Besonders gefährliche Wetterzonen

Unwetter und Tornadogefahr – Tief Niksala wirbelt Europa durcheinander

von Karim Belbachir

Von Portugal bis Griechenland sorgt Tief Niksala für extremes Wetter. In mehreren Regionen drohen Gewitter, Sturzregen und lokale Überflutungen – teils sind auch Tornados möglich.

Tief Niksala erfasst weite Teile Europas

Ein ausgedehntes Tiefdruckgebiet mit dem Namen Niksala bestimmt derzeit das Wetter von den Britischen Inseln bis zur Iberischen Halbinsel. Es lenkt feuchte und milde Luftmassen vom Atlantik weit nach Süden und Osten. Während sich über Mitteleuropa trübes Herbstwetter hält, entstehen rund um das Mittelmeer und an der Atlantikküste besonders gefährliche Wetterzonen. Portugal, Spanien, Südfrankreich und Griechenland geraten dabei in den Fokus – dort drohen heftigste Unwetter.

Westen Europas: Tornadogefahr in Portugal und Spanien

Über Portugal und den Westen Spaniens ziehen teils heftige Gewitter hinweg. Begleitet werden sie von Starkregen, Sturmböen und Hagel. In einzelnen Regionen könnten die Niederschläge nach Modellrechnungen Spitzenwerte um 200 Liter pro Quadratmeter erreichen – genug, um kleinere Flüsse anschwellen zu lassen und Überschwemmungen auszulösen. Besonders in Teilen Portugals und im Westen Spaniens treffen feuchtwarme Luft vom Atlantik und kühlere Luftmassen aufeinander. Diese Kombination kann Gewitterzellen hervorbringen, in denen sich lokal auch Tornados bilden könnten. Der Wind frischt zeitweise stark auf, Böen können Sturmstärke erreichen.

Gewitter in Hessen
Europa steht unter dem Einfluss eines ausgedehnten Tiefdruckgebiets mit dem Namen Niksala.

Südfrankreich: Regenmassen am Mittelmeer

Ein zweites Niederschlagszentrum liegt am Mittelmeer in Südfrankreich. Dort stauen sich feuchte Luftmassen an den Gebirgen und sorgen für anhaltende Regenfälle. Nach aktuellen Modellläufen könnten bis zu 240 Liter pro Quadratmeter zusammenkommen – besonders in den Küstenregionen zwischen Montpellier und Nizza. Lokal sind Überflutungen und Erdrutsche nicht ausgeschlossen. Die gesättigten Böden nehmen kaum noch Wasser auf, und Straßen könnten binnen kurzer Zeit überflutet werden. Damit gehört Südfrankreich aktuell zu den am stärksten betroffenen Regionen Europas.

Griechenland und Ägäis: Lokale Unwetter und Wasserhosen möglich

Auch in Griechenland und rund um die Ägäis treten teils heftige Schauer und Gewitter auf. Entlang der Küsten kann es zu kurzzeitig starkem Regen kommen, vereinzelt sind Wasserhosen möglich. Die Temperaturen liegen zwischen 16 und 22 Grad, was die feuchtwarme Luft zusätzlich instabil macht. Besonders im Süden Griechenlands, etwa auf Kreta, könnte sich die Lage weiter zuspitzen, wenn sich das Tief weiter nach Südosten verlagert. Damit bleibt der östliche Mittelmeerraum ebenfalls von Niksalas Einfluss betroffen.

Europa erlebt damit einen turbulenten Novemberauftakt – mit Starkregen, Sturmböen und regionaler Tornadogefahr. Tief Niksala zeigt eindrucksvoll, wie groß die Wetterunterschiede auf dem Kontinent derzeit sind: Während Deutschland mit rekordnahen Temperaturen gebietsweise viel Sonne abbekommt, kämpfen der Westen und Südosten mit den Kräften des Herbststurms.