Unwetter-Fahrplan aktuell

Ex-Kirk über Deutschland: Welche Gefahren bringt der ehemalige Hurrikan?

von Paul Heger & Björn Alexander

Niederschlagssummen am Mittwoch
Teilweise kommt mehr vom Himmel als sonst im ganzen Monat

Zuletzt war unklar, welche Route der ehemalige Tropensturm Kirk nehmen wird. Doch inzwischen haben sich die Wettercomputer angeglichen. Außerdem ist Tief Gerda noch aktiv - eine mitunter sehr brisante Entwicklung.

Die Ausgangslage: Tief Gerda lenkt ex-Hurrikan nach Deutschland

Wetterlage
Die Tiefs geben sich die Klinke in die Hand - inklusive ex-Kirk, dem Gast aus dem tropischen Breiten

Tief Gerda zieht derzeit nach Südskandinavien und sorgt bei uns für eine schleifende Luftmassengrenze. Eine Situation, die regional mit intensivem Regen einhergeht, der sich wiederum kaum von der Stelle bewegt.

Gleichzeitig hat Gerda den Ex-Hurrikan Kirk im Südwesten Europas eingefangen. Damit wird das Sturmtief nun doch nach Nordosten abgelenkt und zieht am Donnerstag unter Abschwächung direkt über Deutschland nach Nordosten und am Freitag weiter nach Finnland, wo es komplett in Gerda verschwindet.

Prognose aktuell: So zieht der ehemalige Hurrikan über Europa

Die Zugbahnvorhersage schickt ex-Kirk von der Biskaya über Frankreich nach Deutschland. Zuerst in den Südwesten, wo der ehemalige Hurrikan in der Nacht zum Donnerstag beziehungsweise am Donnerstagmorgen ankommt. Im Anschluss geht es weiter diagonal über Deutschland hinweg, so dass ex-Kirk am Donnerstagnachmittag im Nordosten unseres Landes anlandet. Danach geht es in der Nacht zum Freitag weiter in Richtung Ostsee und Richtung Skandinavien.

Sturm- und Orkanböen: Wie sind die Prognosen für Deutschland?

Zunächst einmal drohen Nordportugal, Spanien und Frankreich Sturm- bis Orkanböen – dann zieht das Hauptsturmfeld mit Unwetter- und Gewittergefahr wie folgt über uns hinweg:

  • Nacht zu Donnerstag: Von Zentralfrankreich bis in den Südwesten unseres Landes drohen Sturm- bis schwere Sturmböen, im Bergland Orkanböen bis 150 km/h
  • Donnerstagmorgen: Von Ost-Frankreich und dem Jura über die Nord-Schweiz, Baden-Württemberg, Schwaben, Saarland, Süd-Rheinland-Pfalz in den Niederungen Sturmböen, eventuell einzelne schwere Sturmböen bis um Tempo 100. Im Bergland sind volle Orkanböen um 130 km/h möglich.
  • Donnerstagvormittag: Vom Allgäu bis Sachsen, Thüringen, Süd-Sachsen-Anhalt Sturmböen, im Bergland schwere Sturmböen, einzelne orkanartige Böen. Generell gilt aber: Der Sturm wird allmählich schwächer.
  • Donnerstagnachmittag: Das Sturmfeld zieht bereits über den Osten ab und schwächt sich weiter ab. Eventuell nicht mal mehr Sturmböen in den Niederungen.
  • Donnerstagabend und Nacht zu Freitag: Stürmische Böen bis Sturmböen an den Küsten, vor allem Nordfriesland und Vorpommern.
  • Freitag: Nur noch stürmische Böen an den Küsten.

Dauerregen und Hochwassergefahr: Welche Regionen sind betroffen?

Von Mittwochmorgen bis Donnerstagmorgen sind im Westen unseres Landes zum Teil über 50 Liter Regen je Quadratmeter möglich. Selbst örtliche Spitzen von bis zu 100 Liter binnen 24 Stunden sind nicht auszuschließen. Das gilt vor allem im Bereich vom Nord-Saarland bis ins Rheinland sowie im Stau der westlichen Mittelgebirge, sprich Richtung Sauerland und Rothaargebirge.
Damit steigt an den Bächen und kleineren Flüssen die Überflutungs- und Hochwassergefahr. So dürfte der Pegelstand an der Mosel am Pegel in Trier beispielsweise von um die 3 Meter laut der aktuellen Vorhersagen rasant auf 7,50 Meter ansteigen, bevor es zum Wochenende allgemein ruhiger und trockener wird.