Sicher durch Europa: So reagiert man richtig

In welchen Ländern gibt es noch Bären?

von Amelie von Kruedener

Wandertouren durch europäische Länder sind wunderschön und nicht ganz ohne Gefahren. Kaum zu glauben, aber durchaus möglich ist eine zufällige Begegnung mit einem Bären. Und damit meinen wir nicht die Rocky Mountains in den USA. In Europa sind Bären in mehreren Ländern anzutreffen. Diese Begegnungen, obwohl selten, können gefährlich sein, wenn man nicht richtig vorbereitet ist.
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Bären in Europa: Ein Überblick über Regionen mit den felligen Raubtiere

In Europa sind Bären in mehreren Ländern heimisch, vor allem in den waldreichen und gebirgigen Regionen des Kontinents. Der Braunbär, als häufigste Art, ist vor allem in Osteuropa verbreitet, beispielsweise in Rumänien, Slowenien und der Slowakei. Hier leben die größten Populationen.

  • Slowenien - eine der höchsten Dichten an Braunbären in Europa.
  • Rumänien - beheimatet die größte Bärenpopulation in Europa, besonders in den Karpaten.
  • Slowakei - Bären sind in den Bergregionen weit verbreitet.
  • Finnland - vor allem in den östlichen und nördlichen Wäldern.
  • Schweden - Bären leben hauptsächlich in den nördlichen Teilen des Landes.
  • Norwegen - Bären kommen in einigen abgelegenen Gebieten im Osten vor.
  • Italien - insbesondere in den Alpen und im Abruzzen-Nationalpark.
  • Spanien - kleinere Populationen in den Pyrenäen.
  • Frankreich - Bären sind in den Pyrenäen zu finden.
  • Griechenland - insbesondere im Pindos-Gebirge.
  • Bulgarien - hier leben Bären in einigen Gebirgszügen.
  • Albanien - Teil der Balkan-Braunbärenpopulation.
  • Nordmazedonien - auch hier kommen Braunbären vor.
  • Bosnien und Herzegowina - Bärenpopulationen in abgelegenen Bergregionen.
  • Kroatien - vor allem in den Gebirgsregionen wie den Velebit-Bergen.
  • Österreich - vereinzelte Sichtungen in den Alpen.

Begegnungen mit Bären: Verhaltensregeln

Trotz der Faszination, die von diesen großen Raubtieren ausgeht, ist Vorsicht geboten, wenn man ihnen in der Wildnis begegnet. Grundsätzlich sollte man Ruhe bewahren und langsam handeln. Plötzliche Bewegungen oder lautes Schreien könnten den Bären erschrecken und eine defensive Reaktion hervorrufen. Es ist ratsam, langsam zurückzuweichen und dabei den Bären nicht direkt in die Augen zu schauen, da dies als Bedrohung aufgefasst werden könnte.

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Sicherheitsmaßnahmen und Schutz

Bevor man loswandert, ist ein Blick ins Internet über die lokale Bärenpopulation eine gute Idee. Man sollte sich stets bewusst sein, dass Bären in manchen europäischen Regionen durchaus präsent sind. Ein Bärenspray im Rucksack kann eine zusätzliche Sicherheitsmaßnahme sein. Ein letzter Tipp: Nicht in der Dämmerung oder im Dunkeln herumwandern, da Bären zu diesen Zeiten aktiver sind.

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Ist es ein Mythos, dass man sich groß machen soll und den Bären anschreien?

Ja, das ist tatsächlich eher ein Mythos und oft nicht die empfohlene Vorgehensweise. Sich groß zu machen und einen Bären anzuschreien kann in einigen spezifischen Situationen angebracht sein, zum Beispiel wenn ein Bär aktiv aggressives Verhalten zeigt oder sich auf einen Angriff vorbereitet. In solchen Fällen kann es helfen, sich groß zu machen, um den Bären einzuschüchtern und ihn davon zu überzeugen, dass man keine leichte Beute ist. Dies ist jedoch eher eine Strategie, die bei Schwarzbären in Nordamerika empfohlen wird.

Bei Braunbären, die in Europa häufiger vorkommen, raten Experten jedoch meist zu einem anderen Vorgehen: Ruhe bewahren, langsam zurückweichen und den Bären nicht direkt anschauen oder provozieren. Plötzliches Schreien oder aggressive Gesten könnten den Bären erschrecken oder provozieren, was die Situation gefährlicher machen könnte.

Generell ist es wichtig, bei einer Begegnung mit einem Bären die Situation einzuschätzen und ruhig zu bleiben. Vermeiden sollte man, den Bären in die Enge zu treiben oder ihm das Gefühl zu geben, dass keine Fluchtmöglichkeit besteht. In vielen Fällen wird der Bär sich zurückziehen, wenn er merkt, dass von den Menschen keine direkte Gefahr ausgeht.

(avo)