Im Süden wird es brenzlich

Unwetter-Herbst schickt erste Vorboten

von Björn Alexander & Patrick Panke

Nach dem Hitzesommer mit einem stark aufheizten Mittelmeer, drohen Teilen Europas brisante Zeiten. Der Energieüberschuss ist enorm und kann bei entsprechenden Wetterlagen zu heftigen Entwicklungen führen. Jetzt gibt es einen weiteren Vorgeschmack.

Die Ausgangslage: Mittelmeer erneut viel zu warm

Auch zum Start in den September weist nahezu das gesamte Mittelmeer zu hohe Temperaturen auf. Das gilt aktuell vor allem im Bereich des zentralen Mittelmeers rund um Italien, die Adria und dann über Südfrankreich bis nach Nordspanien. Hier liegen die Wassertemperaturen rund 3 bis 5 Grad überm langjährigen Durchschnitt. Eine üble Ausgangslage für den bevorstehenden Herbst - aber auch für die kommenden Tage. Denn es drohen Schauer und Gewitter mit teils erheblichem Unwetterpotenzial.

Wo wird es heftig?

Aktuell liegen die Unwetterzentren vom Nordosten Spaniens (Bilbao bis Valencia) und dann im Bereich westliches und zentrales Mittelmeer bis nach Süditalien. Auch der Alpenraum und hier insbesondere Norditalien und die Schweiz dürften in den nächsten Tagen teilweise unwetterartige Regenmengen abbekommen.

Welche Gefahren drohen in den Urlaubsregionen?

Neben teilweise schweren Gewittern mit der Gefahr von mittlerem bis großen Hagel und Sturmböen ist vereinzelt das Tornadorisiko leicht erhöht. Damit sind auch Wasserhosen nicht auszuschließen.
Massiver und flächiger könnten allerdings die Folgen des Regens sein. Hier im Fokus liegt in den nächsten Tagen vor allem Norditalien und der südliche Alpenraum, wo einige Wettermodelle bis zum Wochenende durchaus auf 250 bis 400 Liter Regen pro Quadratmeter spekulieren. Mit der Gefahr von örtlichen Überflutungen, Erdrutschen und Murenabgängen.

Stark- und Dauerregen: Was bedeutet das im Vergleich zu Deutschland?

Magdeburg kommt im Jahr auf um die 450, Berlin auf um die 600 bis 650 und Köln landet im Schnitt bei um die 800 Liter Regen je Quadratmeter. In Bezug auf Extremwetter-Ereignisse: Bei der Ahrtal-Flut im Juli 2021 fielen gebietsweise 100 bis 200 Liter, die größte Regenmenge innerhalb 24 Stunden in Deutschland vermeldete am 12. August 2002 Zinnwald-Georgenfeld mit 312 Litern pro Quadratmeter.