Leoniden erreichen Maximum
Mit 255.000 Km/h frontal auf die Erde zu
Die Leoniden sind bekannt für ihre spektakulären Meteorschauer, die in manchen Jahren Tausende von Sternschnuppen pro Stunde hervorbringen können. Diese besonders intensiven Schauer treten auf, wenn die Erde durch die dichtesten Teile der Staubspur des Kometen Tempel-Tuttle hindurchläuft.
Schnellste Meteore der größten Sternschnuppen-Schauer

Die Leoniden sind der schnellste Meteorstrom unter den großen Meteorschauern und erreichen beeindruckende Geschwindigkeiten von 71 Kilometern pro Sekunde (255.600 km/h). Sie sind sogar schneller als die Orioniden, die bis zum 7. November aktiv waren. Die Leoniden beginnen am 6. November und erreichen ihr Maximum zwischen dem 17. und 18. November.
Ihr Ursprung liegt beim Kometen 55P/Tempel-Tuttle im Sternbild Löwe, das erst nach Mitternacht am Nachthimmel zu sehen ist. Daher erscheinen die Sternschnuppen auch erst dann und sind bis zum Morgengrauen sichtbar. Alle 33 Jahre, wenn der Komet 55P/Tempel-Tuttle das innere Sonnensystem durchquert (Perihelpassage), steigt die Wahrscheinlichkeit auf eine erhöhte Anzahl von Feuerbällen.
Um zu erfahren, ob der Nachthimmel frei von Wolken ist, sollten Sie unbedingt einen Blick auf die aktuelle Wolkenbedeckung werfen.
Nächster spektakulärer Ausbruch erst 2099

Zum Maximum des Schauers sind etwa 10 bis 25 Sternschnuppen pro Stunde zu erwarten (zenitale Stundenrate, ZHR). Zum Vergleich: 2022 waren es deutlich mehr, und ab dem Jahr 2033 könnten 250 bis 500 Feuerbälle pro Stunde zu sehen sein. Der nächste spektakuläre Leoniden-Ausbruch wird jedoch erst um das Jahr 2099 erwartet, wenn der Komet 55P/Tempel-Tuttle erneut die Erdbahn kreuzt.
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Historisch gesehen gehören die Leoniden zu den beeindruckendsten Meteorschauern. So fand 1833 einer der berühmtesten Ausbrüche statt, der als einer der spektakulärsten Meteorstürme gilt. Auch 1966 waren bis zu 100.000 Sternschnuppen pro Stunde zu sehen – ein Ereignis, das wir in diesem Jahr jedoch nicht erwarten.
Leoniden treffen nahezu frontal auf die Erde
Meteorschauer wie die Leoniden treten jedes Jahr zur gleichen Zeit auf, da die Erde die gleiche Region im All durchquert, in der der Komet 55P/Tempel-Tuttle Partikel zurückgelassen hat. Diese Partikel sind oft nur stecknadelkopfgroß, treten aber durch die hohe Geschwindigkeit beim Eintritt in die Erdatmosphäre in Brand und verglühen, was wir als Sternschnuppen wahrnehmen. Die besondere Geschwindigkeit der Leoniden ist auf ihre Flugrichtung zurückzuführen: Sie begegnen der Erde nahezu frontal, wodurch sie mit höherer Geschwindigkeit in die Atmosphäre eintreten als Meteore anderer Schauer.
Gut mit dem bloßen Auge zu beobachten
Die Leoniden sind besonders gut in dunklen Gegenden zu sehen, die frei von städtischen Lichtquellen sind. Ideal ist eine klare Sicht nach Osten, wo sich das Sternbild Löwe befindet. Da die beste Sichtbarkeit zwischen Mitternacht und den frühen Morgenstunden liegt, ist warme Kleidung empfehlenswert, um längere Zeit im Freien zu verbringen. Die Sternschnuppen lassen sich gut mit bloßem Auge beobachten – Ferngläser oder Teleskope sind eher hinderlich, da sie das Sichtfeld einschränken.
(kfb)



