Überschwemmungen und Sturmschäden
Sturmflut an der Ostseeküste, Niedrigwasser und Orkanböen auf der Nordsee
Extremwetter an der Ostseeküste: Es droht eine schwere Sturmflut, wie sie schon lange nicht mehr vorgekommen ist. Verbreitet treten Wasserstände von 1,5 bis 2 Meter über Normal auf. Der Höhepunkt der Sturmflut wird in der Nacht zu Samstag um Mitternacht herum erwartet. Die höchsten Wasserstände dürften Eckernförde und Flensburg in der Kieler Bucht treffen.
Oben im Video: Sturmflut im Norden – das Wasser ist da
Das Hochwasser ist da

Am Freitagmorgen lagen die Wasserstände an der Ostseeküste schon 1 bis 1,5 Meter über dem mittlerem Wasserstand und damit in Spitzen im Bereich einer schweren Sturmflut. Die ersten Straßen und Uferbereiche sind überschwemmt. Sowohl in Wismar als auch in Kiel und Flensburg stehen Straßen unter Wasser. „Das Wasser kommt, es ist schon sehr weit gedrungen, es steht schon vor der Tür“, sagte eine Sprecherin der Polizei.
Schneller schlau mit unserem Wetter-Lexikon: Das ist eine Sturmflut
Sturmflut-Höhepunkt mitten in der Nacht

Aber es wird bis ungefähr Mitternacht noch schlimmer. Auch eine sehr schwere Sturmflut mit Wasserständen von mehr als 2 Metern über Normal kann sich noch entwickeln. Und das wäre wirklich sehr außergewöhnlich. Die letzte sehr schwere Sturmflut gab es in Flensburg am 31. Dezember 1904, also vor knapp 120 Jahren. Die letzte schwere Sturmflut ist noch gar nicht so lange her: Damals traf es ebenfalls Flensburg am 2. Januar 2019.
Lese-Tipp: Extremwetter in Europa – in der Wetterküche ist die Hölle los
Sturmfluten-Kategorien an der deutschen Ostseeküste
- Sturmflut: 1,00-1,25 Meter über mittlerem Wasserstand
- mittlere Sturmflut: 1,25-1,50 Meter über mittlerem Wasserstand
- schwere Sturmflut: 1,50-2,00 Meter über mittlerem Wasserstand
- sehr schwere Sturmflut: mehr als 2,00 Meter über mittlerem Wasserstand
Das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) warnt vor der Gefahrenlage für die gesamte Küste bis Samstagvormittag.
7-Tage-Wettertrend: Goldener Oktober gibt sich nochmal die Ehre
Wie kommt es zu der Sturmflut?

Zwischen Hoch Wibke über Skandinavien und dem kräftigen Tiefdruckkomplex mit Viktor und Wolfgang über den Britischen Inseln strömt die Luft mit Wucht aus Ost bis Südost. Der Wind nimmt im Norden immer noch zu. Über der freien Nordsee werden heute besonders zwischen Dänemark und Schottland Orkanböen erwartet. An den deutschen Küsten sind orkanartige Böen möglich.
Der Ostwind drückt dabei das Wasser, das mit der Flut ohnehin schon näher kommt, noch mehr an Land. An der Nordsee ist es der umgekehrte Effekt. Hier drängt der andauernde Ostwind das Wasser von der Küste weg. Hier droht bei Ebbe dann extremes Niedrigwasser.
Landeinwärts schwächt sich der Wind schnell ab und ab. In der breiten Mitte und im Süden bekommt man gar nichts von der außergewöhnlichen Wetterlage mit. Sturm herrscht außerdem an den Alpen, aber der ist einem Hoch über dem Balkan und einem nach Frankreich ziehenden Tief geschuldet.
42-Tage-Wettertrend: Der Winter schleicht sich ran
Zu den aktuellen Windböen
Video: Das bedeuten die Windstärken der Beaufort-Skala
Unsere Wettertrends und Themenseiten
Sollten Sie Interesse an weiteren Wetter-, Klima- und Wissenschaftsthemen haben, sind Sie bei wetter.de bestens aufgehoben. Besonders ans Herz legen können wir Ihnen auch den 7-Tage-Wettertrend mit der Wetterprognose für die kommende Woche. Dieser wird täglich aktualisiert. Falls Sie weiter in die Zukunft schauen möchten, ist der 42-Tage-Wettertrend eine Option. Dort schauen wir uns an, was auf uns in den kommenden Wochen zukommt.
Damit Sie auch unterwegs kein Wetter mehr verpassen, empfehlen wir unsere wetter.de-App für Apple- und Android-Geräte.
Extremwetter in Deutschland - Die Doku im Online Stream auf RTL+
Streaming-Tipp: Klima-Rekorde – Ist Deutschland noch zu retten?
(oha, apf)