Koffer schneller in der Hand

So landet das Gepäck zuerst am Band

von Amelie von Kruedener

Wenn alle Passagiere wie Aasgeier am Gepäckband lauern und die Nerven blank liegen, beginnt das wahre Endgame jeder Flugreise. Während andere noch auf ihren Koffer starren, rollt er für manche längst in Richtung Ausgang. Wer beim Warten nicht warten will, braucht mehr als Glück – nämlich Strategie. Hier kommen die besten Tricks, um schneller an den eigenen Koffer zu kommen.

Der Koffer mit dem VIP-Ticket

Der wohl einfachste Trick ist eigentlich kein Trick, etwas teuer, aber effektiv: Priority-Gepäck. Wer Business oder First Class fliegt oder Vielfliegerstatus hat, bekommt den Koffer bevorzugt auf das Band gelegt. Einige Airlines bieten Priority-Label auch als Zusatzleistung an – manchmal schon für kleines Geld. Das spart mit etwas Glück zehn bis zwanzig Minuten am Band.

Schrill statt schwarz

Ein Koffer in Einheitsgrau landet gern mal auf dem Haufen der Unauffälligen. Wer auffällt, wird auch schneller sortiert – sagen zumindest einige Gepäckmitarbeiter. Bunte Aufkleber, neonfarbene Kofferschleifen oder ein knalliges Cover können helfen. Der Clou: Es geht nicht nur ums schnellere Erkennen, sondern auch darum, dass Flughafenpersonal auffällige Gepäckstücke oft leichter wiederfindet und schneller greift.

Nie wieder am Gepäckband ewig warten? Ein auffälliger Koffer könnte helfen.
Nie wieder am Gepäckband ewig warten? Ein auffälliger Koffer könnte helfen.

Frag das Bodenpersonal

Bei kleineren Flughäfen lohnt es sich, direkt nach der Landung nach der Position des richtigen Gepäckbands zu fragen – das spart Zeit beim Herumsuchen. Noch cleverer: Wer freundlich beim Einchecken darum bittet, dass der Koffer „last in, first out“ verladen wird, hat Chancen, dass er als Erstes wieder auftaucht. Gilt natürlich nur, wenn der Check-in kurz vor Annahmeschluss passiert.

Früh rein, spät raus?

Die alte Legende: Wer als Letzter eincheckt, bekommt den Koffer als Erstes zurück. Manchmal stimmt das, weil dieser Koffer dann zuletzt im Flugzeug verstaut wird – und beim Ausladen zuerst drankommt. Allerdings hängt das stark vom Flughafen und der Bodencrew ab. Ein bisschen Glücksspiel bleibt also dabei.

Koffer mit Köpfchen

Achtung! GPS-Tracker sind nicht in jedem Land erlaubt - Indien beispielsweise verbietet sie strengstens.
Achtung! GPS-Tracker sind nicht in jedem Land erlaubt - Indien beispielsweise verbietet sie strengstens.

Smart Luggage, also Koffer mit GPS oder Bluetooth-Tracker, helfen zwar nicht beim schnelleren Ausladen, aber beim Lokalisieren. Wenn der Koffer irgendwo auf dem Rollfeld irrt oder am falschen Band landet, weiß der Besitzer es schneller als die Airline. Praktisch auch beim Umsteigen.

Taktik schlägt Zufall

Wer’s eilig hat, kombiniert mehrere Tricks: auffälliger Koffer, spätes Einchecken oder Priority-Zusatz buchen – und im Idealfall noch ein Tracker drin. Mit ein bisschen Glück und Strategie wird das Gepäckband zur Durchlaufstation statt zum Wartebalkon. Und während die anderen noch scannen, ist man schon auf dem Weg zur nächsten Etappe.

Gepäckband-Don’ts – was man besser bleiben lässt

Warten am Gepäckband kann nerven, aber manche Aktionen machen’s noch schlimmer. Diese No-Gos sollte man sich sparen – für weniger Stress und mehr Übersicht.

  • Direkt am Band kleben - Wer einen Schritt zurücktritt, sieht mehr und blockiert niemanden.
  • Fremde Koffer anfassen - Jeden schwarzen Trolley zu testen ist peinlich und verdächtig. Besser: Eigenes Gepäck gut markieren.
  • Kinder spielen lassen - Das Band ist kein Abenteuerspielplatz. Unfallgefahr – für alle.
  • Drängeln und schubsen - Hilft null und sorgt nur für Ärger. Koffer kommen nicht schneller, nur die Stimmung kippt.
  • Tunnelblick aufs Band - Manchmal steht der Koffer längst daneben oder dreht seine Runden woanders.
  • Laut telefonieren - Keiner will private Gespräche mithören. Lieber kurz mal schweigen.

(avo)