Einfach mal darüber reden
Klimaangst ist unter jungen Menschen weit verbreitet
Klimaangst ist gerade unter jungen Menschen ein Thema. Doch wie soll mit der Furcht vor dem Klimawandel umgegangen werden? Wir haben ein paar Tipps.
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Junge Menschen halten Klimawandel für beängstigend

Mit den häufiger vorkommenden Extremwettersituation wie in den Dürre-Jahren 2018 und 2019, sowie den Überschwemmungen im Ahrtal ist der Klimawandel spätestens auch bei uns angekommen. Wie dringend ein Umdenken notwendig ist, wird uns in Deutschland nun hautnah vor Augen geführt. Das löst gerade unter jungen Menschen eine gewisse Klimaangst aus, wie eine Studie zeigt. Dabei handelt es sich um die Ende 2021 erschienene Einordnung einer globalen Umfrage im medizinischen Journal The Lancet. Es ging um die Frage nach Klimaangst bei Kindern und Jugendlichen und deren Ansichten über die staatlichen Reaktionen auf den Klimawandel.
Knapp 60 Prozent der 10.000 befragten Kinder und Jugendliche gaben an, sehr oder extrem besorgt zu sein. So hielten rund 75 Prozent der Teilnehmer die Zukunft für beängstigend. Gerade die Maßnahmen, die die Regierungen ergriffen, seien nicht ausreichend. Professor Gerhard Reese von der Rheinland-Pfälzischen Technischen Universität in Landau sieht darin einen Auslöser: „Je stärker das Risiko wahrgenommen wird, desto stärker ist die Klimaangst. Junge Menschen fühlen sich im Stich gelassen und fragen sich: Was kommt da auf uns zu?“
Keine Angst wie jede andere

Das Thema Klimaangst ist ein recht neuer Forschungsbereich, doch muss dazu gesagt werden, dass er sich von einer Angst vor Spinnen unterscheidet. Reese: „Klimaangst ist keine irrationale Angst. Der Klimawandel wird für viele Menschen reale Auswirkungen haben, was es für viele Menschen bedrohlicher macht.“ Im Gegensatz zu anderen Phobien führe dies allerdings nicht zu Schlafmangel oder ähnlichem. Es ist eine natürliche Emotion, die nicht pathologisiert werden sollte. Stattdessen kann Klimaangst als Motivation dienen, aktiv etwas gegen den Klimawandel zu unternehmen. „Es gibt Hinweise darauf, dass darüber reden durchaus helfen kann. Aber auch sich sozial damit zu beschäftigen und sich zu integrieren, kann ein guter Puffer sein“, führt Reese fort. Letztendlich helfe gegen die Klimaangst „sich wirklich damit auseinanderzusetzen, anstatt sich einzubuddeln“.
Vernetzung und Austausch als Schlüssel
Sich aktiv mit dem Klimawandel auseinandersetzen, ist auch in etlichen Klima-Cafés deutschlandweit ein Thema. Es dient als Ort der Vernetzung und des Austauschs über die Klimakrise. Das Gefühl allein zu sein mit seinen Bedenken, soll hier aufgehoben werden. Austauschen und vernetzen wollen auch die Initiatoren des Starmus-Festivals, das am Sonntag, 12. Mai, in Bratislava (Slowakei) stattfindet.
Das Starmus-Festival möchte ein Verständnis und eine Wertschätzung für Wissenschaft in der breiten Öffentlichkeit schaffen. Insgesamt strebt das Festival an, die Wissenschaftskommunikation und den Austausch zwischen Wissenschaft und Gesellschaft in Verbindung mit Musik und Kunst zu fördern. Das Ganze unter dem Motto „Die Zukunft unseres Heimatplaneten Erde“. Klingt nach einer guten Möglichkeit, mit den Ängsten rund um den Klimawandel umzugehen.
Konkrete Schritte gegen die Klimaangst
Einige konkrete Schritte, die Menschen mit Klimaangst unternehmen können:
- Offen über die Ängste sprechen und sich mit anderen austauschen. Das kann helfen, die Gefühle einzuordnen und zu verarbeiten.
- Auf lokaler Ebene aktiv werden, z. B. durch nachhaltigen Konsum, Unterstützung von Umweltinitiativen oder kommunalpolitisches Engagement. Das erhöht das Gefühl der Selbstwirksamkeit.
- Sich mit Gleichgesinnten zusammentun und gemeinsam Lösungen entwickeln. Gemeinsames Handeln kann motivierend wirken.
- Sich auf die Dinge konzentrieren, die man selbst beeinflussen kann, anstatt sich von der Größe des Problems lähmen zu lassen.
Ebenfalls wichtig: Das Klima-Update entstand im Rahmen eines Aufenthalts und war nicht der Reisegrund.
(kfb)