So haben wir noch nie geschlottert
Frost-Rekorde im April 2021: Über 18 Nächte mit Bodenfrost
Natürlich ist es schon sehr auffällig, dass es der April 2021 mal so gar nicht den April-Monaten der letzten Jahre gleich tun möchte. Und natürlich ist es zwar derzeit häufiger sonnig. Aber an die fast 300 Sonnenstunden vom letzten Jahr reicht der April 2021 nicht ran. Gleichzeitig erlebt Deutschland eine nächtliche Frost-Orgie wie noch nie seit Beginn der regelmäßigen Wetteraufzeichnungen im Jahr 1881.
Oben im Video: Wann wird der Frost endlich weniger?
Frost im Frühjahr und die Pflanzen leiden

Frust-Wetter: Deutschland steckt im April-Frost fest
Bereits im ersten und im zweiten April-Drittel wurden vielerorts neue Minusrekorde für das jeweilige Monatsdrittel, Meteorologen sagen Dekade, vermeldet. Das galt insbesondere für den Luftfrost, der in zwei Metern Höhe gemessen wird. Doch noch heftiger als die Luftfrost-Rekorde, die gerne mal um die -3 bis -10 Grad und stellenweise sogar noch darunter lagen, ist die Anzahl der Nächte mit Bodenfrost.
So viel Bodenfrost wie noch nie seit Beginn der Wetteraufzeichnungen
Inzwischen beläuft sich die Anzahl der Nächte mit Bodenfrost im Deutschland-Durchschnitt auf über 18. In der Spitze, beispielsweise in Teilen von Baden-Württemberg, in Sachsen, Bayern und sogar in Schleswig-Holstein, sind es sogar bereits 26 Nächte. Es gab also im April 2021 dort noch keine Nacht ohne Bodenfrost. So oder so sind das Rekordwerte.
April 2021: In der Bilanz deutlich zu kalt

Die bisherigen Spitzenreiter
Es ist schon ein paar Jahre her, dass es in Deutschland vergleichbar kalte April-Monate gab. In Sachen Anzahl der Nächte mit Frost und Bodenfrost stehen hierbei zum Beispiel die Jahre 1997, 1958, 1938 oder 1929 unter den Top 10. Ganz vorne rangierte bisher das Jahr 1929 mit 18,79 Nächten im Deutschland-Mittel. Und mit dem, was da noch kommt, könnte dieser Rekordwert nicht nur wanken, sondern auch fallen.
Bodenfrost und Luftfrost: Wo ist der Unterschied?
RTL-Meteorologe Björn Alexander: „In der Höhe: Luftfrost wird in zwei Metern Höhe gemessen. Beim Frost in Bodennähe, also dem umgangssprachlichen Bodenfrost, handelt es sich hingegen um 5 Zentimeter Bodenabstand. Da die Auskühlung in klaren Nächten vom Boden her passiert, ist der Bodenfrost somit eben deutlich schneller vorhanden als der Luftfrost. Und somit passiert es eben auch, dass Ihr Thermometer im Auto noch leichte Plusgrade anzeigt, während es am Boden schon friert und Sie dann beispielsweise mit Reifglätte rechnen müssen.”
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