Unwetter wandern weiter
Mittelmeer kommt nicht zur Ruhe - Extremer Starkregen zieht Richtung Italien und Adria
Es ist Ferienzeit - und am Mittelmeer geht es richtig rund beim Wetter. Während sich bei uns seit Tagen ruhiges Herbstwetter zeigt, sorgt in Südeuropa ein Tief für große Unruhe mit erheblicher Unwettergefahr!
Ausgangslage: Unwettertief noch über dem westlichen Mittelmeer

Sturmtief Alice ist noch nicht fertig mit seinen verheerenden Regenfällen. Die letzten Tage hat es vor allem im Osten Spaniens und auf den Balearen gewütet. Jetzt zieht dieses Tief weiter über Sardinien Richtung Süditalien und Sizilien, um am Ende der Woche am Balkan und dem westlichen Griechenland anzukommen.
Krasse Regenmengen erwartet - bis zu 300 Liter

Spanien und die Balearen haben Alice mehr oder weniger überstanden. Jetzt macht sich das Unwettertief auf dem Weg in Richtung Osten. Am Mittwoch wird es Sardinien, Sizilien und Süditalien erreichen. Die Regenmengen bewegen sich weiterhin in sehr gefährlichen Bereichen. Die Prognosen gehen von 100 bis 200 Litern Regen aus, lokal können es aber auch 300 bis 350 Liter sein. Und wenn es ganz schlecht läuft, fällt das alles in sehr kurzer Zeit. Das sind fast zwei volle Badewannen, die sich da auf jeden einzelnen Quadratmeter ergießen. Das kann nicht gut gehen und keine noch so gute Kanalisation oder irgendeine Art von Erdboden aufnehmen.
Die Gewitter mit Starkregen ziehen am Donnerstag weiter Richtung Adria und östliches Mittelmeer. Besonders betroffen sind dann Albanien und das westliche Griechenland mit den vorgelagerten Inseln Korfu oder Zakynthos. - beleibte Ferieninseln gerade im Herbst. Auch hier können die gleichen Größenordnungen an Regen herunterkommen mit fatalen Folgen.
Diese Wettergefahren bestehen

Nicht nur die enormen Regenmengen sind eine große Gefahr, sondern auch das Relief der Küsten, die den gefallenen Regen schnell in tiefere Gebiete abfließen lassen. Es drohen lokale Überschwemmungen und Erdrutsche in den jeweiligen Küstengebieten. Mit Problemen oder Ausfällen im Auto-, Bahn- oder Flugverkehr muss gerechnet werden. In den Gewitterzellen drohen weiterhin Hagel und Sturmböen. Über dem Meer entwickeln sich eventuell gefährliche Wasserhosen.
Extreme Prognosen gehen sogar rauf bis auf 600 Liter
Und noch eine weitere Gefahr besteht laut unserem wetter.de-Meteorologen Björn Alexander: „Die Wettermodelle berechnen in ihrer Maximalabschätzung sogar Größenordnungen von bis zu 600 Liter Regen. Und die sind nach dem Rückblick auf die letzten extremen Wetterereignissen gar nicht so abwägig. Denn da passierte es schon das eine oder andere Mal, dass der Ausreißer in den Berechnungen recht behalten hat.”