Ausgangslage bleibt bedrohlich
Dürresommer 2023 oder rettender Regen?
Im Frühling sah zuerst einmal vieles richtig gut aus beim bundesdeutschen Wasserhaushalt. Doch die letzten Wochen haben des Bild zum Teil dramatisch gedreht und nun spitzt sich die Lage zu.
Oben im Video: Dürre und ernste Folgen – Waldbrand in Brandenburg weitet sich aus
Die Ausgangslage: Wassermassen und beginnende Dürre
Zu Beginn des meteorologischen Sommers am 1. Juni zeigte sich Deutschland in punkto Wasserhaushalt geteilt. Der Süden hatte im Frühjahr zum Teil mehr als 800 Liter pro Quadratmeter bekommen, der Westen mehr als 200, während es im Nordosten binnen drei Monaten stellenweise gerade mal um die 50 Liter waren. Insbesondere die letzten Wochen waren beim Blick auf die Regenausbeute hart, was wiederum der Landwirtschaft und dem Forst mit einer sehr angespannten Waldbrandsituation enorm zu schaffen gemacht hat und macht.
Ist kurzfristig Entwarnung in Sicht?

Frühestens zur Mitte der kommenden Woche machen manche Wettercomputer Hoffnung. Geht es beispielsweise nach dem Deutschen Wettermodell, dann wären vom Erzgebirge bis herauf nach Mecklenburg-Vorpommern nennenswerte Schauer in Sicht. Regional mit 15 bis 30 Litern je Quadratmeter. Mit Daumen drücken und Glück wäre somit die größte Dürre fürs erste gebannt. Für eine nachhaltige Entwicklung muss aber natürlich der weitere Verlauf ebenfalls mitspielen.
Dürre oder Regen - wie sind die Prognosen für den Juli 2023?

Spielten die experimentellen Langfristvorhersagen zuletzt noch mit eher düsteren, weil sehr dürren Aussichten, so hat sich die Vorhersage inzwischen ein bisschen gedreht. Zwar zeigt das Gros der Berechnungen weiterhin einen zu trockenen Verlauf im Juli 2023. Dennoch soll es demnach bei weitem nicht so extrem sein wie im Juni. Und auch der August lässt hoffen.
Vorhersagen für den August ebenfalls schweißtreibend

Die taufrischen Trends für den August zeigen – ähnlich wie im Juli – eine deutliche Abweichung nach oben. Hitze zu den Hundstagen wäre uns somit gewiss. Außerdem wollen die Langfristmodelle derzeit ebenfalls einen eher trockenen Verlauf. Allerdings werden die Abweichungen nach unten beim Niederschlag geringer. Die experimentellen Vorhersagen des Amerikanischen Wetterdienstes NOAA zeigen immerhin sogar einen meistens durchschnittlichen Verlauf. Dadurch wäre der deutschlandweite Dürresommer abgewendet, auch wenn die Entwicklung regional sicherlich noch sehr angespannt bleiben dürfte – zu groß sind nämlich die Trockenschäden jetzt schon.
Vorsicht bei der Langfrist
Langfristberechnungen sind mit entsprechender Vorsicht zu genießen. Denn mit den Computertrends über fünf bis bis zehn Tage im Voraus oder gar mit Blick auf ganze Monate oder Jahreszeiten hinaus, verlassen wir die klassischen Wetterprognosen und wechseln in den experimentellen Bereich. Das sind eigentlich eher Hilfsmittel, die zum Beispiel der Energiewirtschaft dienen können.
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(bal, apf)