Unwetter in Europa

Enorme Regenmassen in Italien und kräftige Gewitter auf Mallorca

von Claudia Träger

Ein giftiges Tief zieht übers Mittelmeer - Gewitter und Starkregen sind die Folge.
Ein giftiges Tief zieht übers Mittelmeer - Gewitter und Starkregen sind die Folge.

Der Herbst hat sich in Position gebracht. Die Wetterzeiten sind wieder einmal sehr unruhig in Europa. Regen in Deutschland ist da noch die harmlose Seite. Auf den Balearen und der Alpensüdseite geht es da heftiger zur Sache.

Unwetter-Tief zieht übers Mittelmeer - Auf den Balearen geht es los

Im Windschatten der Pyrenäen bildet sich am Montagnachmittag zwischen Katalonien und Mallorca ein Tief, das dort bis in die kommende Nacht hinein kräftige Gewitter, vor allem heftigem Starkregen bringen kann. In kurzer Zeit kann es 50, im Extremfall auch über 100 Liter pro Quadratmeter vom Himmel schütten. Das meiste wird aber wohl über dem Wasser niedergehen. Und auch am Dienstag sind über den Balearen mit Mallorca, Menorca, Ibiza und Formentera heftige Gewitter möglich.

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Unwetterpotenzial durch Dauerstarkregen in Italien

Am Dienstagabend und in der Nacht zum Mittwoch verlagert sich das Tief an Korsika vorbei zum Golf von Genua und führt in der Folge feuchte Luft gegen die Alpen. Dort werden die mit Feuchtigkeit vollgesogenen Regenwolken förmlich ausgepresst. Weite Teile Norditaliens und Regionen südlich des Alpenhauptkamms bekommen bis Donnerstagmorgen enorme Regenmengen von 40 bis 90 Litern pro Quadratmeter ab, in Staulagen kommt sogar mehr zusammen.

Die höchsten Regenmengen werden im Bereich Südtirol und Friaul erwartet. Mehrere Wettermodelle rechnen den Schwerpunkt von Belluno und Porderone bis hin zur österreichischen Grenze südlich von Lienz. Dort sind nach dem deutschen Modell bis zu 270 Litern pro Quadratmeter möglich. Ähnlich berechnet es auch das europäische Modell ECMWF.

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Solche Bilder drohen jetzt wieder: Schäden nach Unwetter in Val di Susa in der Region Piedmont am 5. September 2024.

Die möglichen Folgen sind aus diesem Sommer – und auch aus den letzten Jahren – bekannt: Kleine Bäche werden zu reißenden Flüssen, Straße werden überflutet, Keller laufen voll Wasser und an Hängen setzt sich die nasse Erde in Bewegung, die Erdrutsche blockieren Straßen und Wege.

Gute Nachrichten für Urlauberinnen und Urlauber: Im Laufe des Donnerstags kehren erst einmal wieder ruhigere Zeiten südlich der Alpen ein.

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