Jeder Tropfen ist zu viel
Unwetter-Lage in Spanien bleibt angespannt
Während die Aufräumarbeiten in den spanischen Katastrophenregionen andauern, spekuliert ein Teil der Wettercomputer bereits auf weitere, teils heftige Gewitter und Starkregen. Hier der aktuelle Prognose-Check für den Südwesten Europas.
Oben im Video: Schwerste Unwetter – Region Valencia wird zur Schlammlandschaft
Omega-Wetterlage ist gekommen, um zu bleiben
Hoch Zayyan hat sich über Mitteleuropa festgebissen und zwingt die wettersteuernde Strömung mit den Tiefdruckgebieten dazu, einen weiten Bogen zu schlagen. Hierbei erinnert die Zugbahn der Tiefs an den griechischen Buchstaben Omega.
Die Kehrseite der Omega-Lage ist allerdings in ihren Randbereichen zu suchen und führt in diesem Fall leider auch in die Katastrophenregionen im Südwesten unseres Kontinents - sprich nach Spanien. Bereits am Wochenende mit weiteren Schauern und Gewittern.
Ein Kommentar: Die tägliche Ahrflut - wie unser Klima aus den Fugen ist
Prognosen mit großen Unsicherheiten
Bei einer normalen Ausgangslage wäre das erhöhte Gewitterrisiko sicherlich nicht unbedingt der Rede wert. Aber in der momentanen Gemengelage ist jeder Tropfen zu viel. Zumal es einige Wettermodelle gibt, die nicht nur harmlose Schauer berechnen.
Schauen wir auf die Prognosen bis zum Ende der neuen Woche, dann sind auch Berechnungen von bis zu 200 Liter Regen pro Quadratmeter möglich. Die Maximalabschätzungen liegen sogar noch darüber; wobei die Verortung der Gewitterregen noch sehr schwer fällt. Zuletzt sahen die Berechnungen Schwerpunkte auf dem spanischen Festland zwischen Valencia und Barcelona. Die aktuellen Trends haben indes die Unwetterzentren eher auf das offene Mittelmeer und Südfrankreich fokussiert.
Tropensturm Patty trifft den Westen
Parallel zum Damocles-Schwert drohender Unwetter an der Ostküste der Iberischen Halbinsel landet jetzt im Westen, also in Portugal, Tropensturm Patty an. Der ist an den Azoren vorbeigezogen und bewegt sich mit einer Zuggeschwindigkeit von etwa 30 km/h auf Portugal zu.
Auf dem Weg nimmt die Wassertemperatur von über 25 auf rund 20 Grad ab, was dazu führt, dass der Tropensturm sich zu einem außentropischen Tief abschwächt. Trotzdem können in Teilen Portugals und im angrenzenden Spanien kräftige Schauer und Gewitter mit 25 bis 75, örtlich auch mal knapp über 100 Liter je Quadratmeter auftreten – mit den intensivsten Regengüssen an der portugiesischen Küste.
(bal, apf)