Der Wetter-Tag bei wetter.de
Historische Dürre im Iran - und was macht das Land auf der COP30? Kämpft an der Seite des Vatikan um eine Transgender-Fußnote

Guten Tag liebe Wetter-Freundinnen und -Freunde! Das sind unsere Wetter- und Klima-News des Tages:
Auf einer Klimakonferenz kommen alle Länder und viele Organisationen zusammen - und das ist gut so, denn die Klimakrise trifft uns alle. Leider reiben sich manche Länder in unnötigen Kleinkämpfen auf. Zum Beispiel der Iran. Das Land ist von der schlimmsten Dürre aller Zeiten betroffen, die Stauseen sind leer und die Forschung hat bestätigt, dass es ohne die Klimakrise eine solche Dürre nie gegeben hätte. Und was macht die Delegation auf der COP30 in Belem? Anstatt von Gas auf Sonne (die gibt es genug im Iran) umzustellen, bekämpft das Land in einer - man möchte sagen - unheiligen Allianz unter anderem mit dem Vatikan (wo gibt es das bitte sonst noch?) eine gendergerechte Sprache in den Verhandlungstexten.
Wow. Uns fliegt der Planet um die Ohren, aber bitte nicht gendern. Den Staaten - neben Iran und Vatikan noch Paraguay, Argentinien, Malaysia und Indonesien - geht es darum, die Anerkennung von Transgender und nicht-binären Menschen zu blockieren. Kritiker dieser Vorstöße warnten vor einem gefährlichen Präzedenzfall, bei dem Staaten zentrale Verhandlungsbegriffe nach ihrer politischen Agenda umdeuten. „Es wird ein bisschen lächerlich”, hieß es von einer mit der Angelegenheit vertrauten Quelle. „Wir haben jetzt sechs Fußnoten - sollen es 90 werden?”
Beschämend: Das Wort „fossil” taucht im Beschlusstext der Klimakonferenz nicht einmal auf

Die Welt muss - wollen wir einigermaßen sicher auf diesem Planeten weiter existieren - aus den fossilen Energien so schnell wie möglich aussteigen. Doch scheinbar wiegt Profit immer noch schwerer als Leben: Am offiziell letzten Tag der Weltklimakonferenz im brasilianischen Belém hat die COP30-Präsidentschaft einen neuen Beschlussentwurf vorgelegt, der nicht den von vielen Staaten geforderten Fahrplan für eine Abkehr von fossilen Energieträgern enthält.
Das Wort „fossile” ist in dem am Freitag veröffentlichten Text für einen übergreifenden Beschluss überhaupt nicht enthalten. Zuvor hatten rund 30 Staaten, darunter Deutschland, in einem Brief an die COP-Präsidentschaft gedroht, einem Beschluss ohne einen solchen Ausstiegsfahrplan nicht zuzustimmen.
„Lassen Sie uns ehrlich sein: In seiner jetzigen Form erfüllt der Vorschlag nicht einmal die Minimalbedingungen für ein glaubwürdiges Ergebnis der COP”, erklärten in dem Schreiben Staaten wie Deutschland, Frankreich, Großbritannien und Kolumbien vor der offiziellen Veröffentlichung des neuen Beschlussentwurfs. „Wir können kein Ergebnis unterstützen, das keinen Fahrplan für die Umsetzung eines gerechten, geordneten und fairen Übergangs weg von fossilen Energieträgern enthält.”
Nach Angaben eines Verhandlers, der nicht namentlich genannt werden wollte, stellen sich mehrere Staaten einem Beschluss über den Fahrplan entgegen. Dabei handele es sich um China, Indien, Saudi-Arabien, Nigeria und Russland.
Wetterwechsel bringt Schnee und Glatteisgefahr

Am Sonntag scheint in der Osthälfte noch häufig die Sonne, während von Westen her immer mehr Wolken aufziehen und Schnee einsetzen, der teils in Regen übergeht und in kalten Regionen Glatteis verursachen kann. Die Höchstwerte liegen zwischen minus 1 und plus 4 Grad, am Oberrhein bei plus 6 Grad, begleitet von teils mäßigem bis frischem südlichem Wind. Am Montag dominieren viele Wolken, und auch im Osten sowie Südosten gehen Schnee und Regen ineinander über, was erneut örtlich Glatteisgefahr bedeutet; die Temperaturen reichen von 0 Grad im Erzgebirge bis 9 Grad am Oberrhein. Dienstag und Mittwoch bleiben nasskalt mit vielen Wolken und einer von Nordosten her wieder auf 600 bis 200 Meter sinkenden Schneefallgrenze, bei Werten zwischen 1 und 7 Grad am Dienstag und 0 bis 6 Grad am Mittwoch.
Skigebiete in Sachsen nutzen eisige Nächte zum Beschneien

In Sachsen wird es zum Wochenende deutlich kälter. Die Temperaturen fallen in den Bergen nachts auf bis zu minus zehn Grad, tagsüber zeigt sich häufig die Sonne. Die Skigebiete nutzen die Frostluft und haben ihre Schneekanonen gestartet. In Eibenstock läuft die Beschneiung bereits, auch am Fichtelberg und in Altenberg wurden die Anlagen in Betrieb genommen. Leichter Schneefall im Erzgebirge und durchgehend frostige Nächte sorgen für gute Bedingungen, doch bis zum Saisonstart dauert es noch. In Oberwiesenthal ist spätestens der 13. Dezember vorgesehen, ein früherer Termin wäre nur mit zusätzlichem Naturschnee möglich. Altenberg will öffnen, sobald die Schneedecke ausreichend hoch ist.
Die aktuellen Schneehöhen

Auf einigen Bergen liegt schon ordentlich Schnee. Bei den Bergen in Deutschland liegt das Nebelhorn mit 93cm Höhe an der Spitze unserer Hitliste. Auf Platz 2 folgt die Zugspitze mit immerhin 80cm.
Alpenschneehasen verlieren Tarnung durch Klimawandel

Der Alpenschneehase wechselt im Herbst sein Fell von Braun zu Weiß, doch wegen immer selteneren Schnees in Höhenlagen ab rund 1.300 Metern wird dieser Überlebensvorteil zunehmend zum Risiko. Laut einer Studie sank die Schneehöhe in den Schweizer Alpen in den vergangenen 70 Jahren um acht Zentimeter pro Jahrzehnt, sodass die Tiere immer häufiger als weiße Farbtupfer in brauner Landschaft auffallen und leichter Beute für Füchse und Greifvögel werden. Evolutionäre Anpassungen wie beim irischen Schneehasen, der dauerhaft ein braunes Winterfell entwickelt hat, sind für den Alpenschneehasen angesichts des schnellen Klimawandels kaum rechtzeitig möglich. Zusätzlich setzen Wintersportler die Tiere unter Stress, da sie in ihre Rückzugsräume eindringen und Studien deutlich erhöhte Stresshormonwerte zeigen. Schutzgebiete könnten den Druck kurzfristig senken und laut Experten sogar die Zahl der Würfe erhöhen, weshalb Fachleute mehr ungestörte Lebensräume in den Alpen fordern.
Erdbeben in Bangladesch – drei Tote nahe Dhaka

Ein Erdbeben der Stärke 5,5 hat am Freitagmorgen Bangladesch erschüttert. Nach Regierungsangaben kamen mindestens drei Menschen ums Leben, darunter ein Medizinstudent. Das Epizentrum lag nahe der Stadt Narsingdi, rund 33 Kilometer von der Hauptstadt Dhaka entfernt.
Das Beben dauerte laut der nationalen Meteorologiebehörde 26 Sekunden. Augenzeugen in Dhaka berichteten von Menschen, die in Panik auf die Straßen liefen. Auch in der indischen Stadt Kolkata, mehr als 300 Kilometer entfernt, war das Beben zu spüren. Über größere Schäden oder weitere Opfer lagen zunächst keine Berichte vor.
Studie sieht Klimawandel als Haupttreiber der Dürre in Iran und Westasien

Die seit fünf Jahren anhaltende extreme Dürre im Iran und anderen Teilen Westasiens wäre laut einer Analyse der Initiative World Weather Attribution ohne den menschengemachten Klimawandel in dieser Form nicht entstanden. Die Untersuchung zeigt, dass eine Trockenperiode wie seit 2020 im heutigen, erwärmten Klima keine Seltenheit mehr ist, in einer Welt ohne Klimawandel jedoch nur zwei- bis dreimal pro Jahrhundert zu erwarten wäre – und deutlich weniger extrem ausgefallen wäre. Neben der Erwärmung verschärfen laut Studie strukturelle Probleme wie überlastete Wasserbewirtschaftung und übernutzte Flächen die Wasserkrise zusätzlich. Die Autorinnen warnen vor wachsenden Risiken, sollten fossile Brennstoffe nicht schneller reduziert werden.
COP30-Verhandlungen sollen nach Feuer in Belém weitergehen

Nach einem Feuer und der Evakuierung des gesamten Geländes sollen die entscheidenden COP30-Verhandlungen in Belém am Freitag fortgesetzt werden. 13 Menschen mussten wegen Rauchvergiftungen behandelt, als Ursache gilt ein technischer Defekt. Die Gespräche stehen unter großem Zeitdruck, da die Delegierten der fast 200 Staaten bereits eine wichtige Frist verpasst haben. Ein neuer brasilianischer Kompromissvorschlag enthält laut Entwurf keinen Fahrplan für den Ausstieg aus fossilen Energien – einem zentralen Streitpunkt.
Zudem sollen die Finanzmittel für Anpassungsmaßnahmen bis 2030 verdreifacht werden, ohne klare Angaben zur Finanzierung. Streit über fossile Energien und fehlende Finanzierungszusagen blockiert den Gipfel weiterhin. UN-Generalsekretär António Guterres rief zu Kompromissen auf, während Vertreter besonders gefährdeter Staaten vor einem Scheitern warnten.
Frost bremst morgens den Verkehr in Hamburg

In Hamburg hat starker Frost am Freitagmorgen für vereiste Autos und rutschige Straßen gesorgt. Viele Menschen mussten ihre vollständig zugefrorenen Scheiben freikratzen, bevor sie in den Berufsverkehr starten konnten. Bereits in der Nacht hatten die tiefen Temperaturen Reif und Glätte verursacht. Der Deutsche Wetterdienst hatte zuvor leichten Frost und örtliche Glätte für die Hansestadt angekündigt.
Schwere Unwetter in Vietnam fordern viele Todesopfer

Heftige Regenfälle und Erdrutsche haben in Vietnam seit dem Wochenende mindestens 43 Menschen das Leben gekostet, neun weitere werden vermisst. Laut Katastrophenschutz stehen mehr als 70.000 Häuser unter Wasser, Tausende Menschen mussten fliehen oder retteten sich auf ihre Dächer. Besonders betroffen sind Quy Nhon, Nha Trang und weitere Regionen in Zentralvietnam, wo Erdrutsche Straßen blockierten und der Verkehr teilweise zum Stillstand kam. Hunderte Hilferufe erreichten die Behörden, Meteorologen erwarten am Wochenende weiteren Regen. In der Region wurde zudem ein Reisebus von einem Erdrutsch erfasst, sechs Menschen starben, 19 wurden verletzt. Erst Anfang des Monats hatten starke Niederschläge in Zentralvietnam schwere Überschwemmungen ausgelöst, die auch die touristischen Unesco-Orte Hue und Hoi An trafen.
Zyklon Fina bedroht Norden Australiens
Der tropische Wirbelsturm Fina steuert auf den Norden Australiens zu und könnte nach Angaben des Wetteramts von Kategorie 1 bis Samstag auf Kategorie 3 anwachsen, mit Böen bis 224 Kilometern pro Stunde. Rund um die Stadt Darwin werden schwere Regenfälle, heftige Winde und mögliche Überschwemmungen erwartet. Mehrere Schulen in abgelegenen Gemeinden und die Charles Darwin University wurden vorsorglich geschlossen, Sportveranstaltungen abgesagt und Fährverbindungen ausgesetzt. Einsatzleiterin Kirsten Engels rief die Bevölkerung dazu auf, ruhig zu bleiben, sich aber ernsthaft vorzubereiten. Fina soll voraussichtlich am Sonntagabend aus der Region abziehen. Frühere Stürme wie Marcus 2018 und der verheerende Zyklon Tracy 1974 hatten Darwin schwer getroffen.
Rutschige Straßen sorgen für Probleme im Verkehr
Bundesweit haben glatte Straßen in der Nacht zu Problemen geführt, größere Unfälle wurden laut Leitstellen jedoch nicht gemeldet. Eine Ausnahme war Mecklenburg-Vorpommern: Dort verloren innerhalb von drei Stunden fünf Fahrzeuge wegen Glätte die Kontrolle, verletzt wurde niemand. Auch am Wochenende bleibt Glätte ein Thema, besonders im Westen, Südwesten und an den Küsten durch Schneegriesel oder Schneeschauer. An den Alpen sind örtlich bis zu zehn Zentimeter Neuschnee möglich. Die Temperaturen steigen tagsüber kaum über 0 Grad, in höheren Lagen hält sich leichter Dauerfrost. Nachts sind bis zu minus 10 Grad möglich, bevor es zu Wochenbeginn etwas milder wird.

Viel Sonne und an den Alpen schneit’s – Vorsicht, Straßenglätte!
Im Süden von Baden-Württemberg und Bayern bleibt es stark bewölkt und es fällt zeitweise etwas Schnee, in Alpennähe schneit es auch länger anhaltend und teils kräftig (es können bis zum Abend 10 bis örtlich 20cm zusammenkommen). Sonst scheint nach Auflösung örtlicher Nebelfelder häufig die Sonne. Ein paar kurze Schauer sind nur noch an der Küste unterwegs. Meist werden es 2 bis 6 Grad, im Bergland sowie in weiten Teilen Bayerns gibt es jedoch leichten Dauerfrost.
Winterdienst in Rheinland-Pfalz startet in die Saison

In Rheinland-Pfalz ist der Winterdienst in dieser Woche erstmals ausgerückt. Laut Landesbetrieb Mobilität waren Teams vor allem in höheren Lagen unterwegs, auch vorsorglich bei angekündigt niedrigen Temperaturen. Bereits seit Monaten wurden Salzhallen und Soletanks befüllt, Fahrzeuge gewartet und das Personal geschult. In rund 130 Hallen und Silos können mehr als 104.000 Tonnen Streusalz gelagert werden. Im Schnitt der vergangenen zehn Jahre verbrauchte das Land etwa 92.000 Tonnen pro Saison, im vergangenen Winter waren es rund 78.500 Tonnen.
Die Wetterlage: Es wird kalt mit Hochdruck

Hoch Zuleika kann sich heute in weiten Teilen des Landes durchsetzen, nur der äußerste Süden wird noch von einem Italientief beeinflusst. Vor allem in den Alpen kommen einige Zentimeter Neuschnee dazu. Am Samstag wird es nach frostig kalter Nacht verbreitet freundlich und trocken. Auch der Sonntag startet teils eisig kalt; im Tagesverlauf setzt im Westen Schneefall ein, der später in Regen übergeht. Anfangs ist dabei vor allem im Bergland Glatteis möglich. Am Montag erreichen Schneefall und später Regen mit lokaler Glatteisgefahr auch den Osten. Es wird vorübergehend milder mit 1 bis 5 Grad im Osten und 5 bis 9 Grad im Westen. Danach dürfte sich aber eher wieder nasskaltes bis frühwinterliches Wetter durchsetzen.
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Verwendete Quellen: eigene wetter.de-Recherche mit dpa, Reuters, AFP