Tiefs crashen Herbsturlaub

Extremwetter Europa: Schwere Unwetter und Orkanböen

von Paul Heger & Björn Alexander

Erneut drohen klassischen Urlaubsregionen heftige Unwetter. Erst mit krassen Wassermassen, denen mit dem herannahenden ex-Hurrikan Kirk schwere Sturm- bis Orkanböen folgen dürften. Hier der aktuelle Unwetter-Fahrplan.

Die Ausgangslage: Tief Gerda macht den Anfang

Wetterlage
Wetterlage: Am Ende der Tiefdruckkette steht Kirk schon bereits

Tief Gerda bei den Britischen Inseln schickt uns in Deutschland mit einer Südwestströmung sehr milde Luft, während in den Alpen Föhnsturm aufkommt. Parallel dazu bildet sich an den Fronten von Gerda über den Alpen und dem Norden Italiens ein neues Tief. Eine Wetterlage, die es in sich hat und mit zum Teil extremen Wassermassen einhergehen kann. Anschließend schwenkt der Blick dann gen Hurrikan Kirk. Der dreht sich gerade westlich der Azoren und südlich von Grönland und wird bald zu einem ehemaligen Hurrikan werden. Dennoch hat ex-Kirk auch anschließend noch eine enorme Wucht.

Wie viel Regen ist durch Gerdas Ausläufer möglich?

Bereits jetzt drohen von der Iberischen Halbinsel bis Frankreich schwere Gewitter. Dabei sind teils über 100 Liter je Quadratmeter möglich - vor allem Süd-bis Ostfrankreich.
Am Dienstag liegen die Unwetterschwerpunkte von Südostfrankreich bis Italien mit eventuell extremen Regenmengen über 150 Liter in wenigen Stunden – besonders im Norden Italiens sowie in der Südschweiz und im Golf von Genua. Extremlösungen gehen örtlich nochmal deutlich höher – durchaus mit Regenmengen, die bis einschließlich Mittwochabend bis über 400 Liter je Quadratmeter reichen. Gleichzeitig Sturmböen und eventuell Sturmhochwasser an der nördlichen Adria.
Zum Donnerstag schwächt sich das Unwettertief auf dem Weg nach Osten ab, während der Westen Europas von ex-Kirk getroffen wird.

Sturm- und Orkanböen - so heftig wird ex-Hurrikan Kirk in Europa

Bereits zum Mittwoch spüren die Menschen in Portugal, Spanien und Frankreich die Auswirkungen von ex-Kirk. Am Donnerstag zieht das Sturmtief mit Sturmböen über Deutschland hinweg und am Freitag nach Nordost ab.
Die Auswirkungen sind keineswegs mit einem Hurrikan zu vergleichen, aber mit einem ausgewachsenen Herbststurm auf jeden Fall. Portugal und die Biskaya bekommen am Mittwoch laut der aktuellen Prognosen Orkanböen über 120 km/h plus viel Regen und meterhohe Wellen.
In Zentral-Frankreich könnten in der Nacht zu Donnerstag – je nach Entwicklung – größere Schäden durch Orkanböen bis um die 150 km/h entstehen.