Hammer-Hoch zum Sommerstart
Nasser Frühling stellt Weichen für heiße Jahreszeit
Sommer, Sonne, Sonnenschein – im Juni legt unser Wetter einen Gang zu. Wir schauen auf die aktuellen Vorhersagen, die uns im Anschluss an ein außergewöhnliches Frühjahr erwarten.
Frühling 2023 - so viel Regen gab es schon lang nicht mehr
Am Ende wird uns das Frühjahr rund 200 Liter Regen auf den Quadratmeter gebracht haben. Und das ist deutlich mehr als in den letzten Jahren. So hatte der Frühling 2022 im deutschlandweiten Durchschnitt nur rund 115, der Lenz 2020 sogar nur gut 100 Liter Regen auf den Quadratmeter gebracht. Und weil die Ausbeute auch in den Jahren davor recht gering war, wird der Frühling 2023 am Ende der nasseste seit dem Jahr 2013 werden – damals gab es etwas über 200 Liter. Bezogen auf die letzten 20 Jahre war nur das Frühjahr 2006 mit fast 250 Litern Regen pro Quadratmeter nasser.
Wettercheck aktuell: Europawetter im Radar
Lässt sich daraus etwas für den Sommer ableiten?
Schauen wir auf das Jahr 2006, dann werden sich viele von uns noch an das Sommermärchen zur Fussball WM im eigenen Land erinnern. Im Kern erlebten wir damals einen deutlich zu warmen und super sonnigen Juli, bevor der August den Sommer baden schickte. Und auch im Sommer 2013 performte vor allem der Juli. Im Juni gab es jeweils Startprobleme für die heiße Jahreszeit. Das könnte aber in diesem Jahr anders sein.
Prognose und Vorhersage Juni 2023

Einigkeit herrscht bei den Trends im ersten Sommermonat besonders bei den Temperaturen. Von etwas bis deutlich zu warm zeigt die Tendenz unterm Strich aufwärts, so dass auch der erste Hitzetag in Deutschland mit Spitzen von 30 Grad und mehr sicherlich nicht lange auf sich warten lässt. Was allerdings grundsätzlich unterschiedlich bewertet wird, ist das Wetter im Juni.
Skandihoch gegen Unwettertief
Ein Teil der Langfristtrends bevorzugt derzeit ein echtes Hammerhoch über Nordeuropa. Skandinavien wäre demnach im Juni viel zu trocken, die Nordhälfte Deutschlands ebenso. Als Gegenspieler sollen demnach im Süden Tiefdruckgebiete ihr Unwesen treiben. Vom Mittelmeer her wiederholt mit unwetterwilligen Gewitterlagen. Im deutschlandweiten Durchschnitt wäre es damit durchschnittlich bis etwas zu nass – allerdings mit großen regionalen Unterschieden.
Juli 2023 - ein Wechselbad der Gefühle

Sollte es so kommen, wie es die experimentelle Langfrist momentan berechnet, dann würde uns im Juli ein etwas zu warmer, aber auch recht wechselhafter Verlauf erwarten. Wiederholt mit heißeren Phasen, denen aber auch gewitteranfällige Lagen folgen könnten. Große Langweile würde so nicht aufkommen, große Dürre aber glücklicherweise ebenso nicht.
Wie wird das Wetter im August 2023?

Auch hier entscheiden sich die Langfristtrends für einen zu warmen Ansatz. Der Hochsommer soll demnach also in der Spur bleiben. Größere Unterschiede gibt es derweil beim Regen. Denn während der Ansatz basierend auf dem Europäischen Wettermodell nach wie vor größere Trockenheit im Fokus hat, wählt der Amerikanische Wetterdienst (NOAA) in seinen Berechnungen einen eher durchschnittlichen Weg – das würde übrigens rund 75 Litern pro Quadratmeter im bundesweiten Mittel entsprechen.
Wie wird das Wetter im Sommer in Deutschland?
Ein kleiner Klimacheck für unsere Sommermonate Juni, Juli und August:
- meteorologischer Sommeranfang ist der 1. Juni, das Ende ist am 31. August
- in dieser Zeit bekommen wir im Deutschlandschnitt normalerweise um die 230 Liter Regen pro Quadratmeter
- in Sachen Sonnenschein ergattert jeder Sommermonat im Schnitt um die 210 Sonnenstunden, so dass es am Ende gerne mal um die 630 Stunden Sonne sind
- besonders heiße Sommer waren beispielsweise der Sommer 2003 (Durchschnittstemperatur über 19,5 Grad) oder die Sommer 2018 und 2019 (im Mittel knapp 19,3 Grad)
- außergewöhnliche Trockenheit brachten uns in Summe unter anderem die Sommermonate in den Jahren 2018 und 2019
- sehr nass verliefen zum Beispiel die Sommer 2011, 2017 oder 2021. Aber auch in den Sommern 2015 oder 2016 gab es regional etliche regenintensive Unwetterlagen
- die heißeste Phase mit vielen Stationen von um die 40 Grad und mehr erlebten wir im Juli 2019, als mit 41,2 Grad in Duisburg-Baerl auch der aktuelle deutsche Hitzerekord aufgestellt wurde
Vorsicht bei der Langfrist
Langfristberechnungen sind mit entsprechender Vorsicht zu genießen. Denn mit den Computertrends über fünf bis bis zehn Tage im Voraus oder gar mit Blick auf ganze Monate oder Jahreszeiten hinaus, verlassen wir die klassischen Wetterprognosen und wechseln in den experimentellen Bereich. Das sind eigentlich eher Hilfsmittel, die zum Beispiel der Energiewirtschaft dienen können.
Unsere Wettertrends und Themenseiten
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(bal, oha)