Rätsel um das Klima auf dem Mars
Was ließ den Roten Wüstenplaneten kalt und trocken werden?
von Karim Belbachir
Wir kennen den Mars als toten Wüstenplaneten auf dem es eisig kalt ist. Das war nicht immer so. Ausgetrocknete Flussbetten auf dem Roten Planeten deuten auf ein recht bewegtes Bild auf der Oberfläche hin. Doch wohin ist das flüssige Wasser verschwunden und warum ist der Planet so kalt? Eine Spur führt zu den Treibhausgasen.
Studie sollte klären warum das Wasser verschwand

Der Mars ist sehr trocken. Genauer gesagt kalt und trocken. Dass es nicht immer so war ist nicht zuletzt an den durch fließendes Wasser geformten Landmassen zu erkennen. Neben Flussbetten entdeckten Forscher auch Spuren, die herabfließendes Wasser hinterlassen haben muss. Doch wohin das gesamte Wasser des Roten Planeten verschwunden ist, bleibt weiterhin eine in der Wissenschaft viel diskutierte Frage. Mehr Aufschluss könnte da eine Studie von Edwin Kite und seinen Kollegen von der Universität in Chicago bringen.
Das Team untersuchte Daten von der NASA-Mission Mariner 9. Die Raumsonde schickte 1972 erstmals Bilder von der Oberfläche des Mars zur Erde. Die Aufregung war groß seinerzeit, denn mit den Hinweisen auf Flussbetten und ausgetrockneten Seebecken hatten die Forscher nicht gerechnet.
Alte Bilder von der Mariner-9-Mission genutzt

Kite und sein Forscherteam erstellten aufgrund der Bilddaten eine Zeitachse, die zeigen sollte, wie sich die Aktivität der Flüsse im Laufe der Zeit verändert hat. In Kombination mit einigen möglichen Klimaszenarien, die per Computersimulation damit kombiniert wurden. So sollte schlussendlich eine Bedingung gefunden werden, die dafür gesorgt haben könnte, dass das Wasser verschwunden ist.
Auf dem Mars ist es aktuell zu kalt, um Wasser im flüssigen Zustand zu halten. Es liegt entweder als Eis an den Mars-Polen vor oder ist verschwunden. Die Gase in der Atmosphäre müssen zu einer bestimmten Zeit dafür gesorgt haben, dass der Treibhauseffekt Wasser flüssig gehalten hat. Es war demnach eine Zeit lang warm genug auf dem kalten Wüstenplaneten (im Schnitt -60 Grad).
CO2 nicht für den Verlust verantwortlich

Bisher galt Kohlendioxid (CO2) als das Gas, welches womöglich den Treibhauseffekt auf dem Roten Planeten angetrieben hat. „Kohlendioxid ist ein starkes Treibhausgas, also war es wirklich der Hauptverdächtige, die Austrocknung des Mars zu erklären. Aber die Ergebnisse deuten darauf hin, dass es nicht so einfach ist", erklärte Kite. Die Menge an CO2 variierte in den unterschiedlichen Klimasimulationen, aber die Menge hatte nichts am Ergebnis geändert. Es musste also etwas anderes sein.
Offenbar muss es also ein anderes Treibhausgas gewesen sein, das dafür sorgte, dass der Mars sein flüssiges Wasser verlor. Welches das ist, konnte Kite nicht erklären. „Wir wissen nicht, was dafür verantwortlich war, aber es muss davon eine ganze Menge gegeben haben, um die Ergebnisse zu erklären“, sagte Kite. Ob das verschwundene Wasser eine Folge oder gar die Ursache für den Klimawandel auf dem Mars war, konnten die Wissenschaftler nicht abschließend klären. Um dieses Rätsel zu lösen, sollen die beiden Mars-Rover Curiosity und Perseverance nun eingespannt werden. Weitere Bodenproben sollen Aufschluss darüber geben.
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(kfb)