Fakten zum grandiosen Amazonas-Regenwald
Ist nachhaltige Waldwirtschaft möglich? So können Sie den Regenwald retten
von Oliver Scheel
Wollen wir die Erderwärmung aufhalten, müssen wir aufhören, CO2 in die Atmosphäre zu blasen. Das ist klar. Nur gebundener Kohlenstoff ist unschädlich. Und hier kommen unsere Wälder ins Spiel. Denn sie fungieren als riesige Kohlenstoffspeicher. Allein der Amazonas-Regenwald speichert 80 bis 120 Milliarden Tonnen Kohlenstoff.
Aber der größte Regenwald der Erde schrumpft unablässig. Schon heute sind 20 Prozent verloren. Wissenschaftler glauben, wenn 25 Prozent des Waldes verloren sind, ist ein Kipppunkt erreicht. Dann kann sich der Wald nicht mehr erholen, er verliert seine Kraft als Lunge der Erde. Nun ist Holz für uns Menschen aber ein wichtiger Rohstoff. Wie können wir die Wälder nutzen, ohne ihnen zu schaden? Ist eine nachhaltige Nutzung möglich?
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Nachhaltigkeit ist ein großes Wort – und doch ist sie so schwer zu erreichen. Gerade beim Holz ist nachhaltiges wirtschaften sehr schwierig, weil es einfach sehr lange dauert, bis der Rohstoff nachgewachsen ist. Und besonders in den Entwicklungsländern ist Holz oft die wichtigste Energiequelle. Es ist schwierig, den Menschen dort das Abholzen zu verbieten.
Aber natürlich muss die illegale Abholzung gestoppt werden. Es ist immer einfach zu sagen, Brasilien ist schuld an der Rodung des Regenwaldes. Am Ende sind es immer wir Verbraucher, die zur Rodung beitragen. Die Naturschutzorganisation WWF hat ausgerechnet, dass die EU der zweitgrößte Regenwaldzerstörer ist. Wir Deutschen sind Europameister bei der Vernichtung des Regenwaldes, weil wir in großem Stil Soja, Palmöl, Fleisch, Holzprodukte, Kakao und Kaffee importieren.
Diese sechs Produkte sind im Wesentlichen hauptverantwortlich für die Abholzung der Wälder. Was also tun? Es gibt da einiges:
- Achten Sie beim Kauf von Holzprodukten auf das FSC-Siegel. Selbst Grillkohle gibt es mit diesem Siegel.
- Nutzen Sie heimische Alternativen für tropische Hölzer. Walnuss hat zum Beispiel eine ähnliche Maserung wie Teakholz.
- Alte und kaputte Möbelstücke nicht wegschmeißen, sondern reparieren. Durch Upcycling können neue Produkte entstehen, zum Beispiel als Hochbeete für Ihren Garten.
- Essen Sie weniger Fleisch: 31 Prozent der abgeholzten Flächen gehen auf das Konto von Soja. Soja ist damit der größte Regenwaldkiller. Es wird als Futter für unsere Tiere eingesetzt. Weniger Fleisch und weniger Milchprodukte helfen daher unseren Wäldern.
- Achten Sie auf die Herkunft von Kakao und Kaffee. Ja, leider ist auch Schokolade ein Regenwaldkiller. Das Stichwort hier ist Agroforst. Bei diesem Konzept bleiben die Urwaldriesen als Schattenspender erhalten. Die Menschen bauen ihre Nutzfpflanzen in den Wald ohne ihn zu roden.
- Auf Palmöl entfallen 24 Prozent der Entwaldung. Es ist schwierig, darauf komplett zu verzichten. Denn es steckt nicht nur in vielen Lebensmitteln, sondern auch in Wasch- und Reinigungsmitteln sowie in Kosmetik und im Bio-Sprit. Wenn wir weniger verbrauchen, helfen wir. Weniger Autofahren, weniger Fertiggerichte essen, mehr frisch kochen. Nutzen Sie Bio-Palmöl.
Lese-Tipp: Amazonas-Regenwald stößt mehr Treibhausgase aus als er speichert
Unglaubliche Fakten zum Amazonas-Regenwald

Er gilt als die Lunge der Erde, aber der Amazonas-Regenwald ist auch eine echte Wettermaschine. Denn der Wald ist nicht nur Kohlenstoffspeicher, sondern auch ein riesiger Schwamm. Ein einziger großer Baum kann am Tag bis zu 1.000 Liter Wasser verdunsten. aus dem Wasser werden Wolken, die den Regen bringen. So versorgt sich der Wald selbst mit Regen und verhindert die Ausbreitung der Steppen. Denn die Feuchtigkeit bleibt an den riesigen Bergen der Anden hängen. So funktioniert der Wald wie eine Wasserpumpe.
Im Amazonas-Wald wachsen etwa 16.000 verschiedene Baumarten. Etwa ein Viertel aller Arten, die auf der Erde leben, kommen dort vor. Niemand weiß das genau. Das ist auch klar, denn wir müssen uns vor Augen führen, dass das Amazonasbecken ungefähr 20 Mal so groß ist wie Deutschland. Nur 60 Prozent davon liegen übrigens in Brasilien. Den Rest teilen sich Peru (13 Prozent), Kolumbien (10 Prozent), Bolivien, Ecuador, Venezuela, Suriname, Guyana und Französisch Guyana.
Der Amazonas ist der wasserreichste Fluss der Erde. Etwa ein Fünftel des gesamten Süßwasservorrats fließen in diesem gigantischen Flusssystem. Allein zehn seiner Nebenflüsse sind länger als der Rhein.
Fun Fact zum Schluss: Es gibt keine einzige Brücke über den Amazonas.
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(osc)