Das sollten Sie unbedingt über das Wetterjahr wissen

Wetter-Jahresrückblick 2020: Die Top-Wetter-Fakten für das Jahr 2020

ARCHIV - Ein Paar in Skibekleidung sucht am 10.04.2015 im Strandbad in Freiburg (Baden-Württemberg) ein freien Platz für das Sonnenbad. Neben ihnen laufen drei Besucherinnen des Strandbades in Schwimmbekleidung. Die beiden Skifahrer kamen direkt vom Feldberg ins Schwimmbad. Foto: Patrick Seeger/dpa +++(c) dpa - Bildfunk+++
Dicke Skiklamotten oder Bikini? In manchen Monaten des Jahres 2020 konnte man beides tragen.

Erst auf den letzten Metern wird sich entscheiden, ob das Jahr 2020 das wärmste Jahr seit Beginn der Wetterzeichnungen wird. Vorne ist derzeit noch das Jahr 2018 mit 2,21 Grad über dem langjährigen Mittel (Vergleichszeitraum 1961 bis 1990). Das Jahr 2020 hat momentan eine Abweichung von 2,2 Grad und ist somit nur sehr knapp dahinter. Viele andere Fakten des Wetterjahres stehen aber schon fest. Wir schauen auf die Tops und Flops.

Nur ein Monat im Jahr 2020 war zu kalt
Gemittelte und gemessene Temperaturen im Wetterjahr 2020 (Stand 29.12.2020)

Unsere Hot-Spots im Wetterjahr 2020

Im Juni und Juli schien der Sommer 2020 noch ein ganz normaler, zum Teil sogar unterdurchschnittlicher Sommer zu werden. Gerade die Nordlichter bekamen zunächst kaum Sommerfeeling ab. Doch das änderte sich im August 2020. Aus dieser Phase des Hochsommers kommen auch die Spitzenreiter bei den Temperaturen:

  • Platz 1: Trier-Petrisberg (Rheinland-Pfalz) am 9. August 2020 mit 38,6 Grad
  • Platz 2: Rheinfelden (Baden-Württemberg) am 31.Juli 2020 mit 38,5 Grad

Die wärmsten Temperaturen in den Nächten wurden ebenfalls in den westlichen Landesteilen gemessen.

  • Platz 1: Waghäusel-Kirrlach (Baden-Württemberg) am 11. August mit 23,7 Grad
  • Platz 2: Köln-Stammheim am 21.August 2020 mit 23,1 Grad

Die Kältelöcher des Jahres 2020

Bei den nächtlichen Tiefstwerten marschiert eine Wetterstation aus dem offiziellen Messnetz des Deutschen Wetterdienstes vorneweg. Die Zugspitze, mit fast 3000 Metern Deutschlands höchster Berg. Hier gab es im Januar und Februar sowie im Dezember Tiefstwerte bis an die minus 20 Grad.

Was bewohnte Gebiete angeht, so führt Garmisch am Alpenrand die Liste an mit knapp minus 15 Grad.

Außer der Reihe läuft in privaten Messnetzen noch eine Wetterstation, die nochmals deutlich darunter liegt. So zuckte die Temperaturen am bayrischen Funtensee in einem entlegenen Hochtal beispielsweise am 26.Dezember 2020 auf minus 31 Grad. Der Rekord liegt hier sogar bei unter minus 40 Grad.

Fußspuren sind am Samstag (18.02.2012) in der Nähe der Talstation der Alpspitzbahn in Garmisch-Partenkirchen im Schnee zu sehen. Im Hintergrund befindet sich die Zugspitze. Der Winter hat Bayern weiter fest im Griff. Foto: Sven Hoppe dpa/lby  +++(c) dpa - Bildfunk+++
In Garmisch-Partenkirchen war es im Winter 2020 deutschlandweit betrachtet am kältesten. Zumindest dort, wo Menschen wohnen.

Die heftigsten Windböen des Jahres 2020

Sturmtief SABINE sorgte im Wetterjahr 2020 verbreitet für die heftigsten Windböen. Ganz vorne rangierte am 10.Februar 2020 der Hochschwarzwald mit Spitzenböen jenseits von 175 km/h.

Eine ebenfalls ziemlich intensive Sturmlage bescherte uns beispielsweise Tief HANNA am 12.März 2020. Erneut mit Spitzenböen im Orkanbereich. Auf dem Brocken im Oberharz mit 152 km/h, an der Küste mit Böen bis knapp 124 km/h in Kiel/Leuchtturm.

Die nassesten und die trockensten Orte im Jahr 2020

Vor allem das Sommerhalbjahr 2020 (also von März bis August) hat extreme Unterschiede beim Regen gebracht. Binnen sechs Monaten fielen im Westen zum Teil keine 140 Liter pro Quadratmeter, während es im Süden Bayerns über 1300 Liter pro Quadratmeter waren.

  • Am nassesten zeigte sich in den sechs Monaten die Wetterstation Obere Firstalm / Schlierseer Berge.
  • Am trockensten war es in Rheinland-Pfalz an der Wetterstation in Mainz-Lerchenberg.
  • Den meisten Regen innerhalb eines Tages vermeldete eine Wetterstation in Bayern: Aschau-Innerkoy mit 152 Litern pro Quadratmeter am 03.August 2020.

Alles in allem zeigte sich aber das Jahr 2020 mit knapp 90 Prozent des normalen Regensolls aber unterm Strich erneut zu trocken und damit ist der Wasserhaushalt seit dem Dürrejahr 2018 nach wie vor sehr unausgeglichen.

April 2020 - der Sonnensieger-Monat

Auch im Wetterjahr 2020 zeigte sich im April ein inzwischen schon altbekanntes Muster im einstigen Vorzeige-Monat in Punkto Schauerwetter. So erlebten wir im Jahr 2020 bereits den zwölften zu trockenen April in Folge. Kaum 10 Liter sind im deutschlandweiten Durchschnitt zusammengekommen. Nur zwei Aprilmonate in der Wettergeschichte waren trockener.

Unterdessen reichte es in Sachen Sonnenschein für Platz 1 in den Wetterchroniken. Im landesweiten Durchschnitt sind fast 291 Sonnenstunden zusammen gekommen. Das entspricht also fast 10 Sonnenstunden pro Tag und damit lässt April 2020 sogar alle Sommermonate des Jahres locker hinter sich:

  • Juni 2020: 214 Sonnenstunden
  • Juli 2020: 231 Sonnenstunden
  • August 2020: 221 Sonnenstunden

Im Dezember ist Wintersonnenwende und kalendarischer Winteranfang. Wetter-Impressionen aus dem Harzvorland Pünktlich zum Wochenende verwöhnt uns die Sonne nochmal kurz vor der Wintersonnenwende. Wenn auch nur kurz. Bei 6 Grad Celsius können die Menschen am Schäferstuhl die glasklare Luft und können sogar ein blick über das Harzvorland genießen. Für alle Sonnenhungrige gibt es gute Nachrichten, spätestens nach der Sonnenwende werden die Tage endlich wieder länger. / Deutschland, Niedersachsen, Goslar, Salzgitter, Wolfenbüttel, Braunschweig, Wetter, Wetterprognose, Wettervorhersage, Wetterexperte, Wetterfrosch, Wettervorschau, Sonne, Winter, Landschaft, Blauer Himme, Cessna, Kleinflugzeug, Wintersonnenwende, 21. Dezember, Wetterum Copyright: xMartinxDziadekx
Der April war der Sonnensieger im Wetterjahr 2020

Die intensivsten Wettererlebnisse unseres Wetter-Teams

Auch das Wetterjahr hat zum Teil intensive Eindrücke bei unserm Wetter-Team hinterlassen. Von voll gelaufenen Kellern bis hin zum Monster-Orkan im Nordatlantik. Lesen Sie hier alle Details hierzu.

Der Klimacheck 2020 (Vergleichszeitraum 1961 bis 1990)

  • Januar 2020: 4 Grad zu warm, Regen 70 Prozent, Sonne 128 Prozent
  • Februar 2020: 4,9 Grad zu warm, Regen 250 Prozent, Sonne 87 Prozent
  • März 2020: 1,8 Grad zu warm, Regen 90 Prozent, Sonne 156 Prozent
  • April 2020: 3 Grad zu warm, Regen 28 Prozent, 190 Prozent
  • Mai 2020: Knapp 0,2 Grad zu kalt, Regen 53 Prozent, 120 Prozent
  • Juni 2020: 1,5 Grad zu warm, Regen 107 Prozent, Sonne 105 Prozent
  • Juli 2020: 0,7 Grad zu warm, Regen 68 Prozent, Sonne 108 Prozent
  • August 2020: 3,4 Grad zu warm, Regen 110 Prozent, Sonne 110 Prozent
  • September 2020: 1,4 Grad zu warm, Regen 85 Prozent, Sonne 137 Prozent
  • Oktober 2020: 1,2 Grad zu warm, Regen 145 Prozent, Sonne 61 Prozent
  • November 2020: 2,1 Grad zu warm, Regen 31 Prozent, Sonne 157 Prozent
  • Dezember 2020: Knapp 2,5 Grad zu warm, Regen 75 Prozent, Sonne 75 Prozent