Kühle Ausflugsziele

Diese Höhlen bringen dich sicher durch die Hitze

von Karim Belbachir

Wenn die Sonne erbarmungslos brennt, helfen manchmal nur noch ein paar Stufen in die Tiefe. Diese vier Höhlen aus allen Himmelsrichtungen Deutschlands bieten nicht nur Abkühlung, sondern auch beeindruckende Einblicke unter die Erde.

Erfrischung aus dem Fels

Während draußen Temperaturen von 30 Grad und mehr erwartet werden, bleibt es in Höhlen konstant kühl – oft zwischen 7 und 9 Grad. Der Grund: Höhlen sind durch die umgebende Erdmasse thermisch gut isoliert, sodass selbst extreme Wetterlagen kaum Einfluss auf die Innentemperatur haben. Wer also in den kommenden Tagen dem Sommer entkommen möchte, findet unterirdisch nicht nur Ruhe, sondern auch faszinierende Einblicke in Millionen Jahre alte Gesteinswelten.

Segeberger Kalkberghöhle – Fledermausrevier im Norden

Bad Segeberger Kalkberghöhle
Führung durch die Kalkberghöhle in Bad Segeberg: Die Höhle entstand durch Auslaugung im Gips und ist heute Heimat tausender Fledermäuse.

In Bad Segeberg liegt die nördlichste Schauhöhle Deutschlands. Sie entstand in einer Gipslinse und unterscheidet sich deutlich von klassischen Tropfsteinhöhlen: Statt glitzernder Stalaktiten gibt es ein ausgewaschenes Höhlensystem – und rund 30.000 Fledermäuse, die hier überwintern. Die Höhle kann nur im Rahmen einer Führung besucht werden, der Zugang erfolgt über das Infozentrum Noctalis.

  • Größe: rund 2.300 Meter Gesamtlänge, ca. 300 Meter begehbar
  • Eintritt: über Noctalis-Zentrum, Erwachsene 9,50 Euro, Kinder 7 Euro
  • Höhlenart: Gips-/Anhydrit-Höhle, ohne Tropfsteine

Sturmannshöhle – Urgewalt im Allgäu

Sturmannshöhle im Allgäu
Tief eingeschnittene Gänge und Felskammern: Die Sturmannshöhle im Allgäu führt durch den Schrattenkalk bis in über 300 Meter Tiefe.

Sie ist die einzige begehbare Spalthöhle im bayerischen Alpenraum und führt tief hinab in die Gesteinswelt des Schrattenkalks. Besucher folgen dem rauschenden Höhlenbach durch teils enge Gänge bis in eine Tiefe von über 300 Metern über dem Talboden. Der Weg ist gesichert, aber mit vielen Stufen – festes Schuhwerk ist Pflicht.

  • Größe: 460 Meter Gesamtlänge, ca. 300 Meter begehbar
  • Eintritt: Erwachsene 6 Euro, Kinder 4 Euro
  • Höhlenart: Schrattenkalk-Schachthöhle mit Bachlauf, keine Tropfsteine

Wiehler Tropfsteinhöhle – Farbenpracht im Westen

Wiehler Tropfsteinhöhle
Stalaktiten, Wasserbecken und Wunschmünzen: Die Wiehler Tropfsteinhöhle begeistert mit farbenfrohen Kalkformationen auf engstem Raum.

Wer klassische Tropfsteine sehen will, ist in Wiehl richtig: Stalaktiten und Stalagmiten in verschiedensten Formen und Farben schmücken die Höhle, die in den 1860er-Jahren entdeckt wurde. Heute führt ein rund 45-minütiger Rundgang durch eine zauberhafte Unterwelt aus Kalkstein. Die Temperaturen bleiben das ganze Jahr über bei kühlen neun Grad.

  • Größe: rund 110 Meter begehbar
  • Eintritt: Erwachsene 6,50 Euro, Kinder 5 Euro
  • Höhlenart: Tropfsteinhöhle im Kalkstein

Syrauer Drachenhöhle – Unterirdisches Theater im Osten

Syrau, Germany - May 10, 2024: Entrance to Syrau Dragon Cave, the only naturally formed stalactite cave in Saxony, discovered in 1928 by Ludwig Undeutsch
Ein märchenhafter Einstieg ins Unterirdische: Der Eingang zur Drachenhöhle in Syrau führt zu Tropfsteinen, Lichtspielen – und einem Drachen.

Im Vogtland liegt diese liebevoll inszenierte Tropfsteinhöhle, die ihren Namen einem Drachenmythos verdankt. Neben klassischen Höhlenführungen wird hier sogar ein Lichterspiel mit Soundeffekten gezeigt, das den Drachen „Justus“ aufleben lässt. Besonders eindrucksvoll ist der große Dom mit seinen mächtigen Tropfsteinformationen.

  • Größe: ca. 350 Meter Führungsweg
  • Eintritt: Erwachsene 6 Euro, Kinder 3,50 Euro
  • Höhlenart: Tropfsteinhöhle im Plänerkalk, inszeniert mit Lichteffekten

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