Bahnbrechende Entdeckung
Mikroplastik im menschlichen Blut gefunden
von Amelie von Kruedener
Eine neue und einzigartige Studie hat gezeigt, wie weit Mikroplastik in unser Leben vorgedrungen ist. Nachdem man in den Meeren, im Schnee oder in der Nahrung Mikroplastik nachgewiesen hat, belegt diese Untersuchung, dass die winzigen Plastikteilchen schon durch unsere Blutbahnen fließen. Wie gefährlich das für unsere Gesundheit ist, steht noch aus.
Einzigartige Studie belegt Plastikpartikel in unserem Blut
Eine niederländische Forschungsgruppe der „Vrije Universiteit“ in Amsterdam hat an 22 Freiwilligen untersucht, ob Mikroplastik in deren Blut nachweisbar ist. In 17 Proben wurden sie fündig. 50 Prozent der Proben enthielt PET, aus dem viele Getränkeflaschen hergestellt werden. Etwas mehr als 30 Prozent der Blutproben enthielten Mikroplastik aus Polysterol, das man oft für Verpackungen von Lebensmitteln verwendet. Und immerhin noch in einem Viertel der entnommenen Proben war mit Partikeln aus Polyethylen versetzt, welcher der meist verwendete Kunststoff auf der Welt ist; und da er ohne Weichmacher auskommt, bislang auch als ungefährlich eingestuft wurde. Kanister, Plastiktaschen, Beschichtungen von Stoffen, Verpackungsmaterial aller Art sind nur einige Beispiele, die aus Polyethylen bestehen.
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Wo landet das Mikroplastik im Blut?
Blut macht sechs bis sieben Prozent unseres Körpergewichtes aus und ist der ideale Transportweg in jede Ecke unseres Körpers. Wie lange sich die Plastikpartikel im Blut halten, ist derzeit unbekannt, ebenso wie der Verbleib dieser Partikel im menschlichen Körper. Auch, ob die Plastikteilchen bis in Organe wie Leber, Niere und Herz eindringen und festsetzen können, muss noch erforscht werden. In anderen Versuchen wurde laut der Studie schon bewiesen, dass die menschliche Plazenta für Mikroplastik durchlässig ist. Keine schöne Vorstellung.

Wie kommt das Plastik in unseren Körper?

Die Aufnahmewege von Kunststoffpartikeln, die im menschlichen Blutkreislauf nachgewiesen wurden, verlaufen wahrscheinlich über Schleimhautkontakt – entweder durch Verschlucken oder Einatmen. Eine Aufnahme über die Haut ist laut der Wissenschaftler unwahrscheinlich, außer wenn die Haut geschädigt ist. Und sie können aus diversen Quellen kommen: Luft, Wasser und Lebensmittel, aber auch Körperpflegeprodukte wie WE Zahnpasta oder PET in Lipgloss, Implantate oder Tätowiermittelrückständen sind nur einige Beispiele, die uns freigiebig mit Mikroplastik versorgen.
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Wie krank macht uns das Mikroplastik?
Noch forscht die Wissenschaft. Die Studie ist allerdings ein wichtiger Schritt zu dieser Frage. Können die Partikel die Blut-Hirnschranke passieren? Werden sie in immer den gleichen Organen abgelagert? Welche Organe sind besonders anfällig? Sind die Mengen hoch genug, um Krankheiten auszulösen? Und wenn, dann welche?
In anderen Laborversuchen wurde schon bewiesen, dass Mikroplastik die menschlichen Zellen schädigen kann. Beim Feinstaub wissen wir, dass er Millionen Todesfälle verursacht. Wir wissen auch, dass die Berge an Plastikmüll stetig zunehmen. All das ist Grund genug zur Sorge.
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(avo)