Der Wetter-Tag bei wetter.de

Winter-Mix mit Tücken: Nebel, Glätte, Regen

von Amelie von Kruedener

Trübes Wetter in Norddeutschland
Es hängt immer noch viel Feuchtigkeit in der Luft - daher bilden sich immer wieder Nebelfelder.

Guten Tag liebe Wetter-Freundinnen und -Freunde! Das sind unsere Wetter- und Klima-News des Tages:

Die Nacht bringt erst einmal etwas Ruhe ins Wettergeschehen: Der Schneefall lässt selbst im Erzgebirge und an den Alpen nach, die Wolken reißen hier und da auf und typische Spätherbst-Stimmung macht sich breit. Mit dem Aufklaren bildet sich allerdings schnell Nebel – und bei Tiefstwerten rund um 0 Grad ist lokal gefrierende Nässe ein Thema, das den Morgen rutschig starten lässt.
Am Vormittag zeigt sich der Süden und Südosten zeitweise von seiner freundlicheren Seite. Zwischen tristen Ecken blinzelt regelmäßig die Sonne durch. Ganz anders der Nordwesten: Dort rollen dichte Wolken heran und bringen Regen, der sich am Nachmittag weiter in die Mitte vorarbeitet. In höheren Lagen der Mittelgebirge kann sich dabei vereinzelt Glatteis bilden. Die Temperaturen schaffen nur 3 bis 7 Grad, im Südosten und im Bergland oft nur 0 bis 2 Grad – begleitet von teils kräftigem Wind an der Küste und im Nordwesten.

Fünf Jahre Plastiktüten-Stopp: Was bleibt – und was trägt

Plastiktüten
Halb so viele Tüten, mehr Mehrweg und ein überraschender Ökobilanz-Vergleich: Die fünfjährige Bilanz des Plastiktüten-Verbots.

Fünf Jahre nach dem Verbot dünner Einweg-Plastiktüten lässt sich sagen: Der Griff zur Raschelware ist in Deutschland selten geworden. Der Verbrauch ist laut Eurostat von rund 57 Tüten pro Kopf im Jahr 2018 auf etwa 31 im Jahr 2023 gefallen – ein klarer Erfolg und unter der EU-Vorgabe von maximal 40 Stück pro Person.

Seit Anfang 2022 ist Schluss mit Restbeständen, und wer trotzdem noch unzulässige Tüten ausgibt, riskiert saftige Strafen. Die ultraleichten Obst-und-Gemüse-Beutel bleiben erlaubt, ebenso stabile Kunststoff-Mehrwegmodelle. Spannend wird es bei der Ökobilanz: Kunststoff schneidet ausgerechnet dort gut ab, wo er mehrfach genutzt wird. Branchenvertreter betonen, dass robuste Mehrwegtragetaschen aus Kunststoff oft besser abschneiden als Stoffbeutel. Studien zeigen: Schon nach wenigen Umläufen sind sie klimafreundlicher, während Baumwolltaschen rund 50 bis 150 Einsätze brauchen, um mithalten zu können. Unterm Strich hat das Verbot den Alltag verändert – weniger spontane Plastiktütenkäufe, mehr Routine beim eigenen Beutel. Und die Debatte zeigt: Nicht jedes Material ist automatisch nachhaltig, entscheidend bleibt die Nutzung.

Antibiotika in Flüssen – gefährliche Konzentrationen entdeckt

Neue Untersuchungen von AOK, IWW und dem Umweltbundesamt zeigen ein alarmierendes Bild: In Gewässern rund um internationale Produktionsstätten wurden teils extreme Antibiotikakonzentrationen gemessen – weit über den vereinbarten Grenzwerten. Unter anderem wurde Levofloxacin mit mehr als 600 Mikrogramm pro Liter nachgewiesen, was das Limit um mehr als das 2.500-Fache sprengt. Besonders heftig fiel ein Fund von Clindamycin aus, das im Oberflächenabfluss eines Werksgeländes um das 4,5-Millionen-Fache über dem Schwellenwert lag.

Die Proben stammen aus China, Indien und Europa – insgesamt wurden 22 Standorte untersucht. In jeder zweiten Produktionsstätte fanden die Prüfer Werte, die Resistenzen begünstigen. Viele der belasteten Gewässer fließen direkt durch Weideflächen oder Wohngebiete. Gleichzeitig zeigt die Langzeitstudie aber auch, dass Verbesserungen möglich sind: Wo Messungen stattfanden und der Austausch intensiv war, wurde Produktionsabwasser inzwischen besser aufbereitet.
Die Projektpartner fordern nun verbindliche, europaweite Regeln für die umweltgerechte Arzneimittelproduktion. Freiwillige Eigenangaben reichten nicht aus – die Abweichungen zwischen Selbsteinschätzung und realen Messwerten seien zu groß. Europewide verpflichtende Umweltkriterien und transparente Kontrollen sollen die Versorgung langfristig sicherer machen.

Teurer Weihnachtsbiss: Klimawandel lässt Schokolade erneut im Preis steigen

Vor Weihnachten wird Schokolade deutlich teurer. Klimawandel, Extremwetter und knapper Kakao halten die Preise klar über dem Vorjahr – gerade jetzt ein Thema.
Vor Weihnachten wird Schokolade deutlich teurer. Klimawandel, Extremwetter und knapper Kakao halten die Preise klar über dem Vorjahr – gerade jetzt ein Thema.

Kurz vor Weihnachten zeigt sich ein Trend, der Süßmäuler wenig begeistert: Schokolade ist deutlich teurer als noch im vergangenen Jahr. Laut aktuellen Zahlen legten die Preise im Oktober kräftig zu – Tafeln sogar um mehr als dreißig Prozent. Auch Pralinen und andere Schokowaren ziehen spürbar an, während Bonbons oder Gummibärchen eher stabil bleiben. Insgesamt steigen die Süßwarenpreise schneller als die Verbraucherpreise.

Ein zentraler Grund liegt in der anhaltenden Knappheit auf dem Kakaomarkt. Extremwetter, Missernten und ein durch den Klimawandel geschwächtes Ökosystem setzen den Hauptanbaugebieten in Westafrika weiter zu. Krankheiten, Starkregen, Dürrephasen und überalterte Plantagen haben die Ernten in den vergangenen Jahren spürbar gedrückt – ein Effekt, der den Weltmarkt nach wie vor belastet. Für dieses Weihnachtsgeschäft bedeutet das: Höhere Importpreise treffen auf eine komplexe Lieferkette, die Preisanstiege erst verzögert weitergibt. Viel Entspannung ist daher nicht in Sicht. Schokolade bleibt vorerst ein teures Vergnügen – pünktlich zur Adventszeit.

Olympisches Feuer gestartet – Flamme trotzt miesem Wetter

(SP)GREECE-ANCIENT OLYMPIA-MILAN-CORTINA 2026-FLAME LIGHTING CEREMONY
Schlechtes Wetter zwang zur Ausweichlocation: Die olympische Flamme für Mailand 2026 wurde im Museum entzündet und ist nun auf großer Reise.

Das olympische Feuer ist entfacht – wenn auch nicht unter blauem Himmel, sondern sicher verstaut zwischen antiken Statuen. Schuld war das Wetter: Dunkle Wolken über der Peloponnes machten die traditionelle Freiluftzeremonie in Olympia unmöglich, also wanderte der Festakt kurzerhand ins Archäologische Museum. Dort, geschützt vor Regen und Wind, startete die Flamme ihre Reise zu den Winterspielen 2026.


Die symbolischen Bilder der klassischen Entzündung mit Sonnenstrahlen wurden dennoch gezeigt – aufgenommen bei einer Probe, als die Sonne noch zuverlässig arbeitete. Für IOC-Präsidentin Kirsty Coventry war es die erste Flammenzeremonie ihrer Amtszeit, begleitet von vielen Emotionen und einem gut platzierten Gast: Thomas Bach in der ersten Reihe.


Jetzt übernehmen 10.001 Fackelträger, die die rund ein Kilogramm leichte Fackel erst durch Griechenland und ab 6. Dezember durch Italien tragen. Die Route führt quer durchs Land – von Rom über Sizilien und Sardinien bis nach Pompeji. Und während das Wetter die erste Etappe verhagelte, hoffen viele nun auf bessere Bedingungen, wenn am 6. Februar in Mailand die Winterspiele eröffnet werden.

Wochenende zwischen Nebel, Niesel und Sonne

Ein Mix aus Nebel, Sonne, Nieselregen und möglichen Sturmböen im Nordwesten prägt das Wochenende. Lokal Glatteisgefahr, sonst meist ruhiger.
Ein Mix aus Nebel, Sonne, Nieselregen und möglichen Sturmböen im Nordwesten prägt das Wochenende. Lokal Glatteisgefahr, sonst meist ruhiger.

Das Wochenende liefert einen bunten Wettercocktail, der von Frühnebel bis Sturmgerücht alles im Sortiment hat. Der Freitag startet im Südostbayern überraschend freundlich: Wo sich die zähen Nebelfelder lichten, strahlt oft die Sonne. Weiter westlich und nördlich dominieren dagegen dichte Wolken und immer wieder Regen. Von Oberschwaben bis ins Vogtland bleibt Glatteisgefahr ein Thema – die Temperaturen pendeln zwischen minus ein Grad am Inn und milden zehn Grad am Niederrhein.

Am Samstag zieht der Regen im Osten und Südosten nach und nach ab, Schneeregen mischt zeitweise noch mit. Die Rutschgefahr lässt spürbar nach, während im Nordwesten einzelne Schauer durchziehen. Viele Landesteile erleben aber einen erstaunlich trockenen Tag, erst am Abend kündigt sich im Westen neuer Regen an. Die Höchstwerte liegen zwischen null und zehn Grad.

Der Sonntag bleibt wechselhaft mit vielen Wolken, Nebelpaketen und verstreuten Regenschauern. Im Osten und Südosten wächst die Chance auf längere trockene Phasen. Zwischen zwei und neun Grad sind drin – und im Nordwesten könnte es sogar stürmisch werden, auch wenn das noch wackelt.

Frost mit Sprengkraft - rund 2,5 Millionen Euro Schaden

Eisige Kälte im Winter bedeutet oft teure Schäden an Wohngebäuden. Die Ursache: Gefrorenes Wasser kann Wasser- und Heizungsrohre sprengen. Im Jahr 2024 hat die R+V Versicherung Frostschäden in Höhe von rund 2,5 Millionen Euro verzeichnet. Im Winter 2020/2021 hatte es Deutschland noch kälter erwischt: Der Deutsche Wetterdienst berichtete damals von „lange nicht erlebter eisiger Kälte” und nächtlichen Temperaturen bis -26 Grad. Die R+V verzeichnet für 2021 Frostschäden an Wohngebäuden in Höhe von 6,2 Millionen Euro.

US-Nationalparks: Ab Januar deutlich höherer Eintritt für ausländische Touristen

Der Eintritt in die beliebten US-Nationalparks wird für ausländische Touristen deutlich teurer: Wie das Innenministerium in Washington am Dienstag ankündigte, kostet der Jahrespass für alle Nationalparks ab dem Jahreswechsel für Besucher aus dem Ausland 250 Dollar (knapp 217 Euro) - mehr als das Dreifache des bisherigen Preises von 80 Dollar. Der Jahrespass deckt in der Regel den Eintritt für bis zu vier Personen ab.

Wer keinen Jahrespass braucht, sondern lediglich einen der elf beliebtesten Nationalparks besuchen will - darunter Yellowstone, Yosemite oder Joshua Tree - muss ebenfalls deutlich tiefer in die Tasche greifen. Zusätzlich zum normalen Eintrittspreis von etwa 15 bis 20 Dollar wird für ausländische Touristen ein Aufschlag von 100 Dollar pro Person fällig.

Berlin: Unbekannte lassen Luft aus Reifen von mehr als 40 Autos

Unbekannte haben in Berlin die Luft aus den Reifen von mehr als 40 geparkten Autos gelassen. An den betroffenen Wagen im Stadtteil Prenzlauer Berg sind „Schreiben mit umweltpolitischem Bezug” hinterlassen worden, berichtete die Polizei. Alle Taten ereigneten sich demnach mutmaßlich in der Nacht zum Dienstag zwischen etwa 18.00 Uhr und 08.00 Uhr am folgenden Morgen. Nach bisherigem Ermittlungsstand waren mehr als 40 Autos in neun Straßen betroffen.

Schneemengen am Mittwochmorgen

Schneehöhe am Mittwochmorgen, 6 Uhr
Schon über 1 Meter Schnee auf den höchsten Bergen Deutschlands

Obacht! Frost und teilweise dichter Nebel

Der Start in den Tag bringt erneut oft winterliche Werte mit entsprechender Glättegefahr - auch abseits der Schneefallgebiete.
Der Start in den Tag bringt erneut oft winterliche Werte mit entsprechender Glättegefahr - auch abseits der Schneefallgebiete.

Schnee und Regen in Deutschland aktuell

Die Wetterlage: Mit dem Hochdruck kommt die Kälte (in den Osten)

Viele Wolken und wenige Lichtblicke.
Viele Wolken und wenige Lichtblicke.


Heute wird Tief Wolfgang abgedrängt und von Westen her weitet sich Hochdruckeinfluss aus. Am Donnerstag legt sich ein Ableger des Azorenhochs Alrun über Deutschland. Im Nordwesten streifen aber schon wieder Tiefausläufer und das Zwischenhoch, das vor allem in der Südosthälfte für ein paar knackig kalte Nächte sorgt, wird zum Wochenende hin nach Osteuropa geschoben.

Wettercheck Europa

In Österreich schneit es an den Nordalpen durchgehend, wobei die Schneefallgrenze bei etwa 500 Metern liegt. Im Süden und Osten des Landes bleibt das Wetter oft trocken, jedoch kann es lokal neblig sein. Die Höchstwerte bewegen sich zwischen -2 und +6 Grad. Auch in der Tschechischen Republik sowie in Teilen Polens und Litauens fällt Schnee, wobei die Temperaturen dort häufig um den Gefrierpunkt liegen.

An der Adria und am Tyrrhenischen Meer sind Schauer und Gewitter zu erwarten, während es auch in Albanien sowie im Westen Griechenlands heute schauer- und gewitteranfällig bleibt. Auf den Britischen Inseln gibt es etwas Regen bzw. Nieselregen, und an der Westküste Großbritanniens weht starker Südwestwind. In Irland liegen die Temperaturen zwischen 8 und 13 Grad, während sie von London bis Liverpool oft nur 4 bis 7 Grad betragen.

Auf der Iberischen Halbinsel halten sich im Norden und teils in der Mitte viele Wolken bei Temperaturen von 5 bis 13 Grad, doch bleibt es meist trocken. Im Süden hingegen scheint häufig die Sonne, wobei die Temperaturen dort zwischen 12 und 17 Grad liegen.

Überschwemmungen im Gazastreifen: Schwere

Heftige Regenfälle in Israel und den palästinensischen Gebieten haben im bereits stark beschädigten Gazastreifen zu schweren Überschwemmungen geführt. Besonders betroffen sind Menschen in provisorischen Zeltlagern. Videos zeigen, wie Palästinenser versuchen, das Wasser aus ihren überfluteten Zelten zu entfernen. Ein Sprecher der Hamas fordert die internationale Gemeinschaft auf, Unterstützung für die rund zwei Millionen betroffenen Menschen zu leisten, da der Winter das Leid der Vertriebenen verschärft.

Etwas Sonne im Norden und vieeeel Schnee im Süden

Es schneit - und wie! An den Alpen hält der Dauerschneefall bis zum Abend durch. Ansonsten ziehen Schnee und in tiefen Lagen Regen noch über den Süden hinweg und klingen in der Mitte immer mehr ab. Im Norden ziehen dagegen nur wenige Schauer von der Ostsee herein und hier und da lässt sich auch mal die Sonne blicken. Dabei ist es nasskalt mit Höchstwerten von -1 bis +6 Grad.

Die Tiefs mit dem nasskalten Wetter verabschieden sich und ab Donnerstag stellt sich Zwischenhocheinfluss ein. Während es im Nordwesten in milder Luft schon bald wieder regnet, kühlt die Südosthälfte ordentlich aus. Am Wochenende zieht der Regen dann dorthin und es besteht wieder Glatteisgefahr!

Videos auf wetter.de

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Verwendete Quellen: eigene wetter.de-Recherche mit dpa, Reuters, AFP, DWD.de