Wir brauchen dringend Regen

Trockenheit hat auch was Gutes: Die Schnecken mögen das gar nicht

von Oliver Scheel

Spanische Wegschnecke
Der spanischen Wegschnecke ist es zu trocken - gut für die Gärtner.

Es ist derzeit viel zu trocken. Besonders für das nun anstehende Pflanzenwachstum wird das zu Problemen führen. Viele Bauern und Kommunen haben schon mit dem Beregnen von Feldern und Parks begonnen - viel zu früh. Ein Gutes hat die Trockenheit: Wenigstens die Hobbygärtner dürfen sich freuen, denn die fiesen Nacktschnecken mögen die Trockenheit gar nicht.

Das trockene Frühjahr haben viele Jungtiere nicht überlebt

Schnecken werden dann zur Plage, wenn der Winter mild ist und damit viele ihrer Eier die kalte Jahreszeit überleben. Und dann mögen sie ein richtig feuchtes Frühjahr. Schnecken brauchen nämlich viel Feuchtigkeit. Die ist in diesem Jahr überhaupt nicht gegeben. - es ist viel zu trocken.

Wegen des milden Winters starteten die Populationen von einem relativ hohen Niveau, „aber es ist davon auszugehen, dass sie sich aufgrund der Trockenheit nicht so rasant entwickeln werden”, erklärte Markus Pfenninger vom Senckenberg Biodiversität und Klima Forschungszentrum in Frankfurt. Viele Jungtiere fielen der Trockenheit direkt zum Opfer. Zudem werde dadurch die mögliche Zeit für die Nahrungsaufnahme eingeschränkt, was die Tiere langsamer wachsen und sich später vermehren lasse.

2024 war viel zu nass - die Schnecken jubilierten

Im vergangenen Jahr war es klatschnass und warm. Vor allem die spanische Wegschnecke Arion vulgaris machte sich hungrig über Salate und ganze Beete her. „Schlimm” hatte Michael Schrödl von der Zoologischen Staatssammlung München (ZSM) das Ausmaß im vergangenen Jahr genannt.

Natürliche Fressfeinde hat die Schnecke kaum, denn Igel und Kröten verlaufen sich eher selten in unsere Gärten. „Arion vulgaris ist ein Profiteur der Einöde in den Gärten”, wie Schrödl einmal sagte.

April wird auch viel zu trocken sein

Unser Langfristprognose ist zwar gut gegen eine Schneckenplage 2025, aber Sorgenfalten dürfte sie dennoch auf die Stirn der Gärtner treiben. Denn es ist bis Mitte April kein Regen berechnet. Das wird zu einem erhöhten Verbrauch von Trinkwasser führen, denn die Regentonnen sind leer und es muss sicher bald gewässert werden. Da auch die Bauern und die Großgärtnereien schon wässern, sind Beschränkungen im privaten Bereich in näherer Zukunft nicht mehr auszuschließen. Noch ist die Verfügbarkeit von Wasser aber kein Problem.

Der April bringt viel zu wenig Niederschlag
Der April bringt viel zu wenig Niederschlag

Erst Mitte April sind wieder nennenswerte Niederschläge berechnet. Dennoch wird der April mit einem Defizit zu Ende gehen - es wäre der dritte zu trockene Monat in Folge.

(osc)