Brennholz unbedingt richtig lagern
Zu viel Regen: So gefährlich ist das nasse Holz für euren Kaminofen und die Gesundheit
von Oliver Scheel
Heizen mit Holz ist ziemlich in, nicht nur wegen der stark gestiegenen Energiekosten. Es hat immer noch den Ruf, nachhaltig zu sein und unbestritten ist die Wärme wohlig und angenehm. Nur regnet es seit Wochen und das treibt vielen Ofenbesitzern die Falten auf die Stirn: Das Holz trocknet schlecht, ist oft viel zu nass. Das hat gefährliche Folgen.
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Warum ist nasses Holz so gefährlich?
Seit Wochen regnet es – in vielen Regionen des Landes nahezu täglich. Nicht alle haben aber gute Lagerbedingungen für Holz. Wenn das Brennholz zu feucht ist, hat das gefährliche Konsequenzen, für eure Gesundheit, für die Umwelt und auch für den Ofen selbst. Warum ist das so?
Feuchtigkeit ist beim Verbrennen natürlich ein Killer. Je feuchter, desto schlechter der Heizwert. Der Wirkungsgrad beim Verfeuern sinkt. Die Wärme geht nämlich als Wasserdampf verloren. Es wird also nicht so warm. Und: Bei der Verbrennung von nassem Holz entstehen enorm viele Schadstoffe. Der Anstieg der Schadstoffe verläuft nicht linear, sondern sogar exponenziell. Diese Schadstoffe sind nicht nur schlecht für den Ofen, sie gelangen auch in die Wohnung.
Zu erkennen ist das nasse Holz am dunklen Rauch. Es entsteht zudem bei weitem mehr gesundheitsgefährdender Feinstaub. Der kann Krebs erzeugen und gilt in der EU als eine der größten vermeidbaren Todesursachen beim Menschen. Im Jahr 2020 sind Schätzungen der EU zufolge etwa 240.000 Menschen frühzeitig wegen erhöhter Feinstaubbelastung gestorben.
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Wie sollte ich Holz unbedingt lagern?

Wenn es nun draußen permanent feucht ist und ihr keinen trockenen Keller zum Lagern habt, dann kann das problematische Folgen haben. Eine schlechte Idee ist es, das Holz mit einer Plane oder Folie zu bedecken. Unter einer Folie sammelt sich oft die Feuchtigkeit, das fördert die Schimmelbildung. Es sollte nämlich stets Luft ans Holz gelangen, dann kann es auch besser trocknen. Besser als eine Folie ist also ein Dach.
Wenn das Holz auf dem Fußboden steht, zieht es sich die Feuchtigkeit vom Boden. Auch hier kann es zu Schimmelbildung kommen. Am besten steht das Holz daher auf Paletten, damit eine Luftschicht zwischen dem Holz und dem kalten Boden ist. In einer Garage droht ebenfalls Schimmel, weil Garagen meist schlecht durchlüftet sind. Es gibt Messgeräte für die Holzfeuchte. Der Wassergehalt sollte bei etwa 15 Prozent liegen.
Übrigens: Holz sollte nicht sehr lange gelagert werden. Ab drei Jahren spricht man von einer Überlagerung. Dann steigt der Schädlingsdruck und der Heizwert des Holzes verringert sich. Im Haus neben dem Ofen sollte das Holz sowieso nur kurz vor der Verbrennung liegen.
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Was mache ich bei Schädlingsbefall?
Mit feuchtem Holz tritt ein weiteres Problem auf: Schädlingsbefall. Denn die Insekten mögen besonders das feuchte Holz. Schädlinge wie Nagekäfer und Bockkäfer fressen sich dann nicht nur durch euer Holz, sie können auch ins Haus gelangen. Es handelt sich normalerweise um die Larven der Käfer. Weil es eben auch eure Wohnung ist, ist von Schädlingsbekämpfungsmitteln Abstand zu nehmen. Besser ist, die Käfer nach draußen zu befördern. Sie haben kein großes Interesse am Verbleib in Haus oder Wohnung.
Generell gilt: Je trockener das Holz, desto unwahrscheinlicher ist ein Schädlingsbefall. Geschützt und vor allem luftig gelagert hat das Holz gute Chancen, trocken zu bleiben.
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Wie wird das Wetter?

Der November wird einer der nassesten der letzten Jahre, das steht jetzt schon fest. Das ist für das Holz natürlich schlecht, wenn es nicht in einem trockenen Keller gelagert wird. Wie geht es denn weiter in dieser Heizperiode? Unser Meteorologe Björn Alexander hat sich das einmal genauer angeschaut:
„Die experimentellen Langfristvorhersagen präferieren weiterhin wiederholt Tiefdruckwetterlagen – und damit ist das Thema Regen wohl noch lange nicht durch. Dabei soll der Dezember nach momentanem Stand eher durchschnittlich nass verlaufen, bevor der Januar 2024 zuletzt sogar deutlich zu nass berechnet wurde.
In Sachen Temperaturprognosen sind derzeit die ganz kalten Lösungen nicht mehr in den Trends. Dennoch lassen auch überdurchschnittlich temperierte Monate sehr kalte Phasen zu.
Bestes Beispiel hierfür ist der Februar 2021, der zuerst viel Schnee und Rekordkälte und einen nachfolgenden, fast historischen Temperatursprung gebracht hat. Damit wurden zu Anfang Minus-Rekorde und am Ende Wärme-Rekorde gebrochen, so dass der Gesamtmonat schlussendlich sogar überdurchschnittlich warm verlief.“
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(osc)