängende Waldgebiet Deutschlands handelt. Der Pfälzerwald erstreckt sich nämlich im Südwesten von Rheinland-Pfalz über 1.800 Quadratkilometer. Eine große Fläche, auf der sich einiges entdecken lässt.

Etwa das Dahner Felsenland. Diese Region im südlichen Teil des Pfälzerwalds ist bekannt für ihre spektakulären Sandsteinformationen, die durch Erosion im Laufe von Millionen Jahren entstanden sind. Diese Felsen, die in verschiedenen Rot- und Orangetönen leuchten, eignen sich nicht nur für Fotos, sondern auch zum Klettern und Wandern.

Auch die Karlstalschlucht ist ein echtes Highlight. Die wildromantische Schlucht bei Trippstadt ist ein Naturerlebnis der besonderen Art. Ein Wanderweg führt euch entlang des wild rauschenden Moosalb-Bachs durch dichte Wälder und über kleine Brücken – perfekt für einen Spaziergang.

Wer mehr über die Natur lernen möchte, ist im Haus der Nachhaltigkeit in Johanniskreuz gut aufgehoben. Hier können sowohl Erwachsene als auch Kinder an Workshops und Programmen teilnehmen, die Themen wie Nachhaltigkeit, Waldökologie und Artenschutz behandeln. Und das Beste: Der Eintritt ist kostenlos!

Ebenfalls kostenlos: Spaziergänge und Wanderungen! Und dafür eignet sich der Pfälzerwald hervorragend. Er ist von einem dichten Netz an Wanderwegen durchzogen, viele haben ein eigenes Thema. So lernt ihr entlang der Route auch noch Wissenswertes. Der Felsenland Sagenweg im Dahner Felsenland zum Beispiel klärt euch auf der Wanderung über lokale Sagen und Geschichten auf. Spannend!

Weitere Wanderwege, die ihr nicht verpassen solltet, hat uns Reiseblogger Simon Hegewald alias „Hegefire“ verraten. Seine ausführlichen Tipps seht ihr hier im Video.

Grund zwei: Die zahlreichen Schlösser und Burgen in der Region

Hambacher Schloss
Das Hambacher Schloss

Der Pfälzerwald ist aber nicht nur für die Natur bekannt, sondern auch für seine lange Geschichte, die sich in den vielen Burgen und Schlössern widerspiegelt, die die Region durchziehen.

So ist etwa das Hambacher Schloss eines der bedeutendsten historischen Wahrzeichen in Deutschland. Es gilt als die Wiege der deutschen Demokratie! Im Jahr 1832 fand hier das Hambacher Fest statt, eine der ersten großen politischen Demonstrationen für Freiheit und nationale Einheit in Deutschland. Vom Schloss aus habt ihr einen beeindruckenden Blick über die Rheinebene, der bei klarer Sicht bis zum Odenwald und Schwarzwald reicht.

Ein weiteres Highlight ist die Burg Trifels, die über der Stadt Annweiler am Trifels thront. Die mächtige Burganlage spielte im Mittelalter eine zentrale Rolle, da hier die wertvollen Reichskleinodien des Heiligen Römischen Reiches, also die Kaiserkrone, das Reichsschwert und den Reichsapfel, gelagert wurden. Nicht ohne Grund: Die Lage der Burg auf einem Felsen bot einen großen strategischen Vorteil. Heute können sich Besucher hier über die tolle Aussicht auf den umliegenden Pfälzerwald freuen.

Eher in die Kategorie „Geheimtipp“ fällt die Wegelnburg, die höchstgelegene Burgruine der Pfalz. Sie liegt direkt an der Grenze zu Frankreich. Im Gegensatz zu den bekannteren Burgen der Region ist die Wegelnburg weniger überlaufen.

Grund drei: Im Pfälzerwald könnt ihr auf den Spuren des Weins wandern

ARCHIV - 09.09.2022, Rheinland-Pfalz, Bad Dürkheim: Ein Riesenrad steht bei der Eröffnung des Dürkheimer Wurstmarkts auf dem Festgelände. (Archivfoto) (zu dpa: «Von Wein- bis Wurstmarkt - Sicherheitsdebatte nach Solingen») Foto: Uwe Anspach/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Nicht nur Wein und Wurst, auch diverse Fahrgeschäfte gibt es traditionell auf dem Dürkheimer Wurstmarkt

Was Wein-Liebhaber besonders erfreuen wird: Er verläuft entlang der Deutschen Weinstraße, eine der ältesten und bekanntesten Weinstraßen der Welt. Viele Weinberge schmiegen sich an die Hänge des Pfälzerwalds. Die Region ist also ideal für alle, die nach einer Wanderung gerne in einer Weinstube einkehren möchten. Davon – und von Weingütern – gibt es hier unzählige.

Tipp: Plant für euren Urlaub die Weinlesezeit ein. Wenn die Trauben reif sind, ist sogar die Luft von dem süßen Duft erfüllt.

Ein Muss für Wein-Liebhaber ist außerdem die Kurstadt Bad Dürkheim, die direkt am Rande des Pfälzerwalds liegt. Warum? Nun ja, hier steht immerhin das größte Weinfass der Welt! Das hat ein Fassungsvermögen von über 1,7 Millionen Litern. Ein Besuch lohnt sich vor allem während des alljährlichen Dürkheimer Wurstmarkts, eines der größten Weinfeste der Welt. In diesem Jahr ist der Dürkheimer Wurstmarkt vom 06. bis 10. September und 13. bis 16. September.