Verkehrte Welt?

Spanien klaut uns den Schnee! Fluten dagegen in Italien und Afrika

Schnee Bergland von Marokko: Im Hohen Atlas, aufgenommen in Skoura am 19. Oktober 2020
Schnee selbst im Bergland von Marokko? Im Atlasgebirge keine Seltenheit! (Archivbild, 19. Oktober 2020)

Das ruhige Wetter bei uns täuscht über die Turbulenzen beim Wetter in Europa hinweg. Der Winter schaut dann schon mal in Spanien, selbst Nordafrika vorbei und bringt Starkregen mit Überflutungsgefahr am Mittelmeer und in der Wüste.

Winter in den Bergen von Spanien bis Marokko und Algerien

Moment mal, was ist denn da los? Das milde Wetter der letzten Wochen hat in Deutschland eine beeindruckende Schneearmut bis hoch in die mittleren Lagen den Alpen erzeugt hat. Die Mittelgebirge sind bis auf die höchsten Gipfel des Schwarzwaldes und manche sonnenlose Nordhänge komplett schneefrei. Aber ausgerechnet in Spanien soll es nun schneien?

Ja, genau. Kühle und feuchte Luft ist in den letzten Tagen recht weit in den Südwesten Europas vorangekommen. In Verbindung mit einem Tief gibt es Dienstag und Mittwoch Schnee im höheren spanischen Bergland. Zugegeben; Die Gipfel reichen auf 2000 bis teils über 3000 Meter hoch.

Wetterlage am 16.12.2025: Kühle Luft rauscht bis Spanien und Marokko samt Berg-Schnee und Starkregen. Starkregen aber auch auf der wärmeren Seite weiter östlich in Italien.
Wetterlage am 16.12.2025: Kühle Luft rauscht bis Spanien und Marokko samt Berg-Schnee und Starkregen. Starkregen aber auch auf der wärmeren Seite weiter östlich in Italien.

Dennoch: Ähnlich winterlich geht es seit längerem in den Pyrenäen zu. Und selbst der Norden Afrikas bekommt derzeit immer wieder mal etwas Bergschnee ab. Im Fokus steht hier der Hohe Atlas in Marokko. Auch die höchsten Lagen in Algerien bekommen wohl demnächst ein paar Flocken.

Hunderte Liter Regen: Unwettergefahr von Nordafrika bis nach Italien

Das größere Thema dürften im Nordwesten Afrikas allerdings die Regenmengen in den tieferen Lagen sein. Am heutigen Dienstag kommen an der Küste Marokkos teils um 100 Liter Regen zusammen. Mit betroffen sind die Regionen um Casablanca und Rabat, aber auch die Nordwestflanke des Atlasgebirges, wo es bei solchen Lagen immer wieder schlimme Sturzfluten gibt.

Ein weiterer Unwetterschwerpunkt zeigt sich im Westen Italiens. Von Sizilien bis zum Golf von Genua kann es heftig schütten. Im Zentrum des Geschehens mit teils über 300 Litern in den Berechnungen bis Donnerstagmorgen stehen zwar die Meeresgebiete zwischen Korsika und Genua, aber auch an der Küste kann es bis rund 200 Liter Regen geben. Das reicht locker für Überflutungen.

Niederschlagsmengen von Dienstag bis einschließlich Freitag im ICON-EU-Modell (16.12.2025).
Da kommt einiges runter: Über 200 Liter vor Italien und selbst über 100 Liter mitten in der Wüste!

Heftiger Regen mitten in der Wüste

Während sich die Wetterlage in Südeuropa in den kommenden Tagen hinsichtlich Unwettergefahr deutlich entspannt, dreht sich über Nordafrika weiterhin ein Tief. Dieses Tief wird zig Liter, eventuell sogar über 100 Liter Regen in die Wüste von Algerien bringen. Auch Tunesien bekommt wohl einige Liter ab.

Einen Streifschuss scheint auch Sizilien von Freitag zu Samstag abzubekommen. Im Laufe des Wochenendes oder zur nächsten Woche könnte sich die Lage für Europa noch einmal verschärfen. Dann könnten auch Südfrankreich und Griechenland betroffen sein. Die genaue Entwicklung ist allerdings noch sehr unsicher.

Verwendete Quellen: wetter.de