Der Wetter-Tag bei wetter.de

Regenstreifen trifft Sternenklar – die Nacht hat alles dabei

von Amelie von Kruedener

Nachtwetter in Deutschland: Regen im Norden, Auflockerungen im Süden
Nachtwetter in Deutschland: Regen im Norden, Auflockerungen im Süden

Guten Tag liebe Wetter-Freundinnen und -Freunde! Das sind unsere Wetter- und Klima-News des Tages:

Die Nacht bringt eine bunte Mischung aus Regen, Wolkenlücken und teils klarem Himmel. Im Norden und Osten zieht sich ein hartnäckiger Regenstreifen von Hamburg über die Lüneburger Heide und Mecklenburg bis nach Berlin und Brandenburg. Besonders dort kann es länger plätschern, während Richtung Rügen der Abend zunächst noch größere Wolkenlücken lässt – allerdings rückt später auch dort der Regen nach.

Ganz anders Teile Schleswig-Holsteins: Im hohen Norden öffnen sich größere Wolkenfenster, und es bleibt meist trocken. Mit dem klareren Himmel sinken dort die Temperaturen bis auf rund null Grad ab – gefühlt schon ein kleiner Vorgeschmack auf Winterluft aus Richtung Jütland.In vielen anderen Regionen mischen sich Schauer ins Nachtprogramm, doch im Südwesten setzt sich zunehmend trockenere Luft durch. Dort reißen die Wolken hinter einzelnen Schauern immer weiter auf, was für einen freundlicheren Ausklang sorgt.

Die Tiefstwerte reichen von milden elf Grad in Bonn bis zu frostnahen Temperaturen im nördlichen Schleswig-Holstein. An der Nordsee weht ein mäßiger bis frischer Ost- bis Nordostwind, der besonders an den Küsten eine herbstlich-kühle Note in die Nacht bringt.

Überschwemmungen in Südwales: Sturm Claudia setzt Monmouth unter Wasser

Überschwemmung in Wales nach Sturm \Claudia\
Storm Claudia hat Südwales hart getroffen: Der Monnow trat über die Ufer, Monmouth steht unter Wasser, der Katastrophenfall wurde ausgerufen.

In der walisischen Grenzstadt Monmouth spielt sich gerade ein echtes Unwetterdrama ab. Nach stundenlangen Regenfällen durch Storm Claudia ist der sonst eher unscheinbare Fluss Monnow über die Ufer getreten – und das mit voller Wucht. Teile der High Street stehen komplett unter Wasser, Läden sind geflutet, Straßen gesperrt. Die Behörden haben den Katastrophenfall ausgerufen, weil die Wassermassen einfach nicht nachlassen wollen und jede zusätzliche Minute Regen neue Probleme bringt.

In Südwales kräuselt sich die Stimmung entsprechend: Innerhalb von nur zwölf Stunden sind über hundert Millimeter Regen gefallen, der Boden war schon vorher randvoll gesogen. Die Folge: mehrere schwere Hochwasserwarnungen entlang des Monnow und des River Wye. Einsatzkräfte arbeiten im Dauerbetrieb, während das Wasser langsam – wirklich sehr langsam – abzieht. Besonders heikel: Hinter dem Regen folgt Kälte. Die angekündigte Frostphase dürfte die Aufräumarbeiten erschweren und Straßen in Rutschbahnen verwandeln. Monmouth stellt sich also auf eine längere Ausnahmesituation ein – und hofft, dass Claudia genug Chaos angerichtet hat und sich nun endlich verzieht.

Umweltministerin: Menschen haben Angst vor Klimaschutz

In Saarbrücken gab es zum Abschluss der Umweltministerkonferenz klare Worte – und eine Portion Ermutigung. Die saarländische Umweltministerin Petra Berg machte deutlich, dass Klimaschutz nicht der Feind des Wohlstands ist, sondern vielmehr dessen Zukunftsversicherung. Viele Menschen hätten derzeit Sorge, dass neue Regeln und Investitionen ihren Alltag teurer machen oder Jobs gefährden. Genau das Gegenteil sei der Fall, so Berg: Mit moderner Technik, grünen Innovationen und Projekten wie dem Weg des Saarlands hin zu klimafreundlichem Stahl lasse sich Wertschöpfung sogar ausbauen.

Auch Bundesumweltminister Carsten Schneider stellte heraus, dass Klimaschutz und industrielle Stärke kein Widerspruch sind. Es gehe darum, zentrale Branchen zu erhalten und gleichzeitig fit für die Zukunft zu machen. Berg erinnerte zudem daran, dass Klimaschutz oft erst dann wieder im Fokus landet, wenn extreme Ereignisse Schlagzeilen machen – etwa Starkregen oder die jüngsten Taifun-Schäden auf den Philippinen. Solche Situationen zeigten, wie vernetzt die Welt ist und wie sehr globale Entwicklungen auch hierzulande spürbar werden.

Mini-Winter vor dem Wochenstart

p678 vb fr+ Schwarzwald, Winterlandschaft
So strahlend und schön wünschen wir uns das Winterwetter.

Der Winter schickt einen ersten kleinen Gruß vorbei – mehr ein zaghaftes Hallo als ein echter Auftritt. In der Nacht zu Montag mischt sich im Süden kräftiger Regen ein, in höheren Lagen auch die ersten Schneeflocken der Saison. Im Norden bleibt es bei Schauern, an den Küsten legt der Wind noch einen Zahn zu und erreicht zeitweise Sturmböen. Alles in allem ein ungemütlicher Start in die neue Woche.

Zum Montagmorgen könnte es dann in den Alpen und den Hochlagen der Mittelgebirge kurz weiß aussehen – dünne Schneedecke inklusive. Ein echtes Winterwunder bleibt aber aus. Viel eher ein kurzer, fotografierbarer Winterklopfer, der spätestens im Tagesverlauf wieder ins Grau übergeht. Wann es mit mehr Winter weitergeht, könnt ihr hier nachlesen.

Vogelgrippe: Erster H5N5-Fall beim Menschen in den USA registriert

Bird Flu
Ungewöhnlicher Vogelgrippe-Subtyp H5N5 erstmals bei einem Menschen in den USA nachgewiesen – Risiko laut Behörden weiterhin gering.

Die USA melden den weltweit ersten bekannten Fall einer H5N5-Infektion bei einem Menschen – ein weiteres Kapitel in der ohnehin schon unruhigen Vogelgrippesaison. Betroffen ist ein älterer Mann aus dem Küstenbezirk Grays Harbour im Bundesstaat Washington. Er kam Anfang des Monats mit Grippesymptomen ins Krankenhaus, wo Tests schließlich den ungewöhnlichen Subtyp H5N5 bestätigten. Dieser Stamm war bislang ausschließlich bei Tieren aufgetaucht.

Der Mann wird weiterhin im Krankenhaus behandelt und soll Vorerkrankungen haben. Laut Behörden hält er Hausgeflügel, das zuvor Kontakt zu Wildvögeln hatte – eine mögliche Infektionsquelle. Trotz des ungewöhnlichen Falls stufen die US-Gesundheitsbehörden das Risiko für die Bevölkerung als weiterhin gering ein. Insgesamt dokumentieren sie landesweit einund siebzig menschliche Vogelgrippefälle, allerdings ohne genaue Angabe zu den jeweiligen Subtypen.

Während weltweit vor allem der aggressive Subtyp H5N1 Schlagzeilen macht, rückt mit H5N5 nun ein weiterer Stamm in den Fokus. Ein Hinweis darauf, wie breit das Virus inzwischen in der Tierwelt zirkuliert – und wie wachsam Fachleute bleiben müssen.

Kleiner Blick zurück in unseren Novembersommer

Über 22 Grad im Spätherbst – viel Wärme, keine neuen Bestmarken. Der November überrascht, die Rekorde bleiben aber entspannt.
Über 22 Grad im Spätherbst – viel Wärme, keine neuen Bestmarken. Der November überrascht, die Rekorde bleiben aber entspannt.

Der November zeigte bis gestern weiterhin ein Faible für ungewöhnliche Wärme und liefert Temperaturen, die deutlich aus dem Rahmen fallen. Am Freitag wurden in Fischen im Allgäu 22,2 Grad gemessen, Freiburg-Ebnet 22,7 Grad. Werte, die eher an Spätsommer erinnern als an einen Monat, der normalerweise Nebel, Niesel und Schalwetter abliefert.

Doch so beeindruckend diese Spitzen auch wirken – an die Rekordmarken kommen sie nicht heran. Der Höchstwert für die Mitte des Monats stammt aus dem Jahr 2002: In Bad Reichenhall wurden am 16. November damals 23,7 Grad erreicht. Der Rekord für den gesamten November bleibt sogar klar unangetastet. Er liegt bei 25,9 Grad und wurde 1997 in Rosenheim gemessen.

Damit kratzt der aktuelle Wärme-Schub nur an den unteren Stufen der Rekordlisten, ohne sie ernsthaft zu gefährden. Für Gesprächsstoff reicht es aber trotzdem – schließlich fühlt es sich schon etwas surreal an, wenn im Spätherbst noch Sonnentage mit T-Shirt-Potenzial auf dem Programm stehen.

Polarluft rückt an: Nass im Norden, Mix im Süden

Über Norddeutschland hängt weiterhin eine markante Luftmassengrenze, die polare Meereskaltluft im Norden klar von deutlich milderer Luft im Rest des Landes trennt. Dieser Kontrast zeigt sich heute eindrucksvoll: Die Nordhälfte bleibt meist bedeckt und im Dauerregenmodus. Vor allem im nordwestlichen Niedersachsen kommen örtlich rund dreißig bis vierzig Liter pro Quadratmeter zusammen. Nur im unmittelbaren Ostseeumfeld gönnt sich der Himmel kurze Auflockerungen. Begleitet wird das Ganze von frischem Ostwind. An der Nord- und westlichen Ostsee treten steife Böen um 60 Kilometer pro Stunde auf, auf exponierten Nordseeinseln sogar stürmische Böen.

Südlich der Luftmassengrenze mischt sich die Witterung: mal Sonne, mal dichte Wolken, dazwischen Schauer. Im Südosten bleibt es stellenweise sogar trocken. Dazu zeigen die Temperaturen die typische Zweiteilung des Tages. Im Norden und Nordosten sowie in Niederbayern werden häufig nur fünf bis zehn Grad erreicht. In der Landesmitte und im Süden klettert das Thermometer dagegen auf 10 bis 16 Grad, am Alpenrand örtlich sogar noch etwas höher.

Viel Regen - dahinter hangelt sich der Winter ins Land

So, der Höhepunkt der milden Tage ist nun auch im Süden durch. Jetzt strömt feuchte und deutlich kühlere Luft ein. Die Luftmassengrenze zur warmen Luft aus Nordafrika verlagert sich allmählich südwärts und erreicht am Montag die Alpen.

Am Wochenende wird es ungemütlich, in der neuen Woche winterlich.
Am Wochenende wird es ungemütlich, in der neuen Woche winterlich.

Das Regenband im Norden zieht deswegen heute auch Richtung Süden und erreicht den Nordrand der Mittelgebirge. An der Küste lockert es schon wieder etwas auf. Im Süden wird es wolkiger und vor allem im Südwesten sind auch Regenschauer mit dabei. Dazu erreichen die Temperaturen im Norden um 6, in der Mitte um 12 Grad und im Süden noch maximal 16 Grad.

Top-Temperaturen am Freitag: 22 Grad und mehr

Top-Temperaturen am 14. November 2025 um 14 Uhr - da ist jetzt aber wirklich das Ende der Fahnenstange erreicht.
Top-Temperaturen am 14. November 2025 um 14 Uhr - da ist jetzt aber wirklich das Ende der Fahnenstange erreicht.

Ein Blick in die kommende Woche: Frühwinter

In der kommenden Woche schaut der Frühwinter vorbei. Im Süden fällt am Montag häufig Regen, sonst ziehen Schauer übers Land. In den Mittelgebirgen fällt ab 400, in den Alpen zum Abend ab 600 Metern Schnee. 5 bis 10, im Bergland um 2 Grad. Bis Donnerstag gibt’s Schauer und teils Schnee bis in tiefe Lagen. Nur vom Rheinland bis zur Nordsee fällt noch meist Regen. Die Temperaturen gehen auf 1 bis 5 Grad zurück.

Die Wetterlage: Hinter der Luftmassengrenze lauert der Winter

Ein breites Wolkenband hat sich über Deutschland gelegt.
Ein breites Wolkenband hat sich über Deutschland gelegt.

Über Deutschland hat sich eine Luftmassengrenze ausgebildet, die warme Luft aus Nordafrika im Süden von feuchter Polarluft im Norden trennt. Diese Luftmassengrenze verlagert sich am Wochenende allmählich südwärts und erreicht am Montag dann auch die Alpen. Ein zweiter Schub von noch etwas kälterer Polarluft erreicht uns von Mittwoch auf Donnerstag, dann sind erste Schneeflocken bis in tiefe Lagen möglich.

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Verwendete Quellen: eigene wetter.de-Recherche mit dpa, Reuters, AFP