Wie schnell sind sie wirklich ausgestorben?

Wie konnten die Dinosaurier mit so viel CO2 in der Atmosphäre leben?

von Christian Häckl & Oliver Scheel

Die Dinosaurier lebten zwar auf dem gleichen Planeten wie wir, aber sozusagen in einer völlig anderen Welt. Denn es war damals ungefähr 10 Grad wärmer als heute auf der Erde und der CO2-Gehalt war sechs- bis zehnmal so hoch wie heute. Wie kamen diese Tiere damit zurecht?
Das erklärt Christian Häckl oben im Video im aktuellen Klima Update.
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Die Dinos - wie schnell starben sie wirklich aus?

Tyrannosaurus rex 

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Starben die Dinosaurier wirklich so schnell aus?

Die Dinos waren ein sehr, sehr langlebiges Projekt der Evolution. Etwa 170 Millionen Jahre dauerte ihre Regentschaft auf der Erde. So gesehen ist ihr Aussterben vermutlich nach einem Asteroideneinschlag vor etwa 66 Millionen sehr plötzlich. Dennoch dauerte es zwischen 300.000 und 800.000 Jahren, bis die letzten Dinos ausgestorben waren. 800.000 Jahre, das ist erdzeitlich nicht viel, aus Sicht der Menschheitsgeschichte aber schon. Schließlich datieren wir das Auftreten der ersten Frühmenschen auf etwa 2,8 Millionen Jahre zurück. Vor 800.000 Jahren gab es noch nicht einmal den Neandertaler. Die tauchten erst vor etwa 300.0000 Jahren auf.

Wer also behauptet, die Dinos seien „schnell“ ausgestorben, der meint das erdgeschichtlich. Der Klimawandel, den wir zurzeit erleben, geht weitaus schneller vonstatten als der durch den Asteroiden ausgelöste. Das ist wichtig zu wissen.

Der Einfluss des Menschen ist krasser als der Asteroideneinschlag

Mit dem Asteroideneinschlag änderte sich das Weltklima. Die Temperatur sank und den Dinosauriern fehlte die Zeit, sich an die kühleren Werte anzupassen. Zwei Dinge sind dabei wichtig zu beachten: Offenbar waren die Dinos schon über ihren Zenit. Ihre Artenvielfalt begann schon zehn Millionen Jahre vor dem Einschlag zu sinken. Einzig die Vogeldinosaurier kamen in ihre Blütezeit und von denen überlebten viele Arten auch die Naturkatastrophe und entwickelten sich weiter – bis heute zu unseren Vögeln.

Und zweitens: Der Temperaturanstieg, den wir gerade erleben, ist beispiellos. Wir Menschen wirken stärker auf das Klima ein als der Asteroid, der in Mexiko einschlug und den Himmel verdunkelte. In nur 200 Jahren haben wir die Temperatur auf der Erde um bis zu 2 Grad im Schnitt erhöht – durch das Verbrennen der fossilen Energien und dem damit verbundenen CO2-Eintrag in die Atmosphäre.

„Das Tempo, mit dem wir heute Arten verlieren, ist beispiellos und wurde in der Vergangenheit noch nicht einmal bei größten Aussterbungskrisen erreicht“, sagte Thomas A. Neubauer, Autor einer Studie der Justus-Liebig-Universität Gießen, der sich dem Aussterben von Tierarten in Folge menschlichen Handelns und des Klimawandels angenommen hat. Deswegen ist es so wichtig, schnell gegenzusteuern bei der Energiewende. Sonst werden wir Menschen zum Totengräber eines ganzen Erdzeitalters.

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(osc)