Spinnmilben? Ohne Chance!
Invasion der Spinnmilben: Wie man die unsichtbaren Feinde besiegt
Spinnmilben gehören zu den häufigsten Schädlingen in Gärten und auf Zimmerpflanzen. Diese winzigen Tiere können sich rasant vermehren und richten oft unbemerkt erheblichen Schaden an. Ein genauer Blick auf die Symptome, präventive Maßnahmen und wirksame Behandlungsmethoden helfen, diese lästigen Plagegeister loszuwerden
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Spinnmilben auf der Spur: Woran kann man die gemeinen Winzlinge erkennen?
Spinnmilben sind extrem klein und oft mit bloßem Auge schwer zu erkennen. Typische Anzeichen eines Befalls sind feine, seidige Gespinste an den Blattunterseiten und entlang junger Triebe. Die Blätter zeigen gelbe Punkte oder verfärben sich vollständig gelblich und können bei starkem Befall vertrocknen und abfallen. Unter einem Vergrößerungsglas betrachtet, offenbaren sich die winzigen, meist roten oder orangefarbenen Milben, die sich besonders bei trockenen und warmen Bedingungen schnell vermehren.

Hausmittel gegen Spinnmilben: Einfach und effektiv
Einige einfache Hausmittel können bei der Bekämpfung von Spinnmilben hilfreich sein. Besonders wirksam ist das regelmäßige Besprühen der Pflanzen mit einem Wasserstrahl, um die Milben mechanisch zu entfernen. Eine Mischung aus Wasser und einigen Tropfen Spülmittel oder Neemöl kann ebenfalls auf die betroffenen Stellen gesprüht werden, um die Milben abzutöten. Dabei sollte die Mischung gründlich auf die Blattunterseiten aufgetragen werden, da sich dort die Milben bevorzugt aufhalten.
Das Wichtigste zum
Seifenwasserlösung
- Einige Tropfen milde Flüssigseife in einem Liter Wasser mischen.
- Anwendung: Die betroffenen Pflanzenteile, insbesondere die Unterseiten der Blätter, gründlich besprühen. Die Behandlung in Abständen von einigen Tagen wiederholen.
Neemöl
- 5 bis 10 Tropfen Neemöl mit einem Liter Wasser mischen.
- Anwendung: Die Mischung auf die Pflanzen sprühen, um vorhandene Spinnmilben abzutöten und neuen Befall zu verhindern. Die Anwendung alle 2 bis 3 Wochen oder nach jedem starken Regen wiederholen.
Knoblauch- oder Pfefferspray
- Knoblauch-Spray: Mehrere Knoblauchzehen zerdrücken und über Nacht in einem Liter Wasser einweichen. Danach den Knoblauch abseihen und ein paar Tropfen Seife hinzufügen.
- Pfeffer-Spray: Einen Esslöffel gemahlenen Cayennepfeffer mit einem Liter Wasser mischen und kurz aufkochen. Nach dem Abkühlen abseihen und Seife hinzufügen.
- Anwendung: Die betroffenen Bereiche der Pflanzen gründlich besprühen und die das Ganze wöchentlich oder bei Bedarf wiederholen.
Essigwasser
- Ein Teil Essig mit drei Teilen Wasser mischen.
- Anwendung: Die Lösung zum Besprühen der Pflanzen verwenden, dabei die Dosierung gering halten, um potenzielle Schäden an den Pflanzen zu vermeiden. Diese Methode eignet sich besser für robustere Pflanzen.
Natürliche Feinde einsetzen: Biologische Spinnmilbenbekämpfung
Zur Bekämpfung von Spinnmilben lohnt sich der Einsatz von natürlichen Fressfeinden wie Raubmilben oder Florfliegenlarven. Diese Nützlinge fressen die Spinnmilben und deren Eier. Der Einsatz chemischer Mittel kann diese Helfer allerdings schädigen, daher ist bei der Auswahl der Methoden Vorsicht geboten. Ganz wichtig: Regelmäßige Kontrollen der Pflanzen auf erneute Befälle sind entscheidend, um die Plage nachhaltig in Schach zu halten.
Welche Insekten sind gut gegen Spinnmilben?
Zur biologischen Bekämpfung von Spinnmilben eignen sich verschiedene Insekten und ganz besondere Pilze, die ganz ohne Chemie, als natürliche Feinde der Spinnmilben zu Werke gehen.
Raubmilben (Phytoseiulus persimilis): Diese Milben sind einige der effektivsten Räuber von Spinnmilben. Sie ernähren sich ausschließlich von Spinnmilben und deren Eiern und sind besonders wirksam in Gewächshäusern und auf Indoor-Pflanzen.
Florfliegen (Chrysopidae): Die Larven der Florfliegen sind bekannte Räuber verschiedener Pflanzenschädlinge, einschließlich Spinnmilben. Sie sind besonders nützlich, da sie eine breite Palette von Schädlingen fressen und damit zur allgemeinen Gesundheit der Pflanzen beitragen.
Marienkäfer (Coccinellidae): Einige Marienkäferarten, insbesondere die Larven, fressen Spinnmilben. Sie sind jedoch weniger spezialisiert als Raubmilben und tendieren dazu, ein breiteres Spektrum an Beute zu haben.
Raupenfliegen (Familie Syrphidae): Die Larven einiger Arten dieser Fliegenfamilie ernähren sich von Spinnmilben. Sie sind besonders nützlich in größeren Gärten.
Acarophagous Pilze: Obwohl sie keine Insekten sind, spielen bestimmte Pilzarten eine Rolle bei der natürlichen Bekämpfung von Spinnmilben. Diese Pilze infizieren die Milben und können helfen, ihre Populationen zu reduzieren.
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Kann man diese Nützlinge alle gleichzeitig verwenden?
Raubmilben und Florfliegenlarven: Diese Kombination ist effektiv, da beide Arten direkt Spinnmilben fressen, aber in der Regel nicht miteinander interagieren. Raubmilben sind sehr spezifisch auf Spinnmilben ausgerichtet, während Florfliegenlarven ein breiteres Spektrum an Schädlingen fressen können und infolgedessen andere potenzielle Schädlinge kontrollieren.
Raubmilben und Marienkäfer: Obwohl Marienkäfer auch Raubmilben fressen können, wenn sie auf sie treffen, kann diese Kombination in größeren Gärten oder in Situationen funktionieren, in denen ein breites Spektrum an Schädlingen vorhanden ist. Die Raubmilben konzentrieren sich auf die Spinnmilben, während die Marienkäfer sich um andere Schädlinge kümmern können, wie z. B. Blattläuse.
Raubmilben und Raupenfliegenlarven: Diese Kombination kann nützlich sein, weil beide unterschiedliche Lebensräume und Fressgewohnheiten haben. Raubmilben arbeiten direkt in den befallenen Bereichen, während die Raupenfliegenlarven sich auf frei fliegende Schädlinge konzentrieren können.
Welche Pflanzen sind besonders anfällig für Spinnmilben?
Spinnmilben treten häufig auf einer Vielzahl von Garten- und Balkonpflanzen auf, insbesondere wenn die Bedingungen warm und trocken sind. Hier sind einige der Pflanzen, die am häufigsten von Spinnmilben befallen werden:
Rosen: Diese beliebten Gartenpflanzen sind häufige Opfer von Spinnmilben, vor allem an den jüngeren Blättern und Trieben.
Tomaten: Auch Tomatenpflanzen können stark von Spinnmilben befallen werden, wobei die Milben die Unterseiten der Blätter bevorzugen.
Gurken: Spinnmilben können auf den Blättern von Gurkenpflanzen erhebliche Schäden verursachen, was oft zu einer verminderten Fruchtproduktion führt.
Bohnen: Verschiedene Bohnenarten sind ebenfalls anfällig für Befall durch Spinnmilben, die sich von den Nährstoffen in den Blättern ernähren.
Zierpflanzen und Stauden: Viele Zierpflanzen wie Dahlien, Fuchsien und Geranien können ebenfalls betroffen sein. Auch bei Stauden wie Lavendel und Salbei kann es zu Befall kommen.
Obstbäume: Auch junge Triebe und Blätter von Obstbäumen wie Apfel, Pfirsich und Pflaume können von Spinnmilben befallen werden.
Zimmerpflanzen: Auf Balkonen und in Wintergärten gehaltene Zimmerpflanzen wie Palmen, Aloe Vera und Orchideen sind ebenfalls anfällig für Spinnmilbenbefall.
Zitronenbäume und andere Zitrusbäume: Diese Bäume sind besonders in warmen, trockenen Klimazonen oder bei ähnlichen Bedingungen in Gewächshäusern anfällig für Spinnmilben. Die Milben ernähren sich von den Blättern, was zu sichtbaren Schäden und einem potenziellen Rückgang der Fruchtproduktion führen kann.
Kommen Spinnmilben im kommenden Jahr wieder?
- Überwinterung: Spinnmilben können in vielen Klimazonen überwintern, besonders in gemäßigten Regionen wie der unseren in Deutschland. Sie finden Unterschlupf in Rindenritzen, unter abgefallenen Blättern und in anderen geschützten Bereichen nahe den Pflanzen, die sie befallen haben.
- Schnelle Vermehrung: Spinnmilben haben eine sehr kurze Lebenszyklus und können sich unter günstigen Bedingungen – bei warmem, trockenem Wetter - rasch vermehren. Ein Weibchen kann hunderte von Eiern legen, die innerhalb weniger Tage schlüpfen.
- Persistente Populationen: Wenn eine Population einmal etabliert ist, ist es schwierig, sie vollständig zu eliminieren, ohne gezielte Kontrollmaßnahmen. Selbst eine kleine Anzahl überlebender Milben kann schnell zu einer neuen Population anwachsen.
- Fehlende natürliche Feinde: In Garten- und Balkonumgebungen fehlen oft die natürlichen Feinde der Spinnmilben, wie Raubmilben oder andere räuberische Insekten, die in natürlicheren Umgebungen helfen würden, die Population in Schach zu halten.
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(avo)
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