Januar wird Schneefreunde zufrieden stellen

Der Winter bringt sich in Position: Kälte und Schnee kommen im Januar zurück

von Oliver Scheel

Der Dezember 2023 war zu warm – wieder einmal. Nach der großen Kälte Anfang Dezember wurde es mild und nass. Wochenlang zog sich der Winter auf die höchsten Gipfel und nach Skandinavien zurück. Jetzt aber wagt er sich wieder hervor.
Oben im Video: Der aktuelle Temperaturfilm für Deutschland für die nächsten 14 Tage

Polarwirbelsplit öffnet die Tür für den Wintereinbruch

Die Teilung des Polarwirbels in den höheren Luftschichten (DWD)
Der Polarwirbel soll Anfang Januar zusammenbrechen. Die Folge wäre kälteres Winterwetter bei uns in Deutschland.

Es passiert etwas in der Wetterküche – endlich. Rund um den Dreikönigstag am ersten Januar-Wochenende wird es kälter. Das liegt auch daran, dass der Polarwirbel sich ziemlich verformt – und wenn er gespalten wird, dann öffnet das die Tür für sehr kalte Luftmassen arktischen Ursprungs, die aus dem hohen Norden zu uns nach Deutschland geführt werden können.

Ein Winter-Comeback steht also an. Aber wann und wie kalt wird es?

Januar bringt satte Minusgrade

Monatsprognose Januar 2024
Monatsprognose Januar 2024: Zwei Kälte-Einbrüche sind auf der Liste.

Nach der aktuellen wetter.de-Januar-Prognose dürfen wir uns auf zwei Kälteperioden im Januar einstellen. Einmal eine Woche etwa vom 7. bis 13. Januar, wo es wirklich eisig kalt wird. Wir sehen in unseren Prognosen unfassbare Tiefsttemperaturen von bis zu -20 Grad in vielen Alpenregionen. Verbeitet können wir mit zweistelligen Minusgraden in den Bergen rechnen.

Mitte Januar wird es dann etwas milder und auch wieder feuchter. Die Werte gehen ein wenig zurück Richtung normal, was aber immer noch kalt ist Mitte Januar. Wir haben Hochwinter! Und dann biegt die Kurve wieder ab in Richtung Eiseskälte. Die letzten zehn Januartage wird es nach unserer Prognose richtig kalt und winterlich.

Es geht also weiter mit dem Winter. Der Januar hat zwei eiskalte Perioden im Gepäck. Und selbst die wärmeren Phasen sind immer noch winterlich. Die Freunde des Winters dürfen sich also auf den Januar 2024 freuen. Vor allem in den Bergen sieht es gut aus. Auch in den Mittelgebirgen wird es wunderbar winterlich.

Lese-Tipp: So geht der Winter in den nächsten sechs Wochen weiter

Polarwirbel: Darum ist der Tiefdruckwirbel über dem Nordpol so wichtig

Polarwirbel leicht erklärt: Wenn er schwächelt , kann es bis nach Mitteleuropa sehr kalte Witterungsabschnitte geben.
Das steckt hinter einem schwachen Polarwirbel: Eisige Luft kann weit nach Süden, warme Luft weit nach Norden kommen. Ein starker Polarwirbel sorgt dafür, dass die ganz kalte Luft ganz im Norden bleibt.

Der Polarwirbel ist ein Tiefdruckwirbel in der Höhe über dem Nordpol. Sein Gegenstück wirbelt auf der Südhalbkugel über dem Südpol. Für das Winterwetter in Deutschland kann nur der Polarwirbel über dem Nordpol wirksam werden. Er bildet und verstärkt sich im Winter, weil dann im Norden die Sonneneinstrahlung fehlt und die Atmosphäre immer kälter wird. Normalerweise jagt dann die kalte Luft gegen den Uhrzeigersinn von West nach Ost mit ihrem Zentrum über dem Nordpol und kann aus dem Wirbel nicht ausbrechen. Deutschland bekommt dann oft durch westliche bis südwestliche Strömung eher mildes Winterwetter.

Es gibt aber Ausnahmen, beispielsweise durch eine Erwärmung der Stratosphäre, wenn warme Luft vom Pazifik bis in die Polarregion vordringt. Dann schwächt sich die Zirkulation ab, wird instabil und es entstehen Ausbuchtungen oder sogar ein Polarwirbel-Split, die die Kaltluft weit in den Süden der Nordhalbkugel bringen können. Wintervorstöße aus Norden und Osten werden dann in Deutschland wahrscheinlicher.

Lese-Tipp: Polarwirbel-Split im Februar 2021

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(osc)