Kühle Tricks im Hitzesommer

Kalte Dusche bei Hitze – warum das oft der falsche Weg ist

von Karim Belbachir

Je kühler Sie duschen, desto kälter bleibt auch Ihre Wohnung.
Die kalte Dusche ist nicht unbedingt die beste Idee bei Hitze.

Erfrischung unter eiskaltem Wasser klingt bei brütender Hitze verlockend – kann den Körper aber in manchen Situationen sogar belasten. Wir erklären, warum das so ist und welche Abkühlmethoden wirklich helfen:

Der Mythos der kalten Dusche

An heißen Tagen ist der Griff zum kältesten Wasserhahn fast reflexartig. Doch der plötzliche Kälteschock verengt die Blutgefäße in der Haut. Das bedeutet: Wärme staut sich im Körperinneren, anstatt sie abzugeben. Wer sich direkt nach der eiskalten Dusche wieder wie im Backofen fühlt, erlebt genau diesen Effekt.

Was stattdessen funktioniert

Lauwarmes Wasser – etwa zwischen 20 und 25 Grad – ist deutlich effektiver. Die Blutgefäße bleiben weit, Schweiß kann weiter verdunsten und so für nachhaltige Kühlung sorgen. Entscheidend ist ein sanfter Temperaturunterschied, nicht der Sprung ins Eiswasser.

Ganz verbannen muss man die kalte Dusche nicht. Nach intensiver körperlicher Arbeit oder Sport kann sie helfen, die Kerntemperatur schnell zu senken. Dann zählt der sofortige Kühleffekt mehr als die langfristige Wärmeregulierung.

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Weitere clevere Abkühlmethoden

Wer Abwechslung sucht, muss nicht gleich ins kalte Wasser springen – es gibt viele sanfte Wege, den Körper herunterzufahren:

  • Wechselgüsse: Warm und kühl im Wechsel stärkt den Kreislauf und belebt.
  • Kühle Fußbäder: Perfekt für schnelle Erfrischung ohne den ganzen Körper auszukühlen.
  • Feuchtes Tuch im Nacken: Die Verdunstungskälte wirkt gezielt dort, wo viele Blutgefäße verlaufen.

Vorsicht bei Kreislaufproblemen

Menschen mit Herz-Kreislauf-Beschwerden sollten extreme Temperatursprünge vermeiden. Der Kälteschock kann den Blutdruck in die Höhe treiben und im schlimmsten Fall zu Schwindel oder Ohnmacht führen. Wer unsicher ist, tastet sich besser langsam an kühlere Temperaturen heran.