Unerwünschte Untermieter

Marder machen Lärm, Dreck und Schäden – so wirst du sie wieder los

von Karim Belbachir

A small pine marten crouches under the front of a car
Marder können erheblichen Schaden an Autos verursachen.

Sie schleichen sich nachts aufs Dach oder unters Auto und hinterlassen Chaos: Marder sind lästig – und oft teuer. Doch mit ein paar Tricks kannst du sie vertreiben, ohne ihnen zu schaden.

Marder im Haus und Auto – Schäden können gefährlich sein

Wenn es nachts über dir poltert, kann es gut sein, dass ein Marder auf dem Dachboden sein Unwesen treibt. Die Tiere nutzen jede Lücke – etwa lose Dachziegel, offene Lüftungsschlitze oder kaputte Dämmungen, um ins Warme zu gelangen. Hinweise auf einen Marderbefall sind typische Trittsiegel, Kotspuren, Nistmaterial und beißender Geruch. Vor allem im Frühjahr sind Marder besonders aktiv, weil sie sich Brutplätze suchen.

Auch im Auto richten Marder erheblichen Schaden an. Besonders häufig werden Zündkabel, Dämmmatten, Kühlmittelschläuche und Bremsschläuche durchgebissen. Der Grund: Revierverhalten. Riecht ein Marder einen Rivalen im Motorraum, kann das seine Aggression wecken – und er beißt zu. Das kann gefährlich werden. Die Teilkasko zahlt zwar viele Schäden, aber nicht immer den Folgeschaden, wenn z. B. ein durchgebissenes Kabel zum Unfall führt.

Was hilft wirklich gegen Marder?

Es gibt viele Hausmittel und technische Lösungen – aber nicht alle wirken langfristig:

  • Geruchsstoffe wie Hundehaare oder WC-Steine können helfen, doch gewöhnen sich Marder oft daran
  • Mardersprays überdecken Reviergerüche und wirken abschreckend – müssen aber regelmäßig erneuert werden
  • Ultraschallgeräte senden für Menschen unhörbare Töne aus und sind besonders fürs Auto geeignet
  • Elektroplatten im Motorraum schrecken Marder zuverlässig ab, wenn sie korrekt eingebaut sind
  • Dachschutz: Dichtungen aus Draht, Lochblech oder spezielles Marderband versperren den Weg in den Dachboden – die effektivste Maßnahme

Was verboten ist – und was erlaubt bleibt

Marder unterliegen dem als Wild dem Jagdrecht und haben Schutz- und Schonzeiten. Sie dürfen dementsprechend nicht ohne weiteres verletzt oder gar getötet werden – auch nicht mit Fallen, Gift oder schmerzhaften Stromschlägen. Wer einen Marder fangen will, braucht eine behördliche Genehmigung und muss ihn lebend umsiedeln. Selbst das ist oft nur Spezialisten erlaubt. Wer gegen diese Regeln verstößt, riskiert hohe Bußgelder.

Wenn der Marder trotz aller Maßnahmen nicht verschwindet oder große Schäden verursacht, lohnt sich der Anruf beim Profi. Auch zuständige Jäger können um Rat oder Auskunft gefragt werden. Schädlingsbekämpfer analysieren die Einfallstore, vertreiben das Tier mit Vergrämungsmitteln und sichern das Gebäude dauerhaft. Die Kosten liegen je nach Aufwand bei mehreren hundert Euro – können sich aber lohnen, um wieder ruhig schlafen zu können.

Wann sind Marder besonders aktiv?

Die Aktivität von Mardern hängt stark von der Jahreszeit ab – und damit auch vom Wetter. Wer weiß, wann die Tiere besonders unterwegs sind, kann besser vorbeugen:

  • Frühjahr: Marder markieren ihr Revier, suchen Brutplätze – dabei dringen sie oft in Häuser oder Autos ein
  • Sommer: Jungtiere erkunden die Umgebung, es kommt vermehrt zu neuen Schäden – auch an Autos
  • Herbst: Die Tiere suchen sich wettergeschützte Unterschlüpfe für den Winter – Dachböden sind besonders beliebt
  • Winter: Die Aktivität nimmt ab, aber Marder bleiben wachsam und nutzen warme Rückzugsorte