Winterhauch in den Mittelgebirgen

Polarluft flutet Deutschland: Graupel, Frost und Schnee sind möglich

von Claudia Träger

Tief Gerda bestimmt gerade mit feuchter, aber warmer Luft unser Wetter. Höchstwerte von 22 bis 24 Grad sind örtlich möglich. Doch der Absturz ist nicht fern: Sturmtief und ex-Hurrikan Kirk schickt am Ende der Woche Grüße vom Winter.
Oben im Video: Ex-Hurrikan trifft Deutschland

Tief Gerda bringt fast Sommer-Wärme

Tief Gerda sorgt gerade mit seiner kräftigen Südströmung für meist milde bis warme Luft in Deutschland. Der Osten verfehlt heute mit 24 Grad nur knapp die Sommermarke. Auch in den Föhnregionen der Alpen sind 22 bis 24 Grad drin – das kann natürlich Kopfschmerzen bereiten – und im Westen gibt’s angenehme 20 Grad. Im Dauerregen im Südwesten sind nur 16 Grad drin. Trotzdem ist das alles eine sehr milde Angelegenheit für Oktober.

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ex-Kirk ist auch noch milde gestimmt

Hurrikan Kirk nimmt Kurs auf Mitteleuropa.
Hurrikan Kirk nimmt Kurs auf Mitteleuropa.

Selbst wenn das Sturmtief und ex-Hurrikan Kirk über Deutschland hinwegfegt – wo und wie stark genau ist immer noch ziemlich unklar – sind im Osten bei Sonne noch 20 Grad möglich. Sonst sind aber an dem windigen bis stürmischen, grauen und nassen Tag auch mal nur 12 Grad drin.

Hinter Kirk wird es deutlich kälter - mit Schnee und Frostgefahr

Es wird kalt in Deutschland, wenn das Sturmtief Ex-Kirk mit uns fertig ist.
Deutschland wird mit Polarluft geflutet, wenn das Sturmtief ex-Kirk weiterzieht.

Wenn ex-Hurrikan Kirk mit uns fertig ist und er uns seine kalte Rückseite zuwendet, wird es deutlich kälter. Mit der Strömung aus Nordwest kommt Polarluft nach Deutschland, die sich zuvor über der Nordsee natürlich erwärmt. Sie schafft es tagsüber auf 7 Grad in den Mittelgebirgen und bis 14 Grad im Südosten. In der Nacht gibt’s nur einstellige Tiefstwerte bis Frost. Im Norden und Nordosten weht dazu ein unangenehm kalter Wind, stürmische Böen sind an den Küsten möglich. Bei Schauern dort mischt sich womöglich auch Graupel unter. Herbstliches Aprilwetter sozusagen.

Und auch Schnee mischt mit. Denn die Schneefallgrenze sinkt auf rund 800 Meter in der Mitte Deutschlands und bei kräftigen Schauern auch mal tiefer. So sind auf dem Brocken im Harz sowie auf dem Fichtelberg im Erzgebirge ein paar Schneeflocken möglich. Im Süden kommt die kalte Luft erst später an, dort kann es im Laufe des Tages ab 1.800 Metern schneien.

Die Wetterlage beruhigt sich am Wochenende. Es wird meist trocken sein, eventuell gibt’s am Sonntag im Nordosten ein paar Schauer. Sonst setzt sich ruhiges, mal sonniges, mal wolkiges Herbstwetter mit anfangs Nebel und Hochnebel durch. Die Temperaturen ziehen langsam von 10 bis 16 Grad am Samstag auf 12 bis 18 Grad am Sonntag an. Da haben Schneeflocken natürlich keine Chance mehr.

(ctr)