Die gefährliche Seite von Hochdruck im Herbst

Schlechte Luft in Deutschland wegen Dauer-Hoch Zayyan

von Claudia Träger

Die tagelange Hochdruckwetterlage mit Nebel und Hochnebel kann nicht nur schlechte Laune, sondern auch schlechte Luft verursachen. Schadstoffe sammeln sich nämlich in der Nebelsuppe.
Im Video: Die Hochdruckwetterlage hält immer noch durch

Inversion sorgt für Hochnebel

 Der Kölner Dom an einem Wintertag. Der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki steht seit Monaten in der Kritik, weil er ein von ihm selbst in Auftrag gegebenes Gutachten zum Umgang des Erzbistums mit Vorwürfen des sexuellen Missbrauchs unter Verschluss hält. Themenbild, Symbolbild Köln, 17.01.2021 *** Cologne Cathedral on a winter day Cologne Cardinal Rainer Maria Woelki has been criticized for months for keeping a report he himself commissioned on the archdioceses handling of allegations of sexual abuse under wraps Topic image, symbol image Cologne, 17 01 2021 Foto:xC.xHardtx/xFuturexImage
Der Kölner Dom an einem Wintertag mit Hochnebel.

Die stabile Hochdrucklage über weiten Teilen Mittel- und Osteuropas hält an. Über Deutschland hat sich dabei eine Hochnebeldecke gebildet. Tagsüber bekommt sie nur selten Lücken, meist bleibt sie dicht. Allenfalls fieser Sprühregen bringt etwas Abwechslung ins Dauergrau. Die Wolkendecke ist zwar nicht besonders dick, hält aber dicht. Nur einige Gipfel der Mittelgebirgslagen und die Alpen ragen heraus. Dort scheint dann grenzenlos die Sonne.

Verantwortlich für den Hochnebel ist eine Inversionswetterlage, d.h. am Boden ist es kälter als in der Höhe. Das ist nicht die typische Temperaturverteilung in der Atmosphäre. Normalerweise nimmt die Temperatur von den unteren zu den oberen Luftschichten ab.

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Luftmassen können sich nicht durchmischen

Wie kommt es dazu? In den mittlerweile langen Nächten kann sich in tiefen Lagen eine kalte Grundschicht bilden. Tagsüber schafft es die nur noch kurz am Himmel stehende Sonne nicht, die Luft wieder vollständig zu erwärmen. Da kalte Luft schwerer ist als warme, findet kein Austausch mit den wärmeren, darüberliegenden Luftschichten statt. Sie durchmischen sich nicht.

Auch Feuchtigkeit sammelt sich an, weil sie nicht nach oben ausweichen kann. An der Oberseite der Grundschicht kühlt die Luft so weit ab, dass sie auskondensiert und sich eine Wolkenschicht, der Hochnebel, bildet.

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Schadstoffe im Nebel: Husten und Atemnot nehmen zu

Prognose der Feinstaubkonzentration
Feinstaub liegt in der Luft: besonders im Nordwesten.

Aber nicht nur Feuchtigkeit sammelt sich hier unten an. Auch Schadstoffe aus dem Verkehr und der Industrie u.a. Schwefeldioxid, Kohlenstoffmonoxid, Feinstaub und Ruß, können sich nicht nach oben verdünnisieren. Wind fehlt bei der Hochdrucklage außerdem, so dass auch ein horizontaler Austausch nicht stattfindet.

Hält diese Situation auf längere Sicht in denselben Gebieten tagelang an, bestehen besonders für Menschen mit Atemwegsvorerkrankungen gesundheitliche Gefahren. Symptome wie Husten und Atemnot nehmen zu. Freuen können sich aber alle, die hoch genug wohnen und sich über dem Nebel befinden. Sie haben tolle sonnige Ausblicke aufs Nebelmeer.

(ctr)