Bei Kälte effizienter als fossile Heizsysteme
Studie: Wärmepumpe bei großer Kälte die beste Heizung
von Oliver Scheel
Was war das für ein Hickhack um das neue Gebäudeenergiegesetz (GEG). Das Heizungsgesetz hat nun den Bundestag passiert und es wird dafür sorgen, dass Wärmepumpen einen Boom erleben werden. Das Gute: Eine aktuelle Studie zeigt, dass Wärmepumpen besonders bei Temperaturen unter null Grad effizienter sind als fossile Heizsysteme.
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Bei großer Kälte sehr effizient
Die Untersuchung der Universität Oxford und des Regulator Assistance Projects (RAP) zeigt, dass Wärmepumpen zwei- bis dreimal so effizient sind wie Heizungssysteme mit Brennkessel oder Stromdirektheizungen. Auch während des typischen europäischen Winters sind Wärmepumpen damit eine kostengünstige Wärmequelle für Haushalte. Sogar bei Temperaturen von fast minus 30 Grad schneiden sie deutlich besser ab als fossile Heizungssysteme.
Besonders die Wärmepumpen, die Erdwärme nutzen, sind bei Kälte effizient. Dies liegt daran, dass der Boden in der kalten Jahreszeit nicht so stark auskühlt wie die Luft. Das Heizsystem bleibt somit effektiv.
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Umfrage: Wohnkomfort mit Wärmepumpe gestiegen
„Wärmepumpen sind nachweislich auch bei Minusgraden sehr leistungsfähig, und die Politik kann sich darauf verlassen, dass sie ein geeigneter Ersatz für fossile Heizungen sind“, sagte RAP-Direktor Jan Rosenow. Sein Kollege Duncan Gibb bestätigte: „Die Analyse zeigt, dass es keine technologischen Gründe gibt, warum Wärmepumpen nicht in jedem Land in Europa zum Einsatz kommen sollten. Umfragen ergeben außerdem, dass in vier von fünf Haushalten der Wohnkomfort durch die Umstellung auf eine Wärmepumpe gestiegen ist.”
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Weiter viele Unklarheiten bei Förderung

Das heißt aber nicht, dass damit schon alle Probleme gelöst sind. Es gibt weiter Nachholbedarf bei der Förderung der emissionsarmen Heizungen. Viele zögern noch, weil sowohl die Förderung als auch die Verzahnung mit der noch im Aufbau befindlichen kommunalen Wärmeplanung weiter unklar ist.
Eine ausreichende Förderung des Einbaus emissionsfreier Heizungen sei für das Gelingen der Wärmewende wesentlich, sagte der Präsident des Eigentümerverbands Haus & Grund, Kai Warnecke. „Die Förderung muss nun zügig kommen und sie muss dauerhaft für private Eigentümer zugänglich sein.“
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Von 500.000 Wärmepumpen pro Jahr sind wir weit entfernt
Und: Auch wenn der Anteil an Wärmepumpen allgemein zunimmt, hat die Europäische Union bislang noch Nachholbedarf bei der Wärmwende: Zur Erreichung der EU Klima- und Energieziele muss sich der Anteil an durch Wärmepumpen bereitgestellte Wärme in den nächsten zehn Jahren mindestens verdreifachen. Von den 500.000 Wärmepumpen, die in Deutschland laut Ziel der Bundesregierung jährlich installiert werden sollen, sind wir derzeit noch weit entfernt. “Nach der langen Diskussion über das GEG ist es nun an der Zeit, endlich Klarheit für Verbraucher und Industrie zu schaffen“, so Rosenow.
Die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen rät ganz allgemein zu umweltfreundlichem Heizen mit erneuerbaren Energien. Ein Wechsel zahle sich wegen der „attraktiven Förderprogramme“ oft schnell aus. Außerdem machten die CO2-Abgabe und die gestiegenen Brennstoffpreise das Heizen mit fossilen Energien jedes Jahr deutlich teurer.
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(osc)