Dezember mit eisigen Vorhersagen
Prognose und Trend für den Winter 2022/2023 - wann wird es richtig kalt?
von Björn Alexander und Oliver Hantke
Die Langfristprognosen zeigen sich derzeit für den ersten Wintermonat richtig winterlich. Denn der Dezember zeichnet sich durch eiskalte Phasen aus. Und auch unsere amerikanischen Kollegen der NOAA sehen den Dezember zumindest in Teilen nicht zu warm. Das deutet auf eine spannende Entwicklung – auch in Richtung Weihnachten - hin.
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Wie sind die Vorhersagen für den Monat Dezember aus?

Wetter.de-Meteorologe Björn Alexander: „Die experimentellen Berechnung des Amerikanischen Wetterdienstes NOAA bewerten den Dezember zumindest im Norden als nicht zu warm. Das könnte hier auf ein längeres Hoch über Skandinavien hindeuten. Das wiederum könnte uns sehr kalte und trockene Luft mit einer östlichen bis nordöstlichen Strömung nach Deutschland bringen. Für den Süden wird der Monat zwar etwas wärmer gerechnet, aber in den Höhenlagen könnte es dennoch winterlich werden.” Zumal bei den aktuellen Vorhersagen die Ansichten selbst im Westen von Deutschland in Richtung kaltes Winterwetter im Dezember gehen.
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Vorhersagen sehen kalte, aber keine weißen Weihnachten

Der Blick in unseren derzeitigen Wettertrend für 6 Monate für den Ort Köln offenbart ab Mitte Dezember bis über Weihnachten hinweg eine sehr kalte Phase. Frost in den Nächten bis minus 10 Grad und selbst am Tage sind keine Plusgrade zu erkennen. Leider sind auch sehr wenig bis keine Niederschläge berechnet, so dass eine weiße Weihnacht derzeit eher unwahrscheinlich ist. Aber es sind ja auch noch über 2 Monate hin, da kann sich ja noch viel ändern, wie wir wissen. Mit dieser eisigen Phase könnte der Winter 2022/2023 sein Pulver auch schon fast verschossen haben, denn in den beiden weiteren Wintermonaten soll es dann nicht einmal mehr so kalt werden. Für unsere Heizkosten wäre das sehr positiv.
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DWD sieht einen leicht zu milden Winter

Der Deutsche Wetterdienst (DWD) äußert sich zur Winterprognose folgendermaßen:
Man darf gespannt sein, ob sich der Winter 2022/23 auch in den zunehmenden Erwärmungstrend einfügt, oder ob nach langer Zeit auch mal wieder ein kalter Winter droht. Die saisonalen Vorhersagen des DWD deuten eher auf einen leicht zu milden Winter. Aber selbst ein durchschnittlicher Winter dürfte vielen angesichts der milden vergangenen zehn Winterjahreszeiten als zu kalt vorkommen.
Fazit: Winter wird wohl trotzdem zu mild mit kalten Phasen
Schaut man auf die Trends für die weiteren Wintermonate und kombiniert diese mit den Messwerten der letzten Jahre, dann dürfte es kaum überraschen: Ein zu kalter Winter ist trotz der Dezember-Prognosen ziemlich unwahrscheinlich. Eisige Abschnitte sind aber auf jeden Fall drin. Gleichzeitig verweist Alexander noch auf weitere Faktoren, die unser Wetter beeinflussen können: „Beispielsweise das Wetter- und Klimaphänomen La Nina. Das spielt zwar bei unserm Wetter in Europa nicht direkt mit, kann aber in Kombination mit anderen Faktoren durchaus Einfluss auf unseren Winter nehmen.”
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Langfristvorhersagen sind experimenteller Natur
Wie Alexander erläutert, sind Langfristberechnungen natürlich mit entsprechender Vorsicht zu genießen: „Mit den Computertrends über fünf bis bis zehn Tage im Voraus hinaus verlassen wir die klassischen Wetterprognosen und wechseln in den experimentellen Bereich. Das sind eigentlich eher Hilfsmittel, die zum Beispiel der Energiewirtschaft dienen können.”
Aber auch dieses Thema hat und wird uns in den nächsten Wochen und Monaten leider ja weiter häufiger beschäftigen. Und so können wir nur hoffen, dass sich eher die wärmeren als die kalten Prognosen für den Winter 2022/2023 behaupten können. Wir halten Sie auf jeden Fall über die Entwicklung auf dem Laufenden.
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Polarwirbel in der Vorhersage - so entwickelt sich der Wintergigant
In der Vorhersage wird die Temperatur in einigen Kilometern Höhe dargestellt. Je gleichförmiger die blauen, also kalten Bereiche zusammenhängen, umso stärker ist der Polarwirbel. Werden hingegen große Lücken und mildere Einschübe in Richtung Nordpol berechnet, dann ist der Wirbel instabiler. Bei einem Polarwirbelsplit teilen sich die blauen Flächen in zwei Teile auf und könnten dadurch eisige Winterluft bis zu uns nach Deutschland kommen lassen.
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(bal, oha)