Bibberkalte Weichenstellung
Frost und Schnee im Fokus - Dezember öffnet Tor zur Kälte
von Björn Alexander und Oliver Hantke
Nach einem milden Start in die neue Wetterwoche wird es schon bald spürbar kälter. Der Winter will es erneut wissen. Und das mit einer Punktlandung, die einen ziemlich frostigen Nachhall haben könnte.
Oben im Video: Wintereinbruch im Dezember in Deutschland – Weichenstellung ist im Gange
Hoch ERIK übernimmt mit kaltem Winterhauch

Im Mittelpunkt der Umstellung der Wetterlage sieht unser Meteorologe Björn Alexander das starke Hoch über Russland und Osteuropa: „Hoch ERIK lässt die Fronten der Atlantiktiefs über uns verhungern und gewinnt ab Wochenmitte zunehmend Einfluss auf das Wetter in Deutschland. Denn es bringt aus Ost bis Südosten kältere Luft und einen Hauch vom Frühwinter zu uns.” Quasi punktgenau zum meteorologischen Winteranfang am kommenden Donnerstag.
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Bibberfeeling lebt wieder auf
Unterstützt wird der frühwinterliche Hauch laut Alexander „durch einen teilweise lebhaften bis stürmischen Wind”. Dieser sorge dafür, dass „die gefühlten Temperaturen – die sogenannten Windchill-Temperaturen – wieder häufiger im Frostbereich verbleiben”.
Damit führen sich die maximal 0 bis 7 Grad am Donnerstag und die -2 bis 6 Grad am Wochenende deutlich kühler an. Zum Teil liegen die gefühlten Temperaturen sogar bei -5 bis -10 Grad.
Was besagt der Windchill genau?

Alexander: „Im Gegensatz zur gemessenen Temperatur, die stets in 2 Metern Höhe und im Schatten gemessen wird, wird beim Windchill versucht, dem Kälteempfinden Rechnung zu tragen. Hierzu spielt der Wind eine entscheidende Rolle. Je stärker er wird, umso mehr Wärme wird von der Haut weggeweht bzw. umso kühler fühlt es sich an.”
Um es noch plastischer zu erklären bringt der Wetterexperte ein Beispiel: „Eine gemessene Temperatur von 0 Grad fühlt sich bei einem stürmischen Wind von 70 km/h wie -9 Grad an. Deshalb steigt bei einem starken Wind auch die Gefahr von Erfrierungen.“
Wetter.de-Artikel-Check: Alles zum Thema Winter
Schnee könnte ebenfalls folgen

Mit der Kälte zum Monatsanfang kommt im Dezember 2022 eine spannende Weichenstellung - mit Hang zu winterlichen Fahrwassern. Manche Wettercomputer sehen Chancen, dass sich in der Adventszeit zu Väterchen Frost auch noch Frau Holle gesellt. Ein eisgekühltes Duett, dem allerdings zu Weihnachten die Puste ausgehen könnte. Wir dürften gespannt sein, ob es tatsächlich so kommt. Langeweile wird bei dieser Entwicklung aber bestimmt nicht aufkommen.
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Polarwirbel im Winter-Blick
In der Vorhersage wird die Temperatur in einigen Kilometern Höhe dargestellt. Je gleichförmiger die blauen, also kalten Bereiche zusammenhängen, umso stärker ist der Polarwirbel. Werden hingegen große Lücken und mildere Einschübe in Richtung Nordpol berechnet, dann ist der Wirbel instabiler. Bei einem Polarwirbel-Split teilen sich die blauen Flächen in zwei Teile auf.
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(bal, oha)