Schnee und Kälte auf dem Weg nach Deutschland
Frost-Alarm im Februar: Eiskalter Winter kommt noch mal nach Europa und lässt uns bibbern
Es zeichnet sich immer deutlicher ab, dass wir auf ein Winter-Comeback zusteuern. Wie krass das noch einmal wird, steht noch nicht fest. Aber die Kälte kommt noch einmal zurück. Selbst im Flachland sind zweistellige Minusgrade möglich. Wo ist es jetzt noch richtig kalt und wo liegt noch Schnee? Und wann und wo müssen wir uns auf den nahenden Winter einstellen?
Oben im Video: Der aktuelle Temperaturfilm für Deutschland für die nächsten 14 Tage
Derzeit noch viel Schnee in Skandinavien

Zwar ist mit den Orkan-Stürmen der letzten Tage auch in Skandinavien deutlich mildere Luft angekommen, aber es hält sich dort in vielen Teilen immer noch hartnäckig eine dicke Schneedecke. Orkan Margrit, international Ingunn, war der stärkste Sturm in Norwegen in den letzten Jahrzehnten. Die Nächte waren in tiefen Lagen weitestgehend frostfrei. Nur in den Bergen gabe es meist noch einstellige Minusgrade. Die richtig eisige Luft ist weit nach Osteuropa gedrängt worden.
Die Schneehöhen können sich aber dennoch noch sehen lassen. Selbst in Tallinn liegen noch 8 cm, Helsinki meldete 45 cm und selbst im Umland von Oslo liegen noch 20 bis 40 cm Schnee. In Finnland liegen verbreitet noch 30 bis 60 cm Schnee. Und auch in Norwegen liegt in den Bergen noch jede Menge Schnee. Hier sind es zwischen 70 und 140 cm. Spitzenreiter ist der 1294 Meter hohe Mannen mit 174 cm Schnee. Die Schneehöhen sind alle vom frühen Samstagmorgen (03.02.2024).
Dadurch dass dort noch so viel Schnee liegt, kann es dort auch wieder sehr schnell sehr kalt werden, wenn sich das Wetter dort oben im Norden Europas beruhigt. Und genau das könnte bald passieren und somit steigen auch wieder die Chancen bei uns, dass es kalte und vielleicht auch sehr eisige Luft zu uns schafft.
Das sind die höchsten Schneehöhen in Deutschland (Stand 03.02.2024)
- Zugspitze: 325 cm
- Großer Arber: 182 cm
- Nebelhorn: 181 cm
- Fichtelberg: 63 cm
- Brünnsteinhaus: 30 cm
- Feldberg (Schw.): 29 cm
- Kreuth-Glashütte: 23 cm
Wetterumschwung am Karnevals-Wochenende: Wie groß sind die Chancen einer Winterrückkehr im Februar?

Ab Sonntag (11.02.) kommt Bewegung in die Winter-Wetterküche. Denn die Westwetterlage geht zu Ende und es wird merklich kühler. Ob es dabei da auch schon für eine Winterrückkehr bis ins Flachland reicht, bleibt abzuwarten. Denn noch ist nicht genau raus, ob wir in eine Hoch- oder eine Troglage schlittern.
Ziemlich sicher ist aber, dass der Winter nicht nur einen weiteren Anlauf im Februar nimmt. Mitte der Woche kommt ja ein Hauch von Winter zu uns. Dann versucht er es vom Karnevals-Wochenende bis zum Aschermittwoch. Und schließlich will der Winter im letzten Februardrittel ganz groß rauskommen. Dann sollen die Temperaturen knapp 10 Grad unter dem Temperaturmittel liegen. Das würde Eis-Schrank-Temperaturen für Deutschland bedeuten. Und selbst im Flachland sind dann bei uns zweistellige Minusgrade in den Nächten möglich.
Lese-Tipp: Unsere aktuelle 42-Tage-Prognose: So geht der Winter in den nächsten sechs Wochen zu Ende
Polarwirbel: Darum ist der Tiefdruckwirbel über dem Nordpol so wichtig
Der Polarwirbel ist ein Tiefdruckwirbel in der Höhe über dem Nordpol. Sein Gegenstück wirbelt auf der Südhalbkugel über dem Südpol. Für das Winterwetter in Deutschland kann nur der Polarwirbel über dem Nordpol wirksam werden. Er bildet und verstärkt sich im Winter, weil dann im Norden die Sonneneinstrahlung fehlt und die Atmosphäre immer kälter wird. Normalerweise jagt dann die kalte Luft gegen den Uhrzeigersinn von West nach Ost mit ihrem Zentrum über dem Nordpol und kann aus dem Wirbel nicht ausbrechen. Deutschland bekommt dann oft durch westliche bis südwestliche Strömung eher mildes Winterwetter.
Es gibt aber Ausnahmen, beispielsweise durch eine Erwärmung der Stratosphäre, wenn warme Luft vom Pazifik bis in die Polarregion vordringt. Dann schwächt sich die Zirkulation ab, wird instabil und es entstehen Ausbuchtungen oder sogar ein Polarwirbel-Split, die die Kaltluft weit in den Süden der Nordhalbkugel bringen können. Wintervorstöße aus Norden und Osten werden dann in Deutschland wahrscheinlicher.
Lese-Tipp: Polarwirbel-Split im Februar 2021
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(oha.ppa)