Orkantief brettert über Nordeuropa

Bis +10 Grad mit Schmackes - Winter macht für viele Pause

von Claudia Träger

Nach dem Glatteis ist vor dem Glatteis - so ist es ja im Winter oft. Dazwischen wird es jetzt aber mal kurz so richtig warm. Grund für das laue Lüftchen bei uns ist ein Orkantief vor den Britischen Inseln, das nach Skandinavien zieht.

Die Ausgangslage: Wetterberuhigung mit Hoch Alrun

Einmal Zeit zum Durchschnaufen zwischen Schnee- und Glättelagen. Hoch Alrun kommt und beruhigt das Wetter. Im Nordwesten Deutschlands streifen aber schon die Ausläufer der Tiefs Yonatan und Xander. Diese beiden Tiefs sorgen vor allem am Freitag von Schottland bis nach Südskandinavien für stürmisches Wetter. Für uns kommt damit mit viel Schmackes feuchte, recht milde Luft ins Land. Der Winter macht Pause.

10 Grad am letzten November - Frost wird in den Südosten von Deutschland abgedrängt.
10 Grad am letzten November - Frost wird in den Südosten von Deutschland abgedrängt.

Tief Yonatan wirbelt über den Atlantik: Orkanböen von Schottland bis nach Norwegen

Schauen wir uns erstmal Tief Yonatan genauer an. Es entwickelt sich zum Orkantief und sorgt von Donnerstagabend bis Freitagfrüh im Westen und Norden Schottlands für Sturm- und Orkanböen. Am heftigsten wird es auf den Hebriden und auf den Gipfeln der Highlands, wo Böen um 160 km/h möglich sind. Abseits der West- und Nordküste und der Berge muss verbreitet mit Böen zwischen 70 und 110 km/h gerechnet werden. Tagsüber wütet der Sturm am Freitag vor allem auf den Orkney- und Shetlandinseln mit Böen von 100 bis 140 km/h.

Tief Yonatan wird besonders für Schottland gefährlich.
Tief Yonatan wird besonders für Schottland gefährlich.


Nicht mehr ganz so heftig trifft es von Freitag auf Samstag die Region Bergen und Trondheim in Norwegen. Dort sind über der See Orkanböen um 130 km/h möglich. In den Fjorden haben sich die Böen aber meist schon deutlich abgeschwächt.

Viel Wind und Regen für Deutschland

Mit dieser Orkantief-Power wird die milde Luft auch bis Deutschland geschleudert. Von Nordwesten her, wo es entsprechend windig ist, arbeitet sie sich ins Land vor. Am Niederrhein schnellen am Freitag und Samstag die Temperaturen auf 10 Grad hoch. In den Mittelgebirgen und vor allem nach Südosten hin können ein paar kalte Ecken mit Glatteisgefahr übrigbleiben.

Achtung Glatteis! 1. Advent zwischen Schnee, Glätte-Chaos und Schmuddelwetter

Die Luftmasse, die da herangepeitscht wird, ist leider nicht nur mild, sondern auch feucht. So ist der Wärmeschub auch mit vielen Wolken und Regen verbunden.

Am Sonntag zieht von England her ein Tief zur Nordsee und einige Wettermodelle verbinden damit Sturmgefahr auch für Deutschland. Sicher ist das allerdings noch nicht.

Ein Sturmtief könnte den 1. Advent im Westen etwas durcheinander wirbeln.
Ein Sturmtief könnte den 1. Advent im Westen etwas durcheinander wirbeln.

Und der nächste Schwung milder Luft ist auch nicht fern. Es sieht nach einem weiteren Satz der Temperaturen nach oben aus. Dann gäbe es Mitte der kommenden Woche erneut Spitzenwerte von 10 Grad und mehr im Westen.

12 Grad am 2. Dezember - Winter fühlt sich anders an.
12 Grad am 2. Dezember - Winter fühlt sich anders an.

Trend sieht kälter aus

Dann sollte der Tiefpunkt des Winters und der Höhepunkt der Temperaturen erreicht sein. Es wird nach und nach kälter und Weihnachten ist sogar Schnee nicht ausgeschlossen.

42-Tage-Wettertrend für Deutschland: Dezember wird immer kälter und Weihnachten mit Schnee ist drin

Verwendete Quellen: wetter.de