Meteorstrom im Oktober

Orioniden steuern auf Höhepunkt zu

von Karim Belbachir

Jedes Jahr im Oktober verwandelt sich der Nachthimmel in eine Bühne für ein eindrucksvolles Sternschnuppen-Spektakel: die Orioniden. Diese schnellen und hellen Meteore sind ein Highlight für alle, die sich für astronomische Phänomene begeistern.
Im Video: So sah der Perseiden-Meteorstrom aus

Die Orioniden: Ein jährliches Spektakel am Nachthimmel

Meteors flying over the clouds 3d illustration
Die Meteore verglühen beim Eintritt in die Erdatmosphäre als Feuerbälle und werden dadurch am Nachthimmel sichtbar.

Jeden Herbst wird der Nachthimmel von einem faszinierenden Naturschauspiel erleuchtet: den Orioniden. Dieser jährlich wiederkehrende Meteorstrom besteht aus den Überresten des berühmten Halleyschen Kometen und bietet Mitte Oktober eine beeindruckende Sternschnuppen-Show. Besonders um den 21. Oktober herum erreicht der Strom seine höchste Aktivität, doch bereits seit dem 2. Oktober und noch bis zum 7. November lassen sich vereinzelt Meteore beobachten.

Die Orioniden verdanken ihren Namen dem Sternbild Orion, aus dessen Richtung sie zu kommen scheinen. Besonders markant ist der Stern Betelgeuse, der als Bezugspunkt dient. Auch wenn sie aus unterschiedlichen Punkten am Himmel aufleuchten, scheinen sie alle auf diesen Bereich zuzusteuern.

Schnelligkeit und Helligkeit: Was die Orioniden so besonders macht

Was die Orioniden besonders beeindruckend macht, ist ihre Schnelligkeit und Helligkeit. Die Meteore rasen mit etwa 66 Kilometern pro Sekunde durch die Erdatmosphäre und hinterlassen oft leuchtende Schweife, die für einige Sekunden sichtbar bleiben. Aufgrund ihrer Geschwindigkeit erscheinen sie besonders hell und dynamisch, was die Beobachtung umso reizvoller macht.

Der Höhepunkt der Orioniden-Aktivität findet in der Regel zwischen dem 20. und 22. Oktober statt. Unter optimalen Bedingungen können bis zu 20 Meteore pro Stunde gesehen werden. Das bedeutet, dass Sternschnuppen-Beobachter jede Menge Gelegenheit haben, die hellen Lichtblitze am Himmel zu bewundern – vorausgesetzt, der Himmel ist klar und die Beobachtung erfolgt fernab von städtischer Lichtverschmutzung.

Die Verbindung zum Halleyschen Kometen

Der Meteorstrom selbst geht auf den Halleyschen Kometen zurück, der nur alle 76 Jahre die Sonne umrundet. Jedes Mal, wenn der Komet auf seiner Reise der Sonne nahekommt, hinterlässt er eine Spur von Staub und Trümmern. Die Erde kreuzt diese Spur jährlich im Oktober und sorgt so für das Auftreten der Orioniden.

Die Orioniden sind ein faszinierendes Beispiel für die Verbindung zwischen Erde und Kosmos und bieten eine großartige Gelegenheit, das Universum in seiner ganzen Pracht zu erleben. Wer sich in einer klaren Herbstnacht die Zeit nimmt, den Blick gen Himmel zu richten, wird mit einem unvergesslichen Naturerlebnis belohnt.

Klarer und dunkler Himmel benötigt

Die Beobachtung dieser Meteorströme erfordert keine spezielle Ausrüstung, nur einen klaren, dunklen Himmel und etwas Geduld. Es lohnt sich, abseits von städtischem Lichtsmog einen geeigneten Beobachtungsort zu suchen. Warme Kleidung und eine gemütliche Liegeunterlage können auch eine Hilfe sein.

Sternenklar-Karte: Hier stören Lichverschmutzung und Wolken (nicht)

(kfb)