Von Ahorn über Eiche bis Weide

Kaminholz im Vergleich: Welches Holz hat den besten Brennwert und Heizwert?

von Claudia Träger

Holz ist nicht gleich Holz und nicht alle Holzarten sind gleich gut als Brennholz geeignet. Holzscheite aus Fichte, Buche und Eiche sind wohl die gängigsten Brennmittel, die in deutschen Kaminöfen landen. Aber sind sie auch die besten?
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Welches Holz darf in den Ofen?

Firewood stack in front of stove.
Lagerfeuer-Romantik im Wohnzimmer - ein Kaminofen bringt mehr als Wärme.

Grundsätzlich gilt: Umweltfreundlich und energieeffizient ist naturbelassenes, lufttrockenes Holz mit einem Feuchtegehalt von weniger als 25 Prozent. Diese Zahl kann mit einem Holzfeuchtemessgerät festgestellt werden. Frisches Holz qualmt wie verrückt, es entstehen Rauch und Ruß. Lackiertes, lasiertes oder anders behandeltes Holz setzt gesundheitsgefährdende Schadstoffe frei und gehört auf keinen Fall in den Kaminofen.

Welches Holz besonders gut geeignet ist, um die Wohnung kuschelig warmzumachen, hängt vorwiegend von Heiz- und Brennwert ab.

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Heizwert und Brennwert: Worauf kommt es an?

ARCHIV - 09.08.2018, Egmating: Stämme von der Fichte liegen zur Abholung durch Waldarbeiter an einem Forstweg bereit. (zu dpa «Käferplage und Preisverfall: Holz stapelt sich in Hessens Wäldern») Foto: Lino Mirgeler/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Holz liegt aufgestapelt im Wald, trocknet vor sich hin und kann am Ende mit einem geringen Feuchtegehalt verbrannt werden.

Heizwert

Der Heizwert beschreibt den Energiegehalt des Holzes (oder jedem anderen Energieträger wie z. B. Kohle oder Öl), der beim Verbrennen als Wärme nutzbar wird. Dieser Wert wird in Kilowattstunden je Kilogramm angegeben. Er hängt ab vom Wassergehalt des Holzes. Gelagertes, getrocknetes Holz hat einen höheren Heizwert als frisch geschlagenes feuchtes Holz.

Beispiele:

  • Holz (durchschnittlich) 4,2 kWh / 1 kg
  • Flüssiggas 13,98 kWh / 1 kg
  • Heizöl 11,8 kWh / 1 kg


Brennwert

Beim Verbrennen des Holzes oder anderer Brennstoffe entsteht heißer Wasserdampf, der beim Abkühlen kondensiert. Dabei wird Energie frei, die sogenannte Kondensationswärme. In einem Heizkreislauf, also beispielsweise in einem Brennwertkessel, lässt die sich ebenfalls nutzen. Das berücksichtigt der Brennwert. Brennwert = Heizwert + Kondensationswärme. Deswegen ist bei modernen Geräten mit Brennwerttechnik der Brennwert wichtiger.


Gut zu wissen:

  • Der Heizwert ist immer kleiner als der Brennwert.
  • Die Werte können leicht umgerechnet werden. Der Umrechnungsfaktor von Brennwert zu Heizwert bei Holz beträgt 0,926, der von Heizwert zu Brennwert 1,08.
  • Je höher beide Werte ausfallen, umso besser ist das Holz für die Wärmeerzeugung geeignet.


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Heizwert und Brennwert verschiedener Holzarten

Da Holz selten in Kilogramm verkauft wird, sondern der Raummeter das Handelsmaß ist, sind hier beide Werte angegeben.

HolzartBrennwert je RaummeterHeizwert je RaummeterBrennwert je KilogrammHeizwert je Kilogramm
Ahorn1900 kWh1759 kWh4,1 kWh3,8 kWh
Birke1900 kWh1759 kWh4,3 kWh4,0 kWh
Buche2100 kWh1945 kWh4,0 kWh3,7 kWh
Douglasie1700 kWh1574 kWh4,4 kWh4,1 kWh
Eiche2100 kWh1945 kWh4,2 kWh3,9 kWh
Erle1500 kWh1389 kWh4,1 kWh3,8 kWh
Esche2100 kWh1945 kWh4,2 kWh3,9 kWh
Fichte1600 kWh1482 kWh4,5 kWh4,2 kWh
Kiefer1700 kWh1574 kWh4,4 kWh4,1 kWh
Lärche1700 kWh1574 kWh4,4 kWh4,1 kWh
Robinie2100 kWh1945 kWh4,1 kWh3,8 kWh
Tanne1500 kWh1389 kWh4,4 kWh4,2 kWh
Ulme1900 kWh1759 kWh4,1 kWh3,8 kWh
Weide1400 kWh1296 kWh4,1 kWh3,8 kWh

Besonderheiten einger Holzarten

ARCHIV - 19.12.2022, Hessen, Frankfurt/Main: Holzscheite brennen in einem Ofen, der dazu genutzt wird, eine Wohnung zu heizen. Die Preise für Brennholz sind im letzten Jahr stark gestiegen. (zu dpa «Holzmarkt profitiert teils von Krise - Brennholzpreise steigen») Foto: Sebastian Gollnow/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Jede Holzart kann etwas anderes besonders gut: Das eine riecht gut, das andere entwickelt blaue Flammen, das nächste hält lange die Glut.

Buche: Buchenholz ist wohl das beliebteste Holz für den Kaminofen. Es hat einen hohen Brennwert, hält lange vor, entwickelt viel Glut und wächst in den heimischen Wäldern, ist also meist rasch verfügbar. Allerdings ist Buchenholz auch der Langweiler unter den Holzarten: Es verbrennt leise, ohne Knack- und Knistergeräusche oder Funkenflug.

Eiche: Eichenholz hat einen ebenso hohen Brennwert und verbrennt langsam. Wie die Buche macht sie einen großen Anteil des Bestandes der deutschen Wälder aus. Die Flamme, die Buchenholz beim Verbrennen entwickelt, ist nicht besonders spektakulär. Dafür kann es die Glut lange halten. Eichenholz ist relativ teuer.

Birke: Für Romantiker: Birkenholz duftet aufgrund des Gehalts ätherische Öle besonders gut beim Verbrennen und zeigt dann eine ansprechend bläuliche Flamme. Die Scheite brennen schnell und sogleich breitet sich eine gemütliche Wärme aus. Allerdings hat die Birke nur einen Brennwert von 1.900 kWh pro Raummeter.

Esche: Das Holz der Esche gehört mit einem Brennwert von 2.100 kWh pro Raummeter zu den besten Brennholzarten. Es ist wie Buche und Eiche eine harte Holzart. Es brennt aber nicht nur gut und lange, sondern zeigt auch eine schöne Flamme. Aber das hat es sich dann auch mit der Romantik: Es ist nicht harzig, knistert kaum und entwickelt nahezu keinen Funkenflug oder spritzende Glut.

Fichte, Tanne, Douglasie und Kiefer: Oh, wie gut das duftet! Es sind die ätherischen Öle und der höhere Harzgehalt im Vergleich zu Holz von Laubbäumen, die das Verbrennen der Nadelhölzer so besonders machen. Das Holz knistert schön und riecht gut. Allerdings können dabei auch mal die Funken fliegen, denn das Harz kann beim Verbrennen spritzen. Erhöhte Brandgefahr bei einem offenen Kamin! Die Holzscheite brennen zudem schneller ab und es bleibt mehr Asche zurück.

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