Erneut bis zu 30 Grad

Auf Rekordregen und Hagelunwetter folgt Altweibersommer

von Björn Alexander & Martin Pscherer

Die vergangenen Tage waren nichts für schwache Nerven – mit teils über 100 Litern Regen je Quadratmeter. Aber jetzt wird es ruhiger und angenehm warm. Zumindest tagsüber. Nachts meldet sich nämlich verschärft der Herbst zu Wort.
Oben im Video: Hagel-Unwetter in Worms – hefige Gewitter sorgen für Schäden und Überflutungen

Wetterwechsel in Deutschland - ganz schön heftig

Überspülte Autobahnen, Überflutungen, Hagel und Gewitterböen um Tempo 100 – und zuvor eine Tagesmitteltemperatur von fast 19 Grad und Sommer- und Hitzetage auf Rekordkurs. Eine brisante Situation liegt hinter uns, was auch der Blick auf die Regenmengen der Unwetter zeigt. Meteorologe Oliver Klein fasst zusammen: „Der Schwerpunkt lag in den Gebieten zwischen Niederrhein, Münsterland, Ruhrgebiet, Ostwestfalen-Lippe und Zentralniedersachsen. Dort kam innerhalb eines Tages von Dienstag in der Früh bis Mittwoch verbreitet über 50, vereinzelt sogar über 100 Liter pro Quadratmeter zusammen, der Spitzenwert wurde mit 103 Litern in Beckum/NRW gemessen. Dort sowie in Bad Salzuflen oder Bielefeld waren dies neue Tagesrekorde für den September, teilweise wurde die durchschnittliche Gesamtmonatsmenge übertroffen.“

Gewitter-Reste brodeln noch im Süden

Während die massiven Regenfälle und Gewitter der ersten Wochenhälfte vielerorts abgeklungen sind, kann es im Süden unseres Landes sowie in den Alpen nochmals krachen. Bei Wandertouren heißt es also weiterhin, die aktuelle Entwicklung im Auge zu behalten. Auch im Mittelmeerraum gibt es jetzt erneut intensive Gewitter. Hierzulande nimmt mit Quiteria derweil der Altweibersommer an Fahrt auf.

Wie schön geht es jetzt weiter?

Nach Nebelauflösung und kühler Nacht mit Stoßrichtung Einstelligkeit und örtlichem Bodenfrost geht es am Freitag verbreitet sehr sonnig weiter. Lediglich in den in den Alpen kann es noch Blitz und Donner geben. Dabei wird es spürbar wärmer mit meist 24 bis 28 Grad. Frischer zeigen sich nur der Norden und das Bergland mit Spitzenwerten um 22 die Grad.

Was bringt uns das Wetter am Wochenende?

Vielerorts erwartet uns angenehmes Spätsommerwetter, das in dieser Zeit gerne auch als Altweibersommer bezeichnet wird. Dabei sind die Nächte weiterhin eher frisch und geben die Chance zum Durchlüften. Tagsüber wärmt – nach Auflösung von Nebelfeldern – indes die Sonne und treibt die Temperaturen oftmals auf um die 25 Grad. Noch heißer ist es im Südwesten bei bis zu 30 Grad. Kühler bleibt es an der Küste im Seewind mit um die 20 Grad.

Wie lange hält der schöne Altweibersommer?

Wir sollten auf jeden Fall die nächsten Tage bestmöglich genießen. Denn spätestens ab Montag sieht das Gros der Wettercomputer einen erneuten Wetterumschwung auf Deutschland zukommen. Wenn es so kommt, dann drohen von Westen her teils kräftige Schauer und Gewitter – auch Unwetter sind erneut nicht auszuschließen. Danach wird es voraussichtlich wechselhafter und kühler.

Was ist der Unterschied zwischen Spät- und Altweibersommer?

Der Spätsommer kann uns etwa bis Mitte September beehren. Im Anschluss bis etwa Mitte Oktober können wir bei Hochdruckwetter dann eher den Altweibersommer erleben. Aufgrund der schwindenden Kraft der Sonne und der kürzer werdenden Tage, werden Temperaturen von über 25 Grad immer unwahrscheinlicher. Außerdem kommen die Nächte gerne mal mit Nebel und kühlen bis frostigen Temperaturen daher.

Und diese Temperaturunterschiede sind zugleich Namenspate des Altweibersommers mit warmen Tagen und frischen Nächten, in den denen sich der Tau an den Spinnweben fängt und diese gräulich erscheinen lässt. Dabei kommt der Begriff nicht von der Analogie zu grauen Haaren in höherem Alter, sondern vom althochdeutschen Wort für das „Weben“, also das „Weiben“.

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(bal, mps)