Langfristprognose für die dritte Jahreszeit
Erste Wettertrends für September bis November: Zu wenig Regen, zu viel Wärme

Der Sommer 2025 verläuft bislang recht unspektakulär – weder extreme Hitze noch ausgeprägte Regenperioden. Und was erwartet uns im Herbst? Die Prognosen zeigen ein klares Bild – mit viel Wärme und wenig Regen.
Der Sommer klingt aus – was bringt der Herbst?
Nur noch wenige Wochen trennen uns vom meteorologischen Herbstbeginn am 1. September. Damit geht ein Sommer zu Ende, der bislang wenig Anlass zur Aufregung bot: Die große Hitze ist ausgeblieben, es gab zwar längere trockene Phasen, aber keine flächendeckende Dürre. Insgesamt war es ein vergleichsweise ausgeglichener Sommer mit moderaten Temperaturen, regional begrenztem Regenmangel und ohne gravierende Extremereignisse. Gerade weil das Wetter zuletzt verhältnismäßig „normal“ war, lohnt sich nun ein Blick nach vorn: Was sagt die Langfristprognose für den kommenden Herbst?
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Ein zu milder Herbst steht bevor

Sowohl das europäische Wettermodell als auch die US-Wetterbehörde NOAA rechnen mit einem deutlich zu warmen Herbst 2025 in Deutschland. Die aktuellste Prognose des europäischen Wettermodells vom 29. Juli weist für alle drei Herbstmonate spürbare Abweichungen nach oben aus. Besonders im September könnte es durchgehend warm bleiben – anfangs sogar noch spätsommerlich, später auf einem Niveau, das das langjährige Mittel klar übersteigt.

Auch der Oktober zeigt in der Modellrechnung kaum Anzeichen für eine herbstliche Abkühlung. Selbst im November liegen die Mittelwerte der Prognose durchweg deutlich über dem Temperaturmittel. Die Temperaturkurven beziehen übrigens auch die nächtlichen Tiefstwerte ein, was die Abweichungen noch relevanter macht. Weil es auch nachts nicht mehr so abkühlt wie früher, ist das Wärme-Plus so deutlich.
Niederschlagsmangel verschärft sich
Gleichzeitig deuten die Modellkarten auf einen durchgehend zu trockenen Herbst hin. Schon im September soll das Niederschlagsdefizit spürbar sein, und auch in Oktober und November bleibt die Wassermenge unter dem, was üblicherweise fällt. Besonders deutlich wird das im letzten Herbstmonat, in dem ganze 34 Liter pro Quadratmeter fehlen könnten – eine spürbare Abweichung, die sich auch in Flusspegeln, Böden und Grundwasserständen bemerkbar machen dürfte. Während einzelne Regentage durchaus vorkommen, fehlen dem Herbst bislang die langanhaltenden, flächendeckenden Regenphasen, die für eine nachhaltige Wasserbilanz nötig wären.
NOAA bestätigt den Trend
Auch die Wetterkarten der US-Wetterbehörde NOAA stützen diese Entwicklung. Für alle drei Monate wird deutschlandweit mit überdurchschnittlichen Temperaturen gerechnet – besonders für Oktober und November sind Abweichungen von +1 bis +2 Grad vorgesehen, lokal auch mehr. Gleichzeitig zeigt die NOAA ein ähnliches Bild beim Niederschlag: Im September flächendeckend trockener als normal, besonders in der Nordhälfte. Im Oktober massive Trockenheit von Frankreich über Deutschland bis nach Rumänien. Und auch im November bleibt Mitteleuropa auf der Trockenseite, während Osteuropa vereinzelt feuchter ausfällt.
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Somit bestätigen beide Wetterbehörden einen zu warmen, tendenziell zu trockenen Herbst 2025 – mit allen möglichen Folgen für Natur, Landwirtschaft und Energieverbrauch. Die Prognosen zeigen klar: Der Herbst 2025 dürfte sich in die Reihe milder Jahre einfügen – mit teils deutlich positiven Temperaturabweichungen und erneutem Niederschlagsmangel. Für viele ist das angenehm, für die Wasserbilanz Deutschlands jedoch ein schlechtes Zeichen. Sollten sich die Trends bestätigen, wird es erneut Diskussionen über die Auswirkungen auf Landwirtschaft, Böden und Grundwasser geben.