Neue Jahreszeit, alte Muster
Langfristprognose: Wie sind Trends für den Herbst?
Der meteorologische Sommer ist mit dem Monatswechsel vorbei – kühl wird es jedoch nicht. Die Prognosen zeigen: Auch der Herbst setzt auf milde Temperaturen und vielerorts fehlenden Regen.
Sommer endet ohne Rekord
Der Deutsche Wetterdienst hat den Sommer 2025 vorläufig bilanziert. Mit einer Mitteltemperatur von rund 18 bis 18,5 Grad war er zwar warm, aber kein Rekordsommer – der Spitzenwert von 2003 mit 19,7 Grad bleibt unangefochten. Beim Niederschlag dürfte sich ein Wert im Bereich des Mittels einstellen, bei den Sonnenstunden ein leichtes Plus. Auffällig ist, dass Juni und Juli trotz gegensätzlicher Wahrnehmung denselben Mittelwert hatten, erst eine kurze Hitzewelle hob den August über den Schnitt. Damit verabschiedet sich ein Sommer, der von Kontrasten geprägt war, ohne ganz große Extreme. Spannend bleibt, ob der meteorologische Herbst sich nahtlos einfügt. Ein Blick in die Details verrät da wohl mehr.
September: Spätsommer in Verlängerung

Das europäische Wettermodell (ECMWF) zeigt für den September ein Temperaturplus von rund 2,7 Grad gegenüber dem langjährigen Vergleich. Das bedeutet: Viele Regionen starten mit einem Hauch von Altweibersommer, und selbst in der zweiten Monatshälfte sind warme Tage noch wahrscheinlich. Gleichzeitig rechnet das Modell mit einem deutlichen Niederschlagsdefizit – rund 39 Millimeter fehlen. Längere trockene Phasen dürften daher die Regel sein. Zusammengefasst: Ein September, der oft nach Sommer aussieht, aber den Niederschlag weiter knapp hält.
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Oktober: Mildes Grundrauschen, Regen bleibt rar

Auch im Oktober setzt sich die milde Linie fort. Die Temperaturen liegen etwa 2 Grad über dem Durchschnitt, was in vielen Regionen noch Tageshöchstwerte zwischen 18 und 22 Grad erlaubt. Damit zeigt sich der Monat golden, auch wenn die Sonne nicht täglich scheint. Zwar sind wechselhafte Episoden mit Schauern möglich, doch in der Gesamtsumme fehlen rund 30 Millimeter Regen. Der Oktober 2025 dürfte also eher als freundlicher und trockener Herbstmonat in Erinnerung bleiben – ein Wetter, das vielerorts noch Spaziergänge im T-Shirt zulässt, aber den trockenen Böden keine Entspannung liefert.
November: Mild, wo sonst graues Schmuddelwetter herrscht

Normalerweise hält der November Einzug mit trüben Tagen, Nieselregen und erstem Frost. 2025 sieht es anders aus: Das europäische Modell zeigt eine Abweichung von 3,7 Grad über dem langjährigen Schnitt. Damit reiht sich der November in die Monate mit ungewöhnlich milder Witterung ein. Statt grauer Tristesse sind vielerorts zweistellige Höchstwerte möglich, während Kaltluftausbrüche eher die Ausnahme bleiben. Auch beim Niederschlag setzt sich der Trend fort – rund 44 Millimeter weniger als üblich. Statt matschiger Felder und grauer Dauerregen herrscht vielerorts trockene, vergleichsweise freundliche Witterung.
NOAA: Bestätigung mit Nuancen

Auch die US-Wetterbehörde NOAA sieht den Herbst 2025 durchweg zu warm. Bei den Niederschlägen fällt das Bild allerdings etwas weniger drastisch aus: Während das ECMWF für Deutschland flächendeckend große Defizite berechnet, signalisiert NOAA im September normale Werte und erst im Oktober sowie November leicht trockene Tendenzen. Die stärkeren Defizite verlagern sich südlich in den Mittelmeerraum und nach Südosteuropa. Für Deutschland ergibt sich damit ein differenzierteres Bild – die Wärme ist sicher, die Trockenheit zumindest im Ausmaß noch unsicherer und die Saison der Herbststürme wäre bei dieser Variante sicherlich aktiver.
Der Herbst 2025 wirkt vielerorts wie eine Fortsetzung des Sommers. Temperaturen über dem Schnitt der vergangenen Jahre und wenig Regen sind die klaren Trends, wobei das Ausmaß der Trockenheit je nach Modell variiert. Die milde Linie scheint sich weiter zu halten.
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