Klimaschutz ist Ernährungsschutz
Missernten, Überschwemmungen, Dürren: Klimakrise macht Lebensmittel teurer
Der Gang in den Supermarkt macht momentan gar keinen Spaß – die Preise sind enorm gestiegen. Erklärt wurde das uns Verbrauchern mit den hohen Energiepreisen, die die Erzeugerpreise antreibe. Doch die Energiekosten sind stark gesunken. Warum also sind Lebensmittel immer noch so teuer? Es ist leider einmal mehr die Klimakrise, die hier bis in unser Portemonnaie wirkt.
Mehr zu den gestiegenen Lebensmittelpreisen seht ihr oben im aktuellen Klima Update mit Bernd Fuchs.
El Nino entwickelt sich rasant und verändert das Welt-Klima
Alle News rund um das Thema Klima und Klimakrise
Mit unseren „Klima Update“-Sendungen immer informiert sein
Im globalen Süden ist das Problem schon gewaltig
Kartoffeln – doppelt so teuer. Orangensaft – 60 Prozent mehr. Und auch die Schoki ist ganz schön teuer geworden. Immer häufiger ist es der Klimawandel, der Missernten erzeugt. Dürren lassen Getreide gar nicht erst wachsen, Überschwemmungen bedrohen ganze Landstriche, Brände zerstören Feldfrüchte und Ackerboden. Die Klimakrise kann schnell mit einer Lebensmittelkrise einhergehen. In vielen Teilen der Welt ist das schon so weit.
In den Ländern des globalen Südens haben die Lebensmittelpreise jetzt schon verheerende Folgen. Denn die Menschen dort können sich das Essen schlichtweg nicht mehr leisten. Und der Eigenanbau, für Millionen Menschen die wichtigste Lebensgrundlage, ist oft wegen Bodenerosion, Dürren und plötzlichen Überflutungen nicht mehr möglich – wie am Horn von Afrika. Die Welthungerhilfe berichtet, dass klimabedingte Ernteausfälle die Ernährungssicherheit für Millionen von Menschen gefährde. Schuld sind neben Konflikten die zunehmenden Extremwettereignisse. Die wiederum führen zu Fluchtbewegungen und spätestens dann ist das Problem bei uns angekommen.
Lese-Tipp: Illegale Brunnen, Nationalpark trocknet aus: Der große Erdbeer-Skandal in Andalusien
Ohne Klimaschutz werden viele Lebensmittel zu Luxusgütern

Wenn wir die globale Erwärmung endlich bekämpfen und wirklich aktiven Klimaschutz betreiben, dann können wir halbwegs sicher sein, dass unsere Lebensmittel bezahlbar bleiben. Ansonsten werden wir angesichts der vielschichtigen Krisen wie Wassermangel, Erosion, Desertifikation, Versalzung und eben der zunehmenden Extremwetter ein ernsthaftes Ernährungsproblem bekommen.
Viele Lebensmittel können angesichts der Erderwärmnug und den sich verändernden Bedingungen zu Luxusgütern werden. Oliven zum Beispiel brauchen zur Vermehrung die Olivenfliege, die es nicht richtig heiß mag. Ausbleibender Regen in den Tropen ist schlecht für unseren Tee und den Kaffee. Die Setzlinge brauchen sehr viel Wasser. Viele Pflanzen gehen ein, das erhöht die Preise. Und schlechte Getreideernten machen das Futter für unsere Tiere teurer. In der Folge verteuert sich dann auch das Fleisch.
Und: Die Wasserkrise in Andalusien bedroht unsere Ernährung jetzt schon. Im sogenannten „Mar des Plastico“, den riesigen Gewächshäusern in Südspanien, wachsen rund 25 Prozent des Gemüses in der gesamten EU heran. Hier drohen uns bald schon hohe Teuerungsraten, etwa bei Tomaten.
Wenn also etwas unseren Wohlstand bedroht, dann sicher kein Heizungsgesetz, sondern einfach nur der Klimawandel.
Was kann ich tun?
Wenn wir ein bisschen bei der Ernährung darauf achten, welche Lebensmittel wir essen und welche nicht, dann können wir uns weiterhin gesund ernähren und dabei die Ressourcen schonen:
- Auf extrem wasserintensive Nahrungsmittel wie Mangos oder Avocados verzichten
- Lokale Produkte kaufen: Wein, Erdbeeren, Äpfel, Kartoffeln, das gibt es alles auch bei uns
- Saisonal kaufen: Erdbeeren im Winter? Nein.
- Fragt euch immer wieder: Brauche ich das wirklich? Wir schmeißen viel zu viel Essen weg. Hier liegt ein Riesen-Sparpotenzial für alle
Unsere Wettertrends und Themenseiten
Sollten Sie Interesse an weiteren Wetter-, Klima- und Wissenschaftsthemen haben, sind Sie bei wetter.de bestens aufgehoben. Besonders ans Herz legenkönnen wir Ihnen auch den 7-Tage-Wettertrend mit der Wetterprognose für die kommende Woche. Dieser wird täglich aktualisiert. Falls Sie weiter in die Zukunft schauen möchten, ist der 42-Tage-Wettertrend eine Option. Dort schauen wir uns an, was auf uns in den kommenden Wochen zukommt.
Damit Sie auch unterwegs kein Wetter mehr verpassen, empfehlen wir unsere wetter.de-App für Apple- und Android-Geräte.
Klima-Rekorde - Ist Deutschland noch zu retten? Die Doku im Online Stream auf RTL+
Streaming-Tipp: Klima-Rekorde – Ist Deutschland noch zu retten?
(osc)