Dünger deluxe zum Nulltarif

Erdbeeren lieben Kaffeesatz & Co.

von Amelie von Kruedener

Mit Küchenresten zur XXL-Ernte – ganz ohne teuren Spezialdünger aus dem Laden.
Mit Küchenresten zur XXL-Ernte – ganz ohne teuren Spezialdünger aus dem Laden.

Mit einem einfachen, fast kostenlosen Trick lässt sich die Erdbeer-Ernte im eigenen Garten ordentlich pushen – ganz ohne teuren Spezialdünger aus dem Baumarkt. Wer weiß, was Erdbeeren wirklich mögen, kann mit Küchenabfällen und ein bisschen Timing zur Erdbeer-Königin oder zum Erdbeer-König des Gartens werden.

Erdbeeren haben Hunger – aber nicht auf alles

Erdbeeren zählen zu den sogenannten Starkzehrern. Das heißt: Sie brauchen viele Nährstoffe, vor allem zu Beginn der Saison. Besonders Kalium und Phosphor kurbeln die Blüten- und Fruchtbildung an. Stickstoff ist auch wichtig, aber bitte nicht zu viel – sonst schießen nur die Blätter ins Kraut, und die Beeren bleiben aus.

Der Kost-Nix-Dünger: Was die Küche hergibt

  1. Kaffeesatz - Enthält Stickstoff, Kalium und Phosphor – ein echtes Rundum-Paket. Einfach trocknen lassen, dann um die Pflanzen streuen und leicht einarbeiten. Nicht zu dick auftragen, sonst schimmelt’s.
  2. Bananenschalen - Ein Kalium-Booster schlechthin. In kleine Stücke schneiden und unter die Erde mischen. Oder trocknen, mahlen und streuen. Wichtig: unbehandelte Bio-Schalen verwenden.
  3. Eierschalen - Zerdrückt liefern sie Calcium, das die Pflanze stärkt und die Bodenstruktur verbessert. Optimal in Kombination mit saurem Boden, wie Erdbeeren ihn mögen.
  4. Brennnesseljauche - Der Klassiker aus dem Garten – einfach Brennnesseln in Wasser ansetzen, eine Woche ziehen lassen, dann im Verhältnis 1:10 verdünnt gießen. Enthält viel Stickstoff und regt das Wachstum an.

Wann düngen?

  • Frühjahr: Beim Austrieb starten – jetzt ist der Nährstoffbedarf am höchsten.
  • Vor der Blüte: Noch einmal mit kalium- und phosphorreichen Zusätzen nachhelfen.
  • Nach der Ernte: Letzte Düngung für die Blütenansätze der nächsten Saison. Jetzt gerne etwas mehr Stickstoff.

Extra-Tipps: Mulchen mit Stroh

Stroh unter den Pflanzen hält die Früchte trocken, verhindert Fäulnis und verbessert langfristig den Boden. Wer clever ist, streut zusätzlich eine dünne Schicht Kompost darunter.

Erdbeerfreunde im Beet – das richtige Umfeld

Erdbeeren sind zwar genügsam, aber sie mögen Gesellschaft. Ringelblumen halten Schädlinge fern, Knoblauch und Zwiebeln schützen vor Pilzen. Auch Salat oder Spinat passen gut als Beetnachbarn – sie lockern den Boden und konkurrieren nicht zu sehr um Nährstoffe. Nur Kohlarten besser fernhalten, das gibt schnell Stress.

Alte Pflanzen raus, neue Power rein

Nach spätestens drei Jahren lässt der Ertrag nach – Zeit für eine Verjüngungskur. Ableger der Mutterpflanzen oder neue Jungpflanzen bringen frischen Schwung ins Beet. Dabei gleich den Boden auflockern, Kompost einarbeiten und mit dem nächsten Kost-Nix-Cocktail starten.

DIY-Dünger in flüssiger Form

Wer Lust hat, kann auch flüssige Versionen ansetzen: Tee aus Bananenschalen, verdünnte Brennnesseljauche oder Kompostwasser. In einer Gießkanne aufgelöst, lassen sich so gezielte Düngergaben machen – besonders bei Trockenheit ein echter Booster.

Es ist also gar nicht so schwer, die süßen Früchtchen auch mit wenig Geld zu einer reichen Ernte zu bewegen. Mit ein bisschen Küchenabfall, etwas Geduld und einem Händchen fürs richtige Timing wird aus jedem Garten eine kleine Erdbeerplantage. Und das ganz ohne Chemie – nur mit dem, was ohnehin schon da ist.

(avo)