Metropole kaum wiederzuerkennen

New York City in Rauch eingehüllt

Eine Metropole in Rauch eingehüllt: New York City ist momentan nicht wiederzuerkennen. Die Stadt ist in Rauch eingehüllt, der von den Waldbränden im Westen Kanadas in den Süden gewandert ist.

Schlechteste Luft seit Jahrzehnten

June 6, 2023, New York City, NY, New York, USA: NEW YORK New York City, NY, NEW YORK- June 6: An orange haze covers New York City as smoke from multiple fires in Canada moves south in New York City, New York, United States. New York City, NY USA - ZUMAp175 1030740883st Copyright: xMattxDaviesx
Kaum Sicht und ein starker Rauchgeruch: So sieht die Realität momentan in New York City aus.

Der Rauch zahlreicher schwerer Waldbrände in Kanada hat Teile der US-Ostküste eingehüllt und in der Millionenmetropole New York für die schlechteste Luftqualität seit Jahrzehnten gesorgt. Die Schwaden Hunderter Feuer im Osten Kanadas zogen in südliche Richtung und führten unter anderem in New York zu einem dichten, nebligen Schleier und einer zeitweise orangenen Färbung des Himmels. Ein verbrannter Geruch lag in der Luft, war fühlbar in Hals sowie Augen und sorgte für Kopfschmerzen.

Die Gouverneurin des Bundesstaats New York, Kathy Hochul, sprach von einer Notfallkrise und kündigte an, eine Million Mund-Nasen-Masken verteilen zu wollen. Der Extremzustand könne noch mehrere Tage anhalten. „Die Menschen müssen sich auf einen langen Zeitraum vorbereiten.“ Manhattans Stadtteilbürgermeister Mark Levine schrieb: „Die Luftqualität verschlechtert sich rapide.“ Der gemessene Wert sei „mittlerweile mehr als doppelt so hoch wie der höchste Grad an Gesundheitsgefährdung auf der Skala der US-Regierung.“

UN-Generalsekretär fordert Frieden mit der Natur

HANDOUT - 07.06.2023, USA, New York: António Guterres, Generalsekretär der Vereinten Nationen, beobachtet von seinem Büro im UN-Hauptquartier aus den Dunst, der durch die Waldbrände in Kanada entstanden ist. Foto: Mark Garten/Vereinte Nationen/dpa - ACHTUNG: Nur zur redaktionellen Verwendung im Zusammenhang mit der aktuellen Berichterstattung und nur mit vollständiger Nennung des vorstehenden Credits +++ dpa-Bildfunk +++
UN-Generalsekretär António Guterres veröffentlichte ein Foto aus dem UN-Hauptquartier vor einer von Rauch eingehüllten New Yorker Skyline.

UN-Generalsekretär António Guterres veröffentlichte ein Foto von sich auf Twitter, das ihn im UN-Hauptquartier vor einer deutlich von Rauch eingehüllten New Yorker Skyline zeigte. „In unserem UN-Hauptquartier können wir die sich verschlechternde Luftqualität fühlen, während der Rauch von den Waldbränden in Kanada nach Süden zieht“, schrieb Guterres dazu. „Angesichts des Anstiegs der globalen Temperaturen muss das Risiko von Waldbränden dringend gesenkt werden. Wir müssen Frieden mit der Natur schließen. Wir können nicht aufgeben.“

Die Menschen in New York wurden aufgefordert, sich so weit wie möglich drinnen aufzuhalten, anstrengende körperliche Aktivitäten so weit wie möglich zu vermeiden und die Fenster zu schließen. An Schulen und Kindergärten wurden sämtliche Outdoor-Aktivitäten abgesagt, viele andere Veranstaltungen unter freiem Himmel sowie einzelne Theatervorführungen wurden ebenfalls abgesagt.

Vergleiche mit 9/11

07.06.2023, USA, New York: Fußgänger, die ihr Gesicht bedecken, gehen an einer Straße entlang. Der Rauch zahlreicher schwerer Waldbrände in Kanada hat Teile der US-Ostküste eingehüllt und in der Millionenmetropole New York für die schlechteste Luftqualität seit Jahrzehnten gesorgt. Die Schwaden Hunderter Feuer im Osten Kanadas zogen in südliche Richtung und führten unter anderem in New York zu einem dichten, nebligen Schleier und einer zeitweise orangenen Färbung des Himmels. Foto: Michael Nagel/XinHua/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Die Covid-Masken kommen bei den Rauchschwaden in New York City gerade zu pass.

Das von Bademeistern beaufsichtigte Schwimmen an den Stränden der Stadt wurde abgebrochen, Tierparks und Bibliotheken schlossen früher. Die für Mittwoch angesetzten Spiele der Baseball-Teams New York Yankees und Philadelphia Phillies sowie das Spiel der Basketball-Frauen von New York Liberty wurden verschoben.

Auf den Straßen waren deutlich weniger Menschen als sonst unterwegs, viele trugen die aus der Pandemie bekannten Masken. In den Häuserschluchten nahm nicht nur die Sichtweite deutlich ab, der Rauch wurde für Millionen auch körperlich spürbar. „Es riecht wie bei 9/11“, kommentierte eine New Yorkerin in Erinnerung an die Terroranschläge auf das World Trade Center am 11. September 2001.

Waldbrände im Westen Kanadas

07.06.2023, USA, Englewood Cliffs: Ein Mann telefoniert, während er durch den Dunst vor der George Washington Bridge sieht. Waldbrände in Kanada hüllen den Nordosten der USA in Dunst und verfärbt den Himmel. Foto: Seth Wenig/AP/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
In den Häuserschluchten nahm nicht nur die Sichtweite deutlich ab, der Rauch wurde für Millionen auch körperlich spürbar.

Auch in der US-Hauptstadt Washington rund 370 Kilometer weiter südlich war die Luft am Mittwoch trüb und es roch verbrannt. Wie auch in New York wurde eine Warnung wegen schlechter Luftqualität ausgesprochen. In New York galt der offiziellen Seite airnow.gov zufolge zwischenzeitlich die höchste Stufe der Luftverschmutzung: „Gefährlich“.

Die Flugverkehrsbehörde FAA teilte mit, der Verkehr zu und von Flughäfen im Raum New York City sowie in Philadelphia sei aufgrund der schlechten Sicht eingeschränkt worden. Es kam zu großen Verspätungen. In Kanadas Metropolen Ottawa und Toronto sowie in den US-Staaten Minnesota und Massachusetts warnten Behörden die Einwohner ebenfalls vor schlechter Luft. Bereits seit Wochen wüten in Kanadas Westen und mittlerweile auch im Nordosten des Landes zahlreiche Feuer. In der südöstlichen Provinz Nova Scotia hatte sich die Lage zuletzt wieder etwas entspannt.

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(dpa)